Schreck der Männerwelt - 2

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„Aidan!", das war eindeutig Samuels warnende Stimme. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, um mir ein Bild von der Situation zu verschaffen, doch ich hatte anscheinend keinerlei Kontrolle über meinen Körper. „Was ist passiert?", Samuels Stimme klang weiterhin schneidend und forsch.

Aidan schreckte bei diesem Tonfall jedoch nicht zurück, denn er antwortete völlig ruhig: „Es gab in der Stadt eine gewaltige Explosion. Ein Flammengeborener war scheinbar der Auslöser für diese."

„Wie viele Tote?" In Samuels Stimme lag keinerlei Angst, Trauer oder Mitleid, stattdessen war sie noch härter geworden, so als könne der Flammengeborene sich keinerlei Gefühle erlauben.

„Nach dem derzeit vorliegenden Bericht sind es ohne den Flammengeborenen 56. Weitere 32 schweben in Lebensgefahr und etwa 80 weitere wurden schwer verletzt." Bei diesen Zahlen kroch mir ein eiskaltes Frösteln über den Rücken, doch die Stimme des Fremden hatte nicht einen Moment gestockt.

„Dann war es also ein Kind, das die Kontrolle verloren hat?", fragte Samuel mit einem Zähneknirschen nach. Wie kam er nur zu dieser Schlussfolgerung?

„Erstaunlicherweise nicht. Es handelte sich um einen Flammengeborenen der zweiten Generation. Er besaß genug Macht um einen gesamten Stadtteil auszulöschen, doch es wurde nur das Hochhaus beschädigt, in welchem er sich zu dem Zeitpunkt befand", die Stimme des Fremden war nun eisig und unheilversprechend. Der Geist des eben verstorbenen Flammengeborenen hätte diese Nachricht nicht schauriger verkünden können.

„Ich verstehe. Alle Flammengeborenen sollen sich auf der Stelle zurückziehen, bis wir herausgefunden haben, was dort geschehen ist." Samuels Stimme hatte sich vollkommen verwandelt. Sie wirkte nun eher wie die eines Generals, der seine Soldaten in eine Schlacht gegen einen unbekannten Gegner führen musste. Er war ernst, angespannt und fest entschlossen nicht zu verlieren. Mein Verstand konnte sich jedoch auf seine Worte keinen Reim machen. Mit welchem Recht konnte Samuel die Flammengeborenen umherkommandieren?

„Natürlich. Soll ich dich noch mit zu deinem Anwesen nehmen? Es ist mit Sicherheit nicht die Beste Zeit um mit den Hochbahnen zu fahren oder nach Hause zu laufen." Schwang in der Stimme des Fremden etwa so etwas wie Belustigung mit? Wieso konnte ich immer noch nicht meine Augen öffnen? Wer war dieser Fremde genau? Vielleicht ein Freund von Samuel? Und selbst wenn, was hatte es mit dieser Explosion genau auf sich?

„Ich wünschte, ich könnte das Angebot annehmen, aber ich muss noch jemanden nach Hause begleiten", Samuels Stimme hatte an Härte verloren, als er diesen lächerlichen Satz aussprach.

Seine Worte gaben mir genug Kraft um endlich meine Lider zu öffnen. Die Helligkeit erschlug mich fast und irgendwie war es seltsam wieder mit meinen eigenen Augen etwas zu sehen. Noch schwieriger war es meine Zunge zu zwingen, die Worte in meinem Kopf zu formen: „Ich brauche ganz sicher keine Begleitung von einem hochgelevelten Spieler, der eine Level 1 platt machen möchte." Vorsichtig setzte ich mich auf und blitzte den bereits stehenden Samuel wütend an.

„Die kleine Level 1 war aber sehr frech und hat eindeutig eine Lehre verdient. Man sollte sich nicht mit größeren Menschen anlegen, Zwergchen", erwiderte Samuel mit einem breiten Grinsen. Er streckte seine Hand aus, so als wollte er mir beim Aufstehen helfen, doch ich schlug den Arm einfach zur Seite. Er wich belustigt ein paar Schritt aus meiner Reichweite und beobachtete gespannt das Spektakel.

