Feindbild - 1

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Sobald wir bei Samuels Anwesen angekommen waren, brachte ich so schnell wie möglich Abstand zwischen mir und dem geflügelten Teufel

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Sobald wir bei Samuels Anwesen angekommen waren, brachte ich so schnell wie möglich Abstand zwischen mir und dem geflügelten Teufel. Selbst eine hochgiftige Schlange war mir im Moment als Begleitung wesentlich lieber als dieser arrogante Flammengeborene. Aidan kommentierte meine Reaktion nicht, sondern warf mir bloß einen kurzen nichtssagenden Blick zu, bevor er sich aus dem Staub machte. Seine Flügel waren mit Sicherheit sehr praktisch, wenn man so schnell wie möglich Abstand zwischen sich und einem menschlichen Wesen schaffen musste.

Mit zornigen Gesicht stapfte ich durch den Garten zu der Terrassentür, als meine Beine unter mir ohne Vorwarnung nachgaben. Durch das restliche Adrenalin, das immer noch durch meinem Blutkreislauf toste, hatte ich den geschwächten Zustand meines Körpers ganz vergessen. Auf den Boden zusammengekauert blickte ich zu dem großen Anwesen auf und fragte mich wie ich den restlichen Weg dort hin überwinden konnte. Eigentlich war es nur ein kurzes Stückchen, doch in meinem Zustand waren die paar Schrittchen eine wahre Sisyphusaufgabe.

Zu meinem Glück kam in diesem Moment ein kleiner Rotschopf aus dem Haus gestürmt und auf mich zu gerast. Nun wirklich klein war er nicht, doch im Vergleich zu Aidan wirkte jeder mindestens zwei Köpfe winziger als der Durchschnitt.
„Ist alles in Ordnung?", fragte Liam besorgt, als er schließlich bei mir angekommen war.

„Passt schon. Ich hatte Glück, dass ich zuerst auf die Knie gefallen bin. Vielleicht habe ich jetzt den ein oder anderen blauen Fleck, doch schlimmer als eine kleine Schürfwunde ist es ganz sicher nicht", beruhigte ich den aufgebrachten jungen Mann. Eigentlich war meine Stimmung wirklich miserable, doch allein der Anblick der roten zerzausten Haare und die vielen Sommersprossen munterte mich auf. Vor mir stand nicht länger der gewaltige Eisberg Aidan. Ich war ihm lebend entkommen!

„Da bin ich aber froh. Ich hatte gedacht, dass Aidan Sie mit hineinbegleiten würde, sonst hätte ich natürlich draußen auf Sie gewartet", erklärte mir der junge Mann mit einem freundlichen Lächeln, dabei reichte er mir seine Hand und half mir vorsichtig auf.

Liam gab sich wirklich alle Mühe nett zu sein. Auch das fast schon ehrenvoll ausgesprochene „Sie" half dazu bei mich zu beschwichtigen und den letzten unangenehmen Zwischenfall zu vergessen. Natürlich hatte ich auch seine ausgezeichnete Suppe noch in guter Errinnerung, die ich bei meinem ersten Besuch genießen durfte, also bot ich ihm mit einem kleinen Lächeln an: „Du reicht vollkommen aus, sonst fühle ich mich noch uralt."

Ein freundliches Lachen entschlüpfte Liams fröhlichen Mund. Doch ein kleines Aufblitzen in seinen intelligenten Augen ließ mich plötzlich vermuten, dass er es mit seinen höflichen Worten und Handlungen genau auf diese Reaktion von mir abgesehen hatte. Bei dieser Erkenntnis entschlüpfte mit ebenfalls ein kleines Lachen und ich schüttelte amüsiert den Kopf. Ich nahm Liam seinen Schachzug keines Falls böse, immerhin schien er nur eine Art Frieden oder vielleicht sogar Freundschaft zwischen uns zu bezwecken. Eher war ich beeindruckt von seiner diplomatischen und schauspielerischen Leistung mit der er mich in seine gut geplante Falle gelockt hatte.

Torkelnd wie ein betrunkenes Ehepaar machten wir uns schließlich gemeinsam auf den Weg zum Eingang. Für die seltsame Fortbewegung war allein ich verantwortlich, denn ich drohte immer wieder auf die eine oder andere Seite zu kippen. Auch wenn Liam ein kleines Stückchen größer war als ich, hatte er doch schwer zu kämpfen meinen Körper stets vor einem gefährlichen Sturz zu bewahren.

