Kapitel 61 🙈

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Das einzige, was ich nur noch wahrnehme, ist wie Michelle, nachdem sie endlich den Raum verlässt, die Tür hinter sich abschließt.
Halte durch, Joelle.
Es wird sicher noch längst nach mir gesucht und wenn ich erstmal gefunden worden bin, dann steckt Michelle wieder einmal im Mist.

Irgendwann höre ich Stimmen, die mir sehr unbekannt sind.
Aber ich finde nicht, dass die Stimmen der Personen sich jetzt bösartig anhören.
Ruckartig springe nicht auf und bin auch etwas ängstlich, da ich eben nicht weiß wer diese Typen sind und was sie genau hier suchen.
Ob die mit Michelle unter einer Decke stecken?
Oder dreht sie jetzt auch noch krumme Dinger von denen vielleicht niemand etwas weiß?

Plötzlich höre ich diese Stimmen nah an der Tür zu dem Raum, indem ich mich immer noch befinde.
Ich gehe davon aus, dass sie gerade vor dieser Tür gestoppt sind und vermutlich gleich die Tür öffnen werden.
Sind das meine Retter in der Not?
Wenn das so ist, dann bin ich wirklich unfassbar glücklich und dankbar.
Soll ich jetzt gegen die Tür hämmern und um Hilfe schreien oder doch lieber warten?
Ich entscheide mich dann letztendlich für das Zweite.

Es dauerte nur wenige Minuten und zwei Männer hatten die Tür aufgebrochen.
Schockiert sehen mich zwei braune und zwei blaue Augen an.
Verständlich.
Vermutlich haben diese Herren mit allem gerechnet, aber nicht mit dem, dass hier eine junge Frau eingesperrt sein könnte.
Die beiden sehen nicht so aus, als würden sie mir etwas tun wollen.
Sie sind also quasi meine Retter und ich wäre den beiden am liebsten um den Hals gefallen, lasse es dann aber doch lieber bleiben.
Was sollen die von mir denken?

,,Oh ähm. Ist alles okay bei Dir?", fragt mich der ältere Mann und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
Man entdeckt auch nicht alle Tage einen eingesperrten Menschen, wofür dieses Weib noch büßen wird.
,,Ja soweit schon. I-Ich wurde eingesperrt", erkläre ich den beiden netten Herren in einem unsicheren Ton.
Im selben Moment hören wir zwei weitere Stimmen die sich uns nähern.
Aber dem Gespräch zur Folge brauchen wir keine Angst zu haben.

,,Laut der Ortungergebnisse müsste sich das Mädchen hier befinden", höre ich die Person sagen und daraus zähle ich eins und eins zusammen und behaupte, dass es zwei Polizisten sind.
Gott sei Dank.
Ich hätte es hier nicht länger ausgehalten, auch wenn es "nur" wenige Tage gewesen sind.
Und Michelle ist immer noch nicht zurück.
Spätestens wenn sie die Polizeiautos sieht, wird sie die Flucht ergreifen.
Doch die Polizei würde Michelle so oder so finden.
,,Wir teilen uns auf."

Doch das war nicht weiter nötig.
Relativ schnell wurde ich gefunden.
,,Guten Tag junge Dame! Brauchst du ärztliche Hilfe?", fragt mich der relativ junge Herr.
,,Nein danke!"
Nach einem kurzen Gespräch gehen wir nach draußen.
Endlich Tageslicht und oh Gott.
Dahinten steht Paddy mit seinen Brüdern.
Mit Tränen in den Augen renne ich meinem Freund in die Arme und würde ihn am liebsten nicht mehr loslassen.

,,Oh Paddy! Es war die Hölle dort eingesperrt zu sein!", teile ich ihm mein Leid mit.
,,Gott du bist ja mega kalt. Warte kurz!", schnell befreit sich Paddy aus seiner Jacke und drückt sie mir in die Hand.
Ich ziehe seine Jacke an und da musste ich den Polizisten nochmal eine Beschreibung von Michelle abgeben einige Fragen beantworten.
Auch bei den anderen beiden Männern bedanke ich mich nochmal.

Eine halbe Stunde später sind wir dann entlassen.
Wir fahren anschließend zu den Kellys wo auch meine Eltern warten.
Worte sind in diesem Moment unnötig, weswegen ich beide fest umarme und auch da meine Tränen nicht unterdrücken kann.
Ein Glück kann ich doch noch mit meinen Lieblingsmenschen das Fest der Liebe feiern!

,,Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Wir haben uns so Sorgen gemacht", spricht mein Vater gleichzeitig auch für meine Mutter.
Aber vorerst schieben wir das Thema zur Seite, da wir uns dieses schöne Weihnachtsfest nicht zerstören wollen.
So halten wir uns ein paar schöne Stunden bei mir auf und abends geht's dann noch zu den Rest der Geschwister von Paddy.

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