Einmal aufladen bitte - 1

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Neugierig ließ ich meinen Blick durch die große Halle wandern. Das sollte also angeblich der sichere Bunker sein? Er war wirklich... faszinierend. Irgendein genialer Innenarchitekt hatte sich hier anscheinend vollkommen ausgetobt, weswegen die Wände, der Boden und die Decke in einen einheitlichen grau gefärbt waren. Auch die fehlenden Fenster und Möbel verdankte der trostlose Raum mit Sicherheit dem genialen Innenarchitekten.

Ein Nachteil der spartanischen Einrichtungen waren jedoch eindeutig die fehlenden Lampen. Ohne Aidan hätte ich noch nicht einmal die Hand vor Augen gesehen. Selbst unter der einzigen Tür des Raumes drang kein noch so kleiner Lichtstrahl hervor. Der Grund hierfür war wohl, dass die Tür gut zwei Meter dick war und sich nahtlos in die Wand einfügte. Auch half es nicht besonders viel, dass hinter der Tür ein unbeleuchteter Gang mit unzähligen Treppenstufen lag.

Für Aidan stellte die Dunkelheit kein Problem dar. Sobald es um uns herum düster wurde, hatte er einfach eine winzige Flamme in seiner Hand beschworen, die ihm als notdürftige Taschenlampe diente. Nachdem ich über das klägliche Licht gemeckert hatte, hatte er die winzige Flamme etwas größer gezaubert. Zu einem kleinen Lagerfeuer ließ er sich jedoch nicht überreden.

Aidan schien mit der Zeit immer genervter von mir zu sein. Nicht nur das dauerhafte Bitten um ein Lagerfeuer, sondern auch meine stetigen Sticheleien setzten ihm langsam aber sicher zu, trotzdem hatte er bis jetzt tapfer die Zähne zusammengebissen. Diesen Umstand nutzte ich weiterhin aus, um meine Langweile zu bekämpfen, indem ich Aidan mit Fragen und Spötteleien bombardierte. Rache war wirklich zuckersüß. „Sag mal Gigant, wieso hast du eigentlich Flügel? Können alle Flammengeborene durch die Luft fliegen wie sturzbetrunkene Tauben, oder nur du? Ich könnte es wirklich verstehen, wenn du der einzige fliegende Taugenichts bist, immerhin sind nicht alle Flammengeborenen so kleine und süße Fliegengewicht wie du."

Aidan musterte mich einen Moment genau, so als wolle er überprüfen, ob ich die Frage wie viele andere zuvor ebenfalls ernst meinte. Ich konnte ihm diesen Blick diesmal jedoch nicht ganz verübeln, immerhin war er ein muskulöser Riese und kein Fliegengewicht. Mit Sicherheit konnte er einen zierlichen Menschen wie mich mit seinem Eigengewicht einfach zerquetschen. Um das zu erkennen, hätte ich eigentlich nur einen einzigen Blick auf seinen durchtrainierten nackten Oberkörper werfen müssen. Trotzdem klimperte ich bloß fröhlich mit meinen Wimpern und setzte eine Unschuldslammmiene auf, während Aidans Augen mich scharf musternden. Der arme Mann vor mir seufzte schwer, so als wäre sein Leben in diesem Moment unerträglich geworden. Meine Miene vereiste sich. Mit meiner gesamten Willenskraft schaffte ich mein hämisches Grinsen zu unterdrücken und stattdessenn äußert wütend dreinzublicken. Aidan wollte bereits genervt die Augen verdrehen, doch ein zorniges Funkeln meinerseits ließ ihn innehalten, stattdessen beantwortete er kurz angebunden meine Frage: „Ich bin, soviel ich weiß, der einzige Flammengeborene mit Flügeln."

Diese Antwort überraschte mich. Natürlich hatte ich noch nie zuvor von einem fliegenden Mann gehört, doch ich hatte vermutet, dass die Flammengeborenen versuchten das Geheimnis der Feuerflügel zu wahren, sodass sie in Krisenzeiten daraus einen Überraschungsvorteil ziehen konnten. „Wieso besitzt du als einziger Flügel?", fragte ich also interessiert nach.

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