Schließlich kamen wir vollkommen aus der Puste, aber trotzdem sehr erheitert, im Inneren des Anwesens an. Liam grinste mir belustigt zu und erklärte: „Noch ein paar weitere Schritte und wir werden es in einem sehr angenehmen Aufenthaltsraum sein."

Also torkelnden wir zusammen weiter. Langsam begannen jedoch meine Beine bleischwer zu werden und meine Gedanken wanderten unermüdlich ab. Ich erinnerte mich an meine Sekretärin Lisa und fragte mich, wie es ihr wohl ging. Es war ungewohnt so lange Zeit nichts von ihr zu hören. Anderseits kam Lisa mit den meisten schwierigen Aufgaben absolut problemlos zurecht. Sie hatte schließlich eine magische Zunge, die fast jeden von ihrer Meinung überzeugen konnte. Dazu besaß diese talentierte Frau auch noch die Gabe, Worte so geschickt zu platzieren, dass sie jeden um den Finger wickeln konnte, fast wie Liam es eben bei mir getan hatte. Möglicherweise würden die beiden sogar gut zusammenpassen.

Ich philosophierte weiter über die beiden, bis wir endlich durch eine Türe traten. Nun befanden wir uns in einen, für dieses Anwesen, eher kleinen Raum. Er hätte sicherlich zweimal in Samuels Zimmer gepasst und war sogar noch interessanter eingeräumt als der Saal, in dem ich das letzte Mal speisen durfte. Allerdings verströmte dieser Raum im Gegensatz zu allen anderen, die ich bis jetzt hier gesehen hatte, so etwas wie Heimeligkeit.

Zwei unterschiedliche Sofas standen um einen kleinen Tisch. Das eine war dunkelblau, bezogen mit einem scheinbar weichen Stoff, während das andere schwarz gehalten war und eine glatte Oberfläche besaß. Ich vermutete deswegen, dass es sich bei diesem Überzug um schwarzes Kunstleder handelte. Der Tisch in der Mitte hatte eine seltsam dreieckige Form. Auf der Oberfläche waren bunt gewürfelt Geometrien aus verschiedenen Hölzern in die sonst dunkle steinerne Platte eingearbeitet. An der kurzen Seite des dreieckigen Tisches, hatte man zusätzlich einen sehr alten Stuhl dazugestellt. Seine Lehne war mit edlen Schnitzereien verziert, während auf der Sitzfläche ein dickes rotes Polster zum niederlassen einlud. An der Wand, die der Spitze des Tisches zugewandt war, befand sich ein großer Bildschirm. Eine Fensterfront auf der anderen Seite versorgte den Raum am Tag mit viel natürlichem Licht. Da es jedoch Nacht war, erhellte eine große Deckenleuchte das Zimmer. Seltsamerweise sah die Lampe wie ein gewaltiger kunterbunter Heißluftballon aus. Jeder andere Mensch hätte diesen Raum sicherlich als seltsam, chaotisch und verrückt eingerichtet beschrieben, doch ich verliebte mich sofort in genau dieses seltsame, chaotische und verrückte Ambiente, denn irgendwie passte es unglaublich gut zusammen.

„Deiner Reaktion nach hat dich entweder die Begeisterung oder das Entsetzen vollkommen sprachlos gemacht. Was ist der Fall?", fragte Liam mit einem Lachen.

„Das erstere", rief ich sofort voller Faszination.

„Das freut und ehrt mich sehr. Ich habe den Raum selbst gestaltet. Mr. Samuel war am Anfang sehr entsetzt, doch mittlerweile hat er sich an den Anblick gewöhnt. Ich vermute, dass er ins geheim nur neidisch auf meine kreative Ader ist", erklärte Liam stolz.

„Da bin ich mir sicher", stimmte ich ihm freudig zu. Gemeinsam gingen wir zu der blauen Couch und ließen uns nieder. Nicht einen Moment später befanden wir uns in einer angeregten Unterhaltung. Nach einiger Zeit ließ mich Liam jedoch alleine, um ein kleines Nachtmahl vorzubereiten. Damit ich zumindest ein bisschen Ablenkung hatte, schaltete er, bevor er ging, noch den Monitor an. Rasch erklärte er mir die eingespeicherten mündlichen Befehle und ich begann die neusten Nachrichten nachzuholen. Das meiste nahm ich einfach in mir auf, doch schließlich blieb ich entsetzt an einer Information hängen.

Endlich wieder Internet ^^°In Italien bekommt man selbst in der größten Wildniss 4G Internet und in Deutschland? Nicht einmal e

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Endlich wieder Internet ^^°
In Italien bekommt man selbst in der größten Wildniss 4G Internet und in Deutschland?
Nicht einmal e...

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