Wütend plusterte ich meine Backen auf und schaffte es tatsächlich meine wackligen Beine auf den Boden zu stellen. Ich stützte mich ab, während ich langsam mein Gewicht auf meine Füße umlagerte und mich zu meiner stolzen Größe aufrichtete. Leider änderte dies nicht viel an der Tatsache, dass Samuel immer noch einen guten Kopf größer war als ich.

Das drückte er auch mit einem siegessicheren Lächeln provokativ aus. Mit sicheren Schritten kam er auf mich zu. Als er direkt vor mir stand und ich wütend seinen Halsansatz anstarrte, weil ich ganz sicher nicht zu ihm Hinaufblicken würde, flüsterte er: „Es gibt immer noch so viel ungeklärtes zwischen uns. Eines Tages wirst du mit Sicherheit meine Handlung verstehen."

Er wollte sich zu mir hinunterbeugen, um was auch immer zu tun, doch ich wich rasch zur Seite aus. Mein geschicktes Ausweichmanöver ähnelte zwar der Pirouette eines Nilpferdes, doch sie reichte um zu entkommen. Leider rannte ich dadurch fast in die Arme des anderen Mannes, den Samuel zuvor mit Aiden angesprochen hatte. Ob das eine Verbesserung meiner Situation war, wagte ich zu bezweifeln, denn Aidan war um einiges größer als Samuel. Seine muskulösen Arme waren genervt vor seiner breiten Brust verschränkt und die bösen Blitze aus den braunen Augen trieben mich fast wieder zurück in die Arme des Flammengeborenen, dem ich eben entkommen war. Die flammenden Zeichnungen auf Aidans Haut waren viel wilder als die von Samuel. Verwirrende Wirbel endeten in fies aussehenden Spitzen und die Flammen der Tattoos loderten wie ein feuriger Tornado auf. Die muskulöse Statue des Fremden, die aufrechte Haltung und der wachsame harte Blick erinnerten nicht nur an einen Soldaten, sondern bewiesen praktisch, dass der Mann vor mir gefährlich war. Ein lächerlicher, völlig deplatzierter Begriff schlich sich in meinen Verstand. Alles in mir schrie, dass dieser Mann ein geborener Krieger war, doch etwas in dieser Art gab es nur in dummen Märchen und kitschigen Fantasygeschichten voller Leidenschaft für einsame Frauen.

„Ich glaube, ich gehe dann Mal", piepte ich mit einer winzigen Mäuschenstimme.

„Das ist eine gute Idee", stimmte Aidan sofort zu. Seine braunen Augen funkelten bedrohlich und ich konnte dem Drang einen Schritt zurückzuweichen nicht wiederstehen. Sofort legten sich zwei starke Hände auf meine Schultern und stützten mich.

„Aidan", tadelte Samuels Stimme hinter mir. Es fühlte sich so an, als hätte der Flammengeborener der ersten Generation seine lodernde Macht in seine Worte hinein gelegt, denn die Luft um mich herum schien zu brodeln. Aidan nahm dies jedoch vollkommen gelassen zur Kenntnis. Einzig und allein eine seiner dunklen Augenbrauen machte sich auf den Weg zu seinem braunen Haaransatz.

Ein leicht hysterisches Lachen entglitt meiner Kehle. Mit ungelenken Bewegungen wandte ich mich aus den Armen von Samuel. Langsam bekam ich wieder ein Gefühl für meinen realen Körper, doch ich wollte jetzt ganz sicher nicht einem Streit zwischen zwei Flammengeborenen beiwohnen. Die einzige, welche einen bleibenden Schaden davon tragen würde, wäre eindeutig ich. Wenn ich ganz viel Pech hatte, durfte ich mein weiteres Leben als Aschehäufchen auf dieser Welt verbringen. Aus Grund quietschte ich: „Also euch dann noch einen wunderschönen Tag!" und rannte los.

Herzlich willkommen zurück ;) 

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Ich hoffe, dass euch das neue Kapitel gefallen hat ;) Vielen Dank an alle, die schon für das Special Kapitel abgestimmt haben, ich habe mich sehr über die starke Beteiligung gefreut. Wenn ihr noch nicht abegstimmt habt, habt ihr bis Sonntag noch Zeit ;) Jede Meinung zählt.

LG Sarah

Entflammt ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt