Brodelndes Flammenmeer - 1

1.9K 198 24
                                    

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Meine liebe Miss Laurence", schnurrte die Leviathanin zuckersüß. „Eigentlich hatte ich vor diese Stadt so schnell wie möglich zu verlassen, doch ich glaube für Sie werde ich eine kleine Ausnahme machen."

„Das ist zu gütig!", zischte ich ihr wütend zu und sofort lachte Mrs. Johnson, so als hätte ich einen unglaublich guten Scherz erzählt.

„Nicht wahr, meine liebe Miss Laurence? Ich möchte Ihre damalige Freundlichkeit, doch nur zu gerne erwidern. Helfen Sie mir, was sollte ich nun am besten mit Ihnen anstellen? Ich könnte Sie natürlich mit einem Augenzwinkern umbringen, doch das wäre viel zu langweilig. Stimmen Sie mir da nicht zu?", fragte die Leviathanin voller Charme. Sie war selbst in diesem Augenblick eine wahre Schönheit, doch die Kälte in ihr gewann an Intensität.

„Lass sie in Ruhe!", knurrte Samuel wütend, seine Zähne hielt er dabei fest aufeinander gepresst. Schweiß trat ihm in kleinen Perlen auf der Stirn hervor. Nicht nur Aidan schien langsam an seine Grenzen zu kommen.

„Wenn das so ist, werde ich noch viel größere Freude daran empfinden, mit Ihr zu spielen!", rief die Leviathanin sofort entzückt aus. „Dass man den großen Samuel mit einer einfachen Menschenfrau quälen könnte, hätte ich nicht gedacht. Das bringt mich auf eine gute Idee, was ich mit Ihnen anstellen werde, Miss Laurence."

Der letzte Ton hatte noch nicht ihre Lippen verlassen, als sich plötzlich eine hauchdünne Schicht von Wasser über mein Gesicht legte. Natürlich hatte ich genau in diesem Moment einatmen müssen. Sofort begann ich zu husten und versuchte panisch neue Luft in meine Lunge zu bekommen, doch wieder füllte nur Wasser meinen Mund. Ich wand mich, schob meinen Kopf nach vorne und versuchte die dünne nasse Schicht zu durchbrechen. Einen herrlichen Moment atmete ich ein winziges bisschen Luft ein, doch bereits im nächsten Augenblick wurde sie mir wieder entrissen. Wasser drängte sich mit purer Gewalt zwischen meine Lippen hinein in meinen Mund. Ich schluckte immer wieder voller Verzweiflung und Panik, doch je mehr ich trank, desto mehr Wasser sprudelte in meinen Rachen. Meine Sicht verschwamm leicht. Der Rand meines Blickfeldes wurde langsam schwarz. Ich brauchte Luft! Ich erstickte! Plötzlich verschwanden die Wassermassen. Hustend fiel ich auf meine Knie und rang verzweifelt nach Atem. Hastig füllte ich meine Lungen mit Luft, danach blickte ich rasch auf, direkt in das breit grinsende Gesicht von Mrs. Johnson.

„Nun wo du wieder ein bisschen zu Atem gekommen bist, können wir ja weitermachen", erklärte sie zuckersüß und im nächsten Moment stürzte sich das Wasser wieder auf mich. Dieses Mal versuchte ich mich nicht zu wehren, sondern behielt bloß meine Lippen stur geschlossen, um zumindest ein bisschen Luft in meinem Mund zu bewahren. Mrs. Johnson fand jedoch sofort einen Weg, um meinen Widerstand zu brechen. Wasser schoss mir in einem großen Schwall in die Nase. Ich begann fürchterlich zu husten. Die Luft entglitt meinem Mund und wurde ersetzt durch das tödliche Nass. Es erdrückte mich und löschte langsam mein Lebenslicht aus. Erneut verschwamm mein Blickfeld. Dieses Mal erlöste mich Mrs. Johnson jedoch nicht sofort, stattdessen wartete sie geduldig bis das Schwarz jegliche Farben ausgelöscht hatte. Luft! Ich brauchte Luft! Ungewollt begann ich zu zappeln, doch nur Wasser umgab mich. Langsam wurden meine Glieder schwer. Mein letzter Widerstand schwand und ich fiel plötzlich erneut auf die Knie. Mein Körper sackte in sich zusammen, krümmte sich auf den Boden, bis ich bewegungslos liegen blieb. Erst dann bemerkte ich, dass herrliche Luft mich umgab. Flach atmete ich ein und versuchte mich langsam zu beruhigen.

„Und wie geht es meiner kleinen Miss Laurence?", fragte eine zuckersüße Stimme über mir. Obwohl ich sie hören konnte, blieb ich vollkommen still. Ich versuchte angestrengt so erschlafft wie möglich da zu liegen. Mrs. Johnson schien jedoch mein Spiel zu durchschauen, denn mein Körper wurde plötzlich von einem Wasserschwall angehoben. Mit brutaler Effizienz riss das Wasser an mir und schleuderte mich durch den gesamten Raum, ohne dass ich jemals einen Gegenstand berührte. Fast hätte ich mich angespannt, aber damit hätte ich Mrs. Johnson bewiesen, dass ich wirklich noch bei Bewusstsein war. Einzig und allein die Angst vor dem erneuten Sauerstoffmangel ließ mich Ruhe bewahren.

