Ein Problem oder doch nur ein Hühnchen? - 2

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„Genau", stimmte Aidan grimmig zu.

Betroffene Stille erfüllte mit einem Mal den Raum. Wahrscheinlich verfolgten beide Männer hochintelligente Gedankengänge, während ihn meinem Kopf nur Fragezeichen herumschwirrten. Verlegen räusperte ich mich und brach schließlich das Schweigen: „So viel ich weiß, ist es normal, dass Leviathanen ab und an eine Schuppe ausfällt. Ist es für sie nicht wie für uns der Verlust eines Haares?"

„Das ist korrekt", stimmte Samuel zu.

„Allerdings", setzte Aidan an, „würde eine Schuppe keine derartige Explosion unversehrt überstehen."

„Und?", hakte ich sofort nach. „Dann ist eben ein Leviathan nach dem Feuer an dem Unfallsort gewesen."

„Ganz korrekt, kleines Menschlein", stimmte Aidan mir zu, so als hätte ich den Nagel auf den Kopf getroffen, doch ich verstand immer noch nicht mehr als Bahnhof.

Samuel schien meine Verwirrtheit zu bemerken, denn er erklärte freundlicherweise: „Wir haben das Gebiet sofort nach der Explosion sperren lassen."

„Ich persönlich habe mich natürlich darum gekümmert", fügte Aidan hinzu, so als könnte er es nicht lassen zu betonen wie hilfreich er im Gegensatz zu mir war.

„Trotzdem hat es ein Leviathan geschafft, den Unfallsort zu durchsuchen", vollendete ich den Gedankengang.

„Korrekt. Mit diesem Unterfangen hat sich irgendeiner der wasserspeienden Biester in große Gefahr gewagt. Die Unfallsorte waren offiziell gesperrt. Eine Zuwiderhandlung, also ein Eindringen in die Sperrzone, hat rechtliche Konsequenzen. Gerade in dem Fall eines verbrecherischen Leviathans wären die Flammengeborenen geeint vor Gericht gezogen", erklärte Aidan weiter.

„Das bedeutet, wer auch immer dort gewesen ist, hatte gute Gründe, um sich einer solchen Gefahr auszusetzen", schlussfolgerte meine Wenigkeit.

„Ganz genau. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit verbergen die Leviathane etwas. Entweder sie sind tatsächlich für einen Terroranschlag auf uns verantwortlich oder sie vermuten zumindest mehr hinter den Explosionen als einen einfachen Kontrollverlust", fasste Samuel das Ergebnis des Fundes zusammen.

Ich schluckte schwer. Das Ganze nahm eine Größe an, der ich mich nicht gewachsen fühlte. Ein Machtspiel zwischen den zwei mächtigsten Spezies dieser Erde konnte im schlimmsten Fall zu einem gewaltigen Krieg führen, der vielleicht das Ende jeglicher Zivilisation einläutete. Mir verging der Appetit und ich musterte traurig das Hörnchen auf meinem Teller. Was sollte ich nun tun? Hatte ich mich bereits zu weit in diese Angelegenheit eingemischt oder hatte ich noch eine Chance mit halbwegs heiler Haut davon zu kommen?

„Jenny?", begann Samuel zögerlich zu sprechen. Er schien nicht genau zu wissen, wie er mir am besten seine Gedanken nahe bringen sollte.

Ich nickte als Antwort bloß schwach und bereitete mich innerlich bereits auf eine weitere schlechte Nachricht vor.

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