Der neue Mitschüler

Kapitel 4 🙈

Als das auch erledigt ist, wollte ich wieder zurück zu Marie, Noel und den anderen gehen.
Doch Paddy hält mich davon ab, indem er seine Hand auf meine Schulter legt und mich somit stoppt.

,,Warte mal, Joelle!", fordert Paddy mich auf.
Was gerade komisch ist, ist dass er so anders rüberkommt. Ich werde aus diesem Jungen bestimmt niemals schlau.
Also drehe ich mich um und sehe dabei in seine blauen Augen. Was will er denn jetzt noch?
Ich sollte ihm nur die Schule ein bisschen zeigen und das habe ich soeben getan.
Falls er glaubt, wir werden jemals Freunde, hatte er sich vollkommen getäuscht.

,,Was?", antworte ich und bin gespannt.
Einen Moment lang sagt mein Gegenüber nichts.
Er scheint über irgendwas nachzudenken und ich verstehe gerade nur Bahnhof.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es in knapp einer Minute zum Unterricht klingeln würde.
,,Ich will nur wissen, warum du mich offensichtlich nicht leiden kannst."

Im selben Moment klingelt es dann auch schon und wir mussten wieder zu unserem Klassenraum.
Bevor ich Paddy eine Antwort gebe, denke ich über seine Frage nach.
Gibt es überhaupt einen richtigen Grund dafür?
Noch bevor ich ihm die schuldige Antwort geben konnte, wurden wir durch unseren Deutschlehrer Herr Wirtz unterbrochen.
Irgendwie bin ich auch ziemlich erleichtert darüber, aber widerrum wird Paddy noch bei der nächsten Gelegenheit fragen.

Selbst während der Deutschstunde lässt Paddy mir keine Ruhe.
Wenn Blicke töten könnten, dann wäre das spätestens jetzt passiert.
,,Kannst du mal deinen Mund halten?", gifte ich meinen Sitznachbar so laut an, dass der Deutschlehrer das mitbekommt und sich zu uns umdreht.
Dann werde auch noch ich ermahnt.
,,Joelle, seien Sie im Unterricht still!"
Ich werde ermahnt, obwohl Paddy angefangen hat? Ernsthaft jetzt? Uff..

,,Aber Paddy hat...", wollte ich mich verteidigen, aber Herr Wirtz hat jetzt keine Lust weiter zu diskutieren und schmeißt mich aus dem Klassenraum.
Bevor ich die Tür beim rausgehen hinter mir schließe, zeige ich Paddy den Mittelfinger.
Dank ihm kann ich den Rest der Stunde im Flur verbringen.

Als es zur nächsten und somit zweiten Stunde klingelt, durfte ich wieder rein.
Mit einem säuerlichen Blick an Paddy gewandt, lasse ich mich wieder zurück auf den Stuhl fallen.
Der feine Herr hält es scheinbar noch nicht einmal für nötig sich bei mir zu entschuldigen, aber das Karma wird jeden Mal treffen..