Auf einmal hörten die ruckartigen Bewegungen auf. Immer noch trug mich das Wasser, doch es wirbelte mich nicht länger durch die Luft. Mrs Johnsons liebliche Stimme ertönte viel zu nah bei mir: „Miss Laurence, ich hätte wirklich mehr von Ihnen erwartet." Glaubte die Leviathanin mein Schauspiel doch? Mit verächtlichem Ton fuhr Mrs. Johnson einfach fort: „Eine Frau mit einem so großen Mundwerk wie Sie es besitzen, sollte mehr ertragen können. Ich habe Sie immerhin kaum angefasst. Doch scheinbar befindet sich hinter Ihrer starken Fassade wirklich nur ein schwacher, ängstlicher und zitternder Mensch, das ist zu schade. Ich hatte gehofft, dass wir beide noch viel Spaß miteinander haben würden."

Ich hörte Schritte, die sich von mir entfernten. Plötzlich erklang jedoch wieder die süße Stimme von Mrs. Johnson diesmal jedoch hämischer: „Nun Samuel, du bist doch angeblich achso mächtig. Rette dein kleines Spielzeug oder ich werde Sie für immer zerstören."

Samuel knurrte lauthals und schimpfte: „Lass sie sofort gehen Miststück! Sie ist nur ein ganz normaler Mensch und hat damit nichts zu tun!"

„So, so... Ein ganz normaler Mensch?", fragte die Leviathanin sofort verschlagen nach. „Wieso stört es dich dann scheinbar so sehr, wenn ich ein bisschen mir ihr spiele? Wir beide wissen, dass ein Menschenleben im Vergleich zu deiner Lebenszeit nicht länger dauert als ein Wimpernschlag. Wieso ist es dir nicht egal, wenn sie stirbt?"

Plötzlich erhob zu meiner Verwunderung auch Aidan seine Stimme: „Lass sie frei!"

„Oh, der geschlagene Mann kann ja doch sprechen und ich dachte schon du hättest deine Stimme verloren. Sie muss wirklich etwas Besonderes sein, wenn der herzlose Flammengeborene Samuel und der menschenverachtende Krieger Aidan beide so auf ihr Wohl bedacht sind. Was hat sie mit euch gemacht? Hat sie euch umschmeichelt oder ist sie so lange vor euch zu Kreuze gekrochen, bis sie ein praktisches Schoßhündchen war?", fragte Mrs. Johnson. Ihre Worte taten mir weh. Am liebsten hätte ich laut geschrien und mich auf sie gestürzt. Zu gerne hätte ich ihr auch die langen Haare herausgerissen und mit meinen Fingernägeln das viel zu perfekte Gesicht zerkratzt, doch ich musste Ruhe bewahren. Immerhin spielte ich ohnmächtig sein. Leider schien mir das auch nicht viel zu bringen und ich hatte absolut keinen Plan wie ich mich aus dieser Situation befreien konnte.

„Ganz das Gegenteil", erwiderte Samuel fast schon lachend.

„Sie ist eine wilde Bestie. Niemand kann ihr etwas befehlen", stimmte Aidan zu.

„Ach wirklich? Eine wilde Bestie?", fragte Mrs. Johnson zuckersüß nach. Plötzlich flog ich durch den Raum auf die drei Stimmen zu. „Sie sieht für mich eher wie ein hilfloses armes Lämmchen aus. Immerhin hat sie ein stumpfes Messer und eine Pfanne hierher mitgenommen. Was hat sie gedacht, dass sie damit bezwecken kann? Damit hätte sie noch nicht einmal einen Menschen aufhalten können, geschweige denn mich!"

„Sie hatte sicher einen genialen Plan", widersprach Samuel, aber er wirkte irgendwie nicht ganz überzeugt. Fast hätte ich angefangen zu lachen. Meine schlechte Waffenwahl verschaffte mir tatsächlich ein bisschen Gnadenzeit, doch wenn mir nicht bald ein wirklich genialer Plan einfiel, waren wir alle tot!

„Genug geplaudert, also wie soll euer geliebtes kleines Schoßhündchen sterben? Soll ich es langsam ertränken? Soll ich ihre Lungen mit Wasser füllen?", plötzlich stockte die Leviathanin, so als sei ihr ein genialer Gedanke gekommen, als sie mit zuckersüßer Stimme fortfuhr: „Nein, das wäre viel zu einfach. Sie wird durch eure Hand sterben! Eure Plasmakugeln werden ihr Leben auslöschen. Nicht ich werde sie umbringen, sondern ihre Freunde. Das ist genial!"

 Das ist genial!"

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Entflammt ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt