Kapitel 4 "Die Wellen rufen"

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Alex erwachte früher als ihr Wecker und hätte sich am liebsten wieder umgedreht, weil sie noch nicht ausgeschlafen war. Doch die Aufregung, die sie packte sobald sie an den bevorstehenden Urlaub dachte, verhalf ihr zum Aufstehen. Schnell stand sie auf und machte sich einen Kaffee und warf einen Blick auf die Küchenuhr: Es war erst kurz vor sieben Uhr morgens. Alex stand in ihren Schlafklamotten vor dem Kleiderschrank und konnte sich nicht entscheiden, was sie anziehen sollte. Sie widerstand dem Impuls ihren Koffer erneut zu öffnen und aus dessen Inhalt sich etwas auszusuchen. Stattdessen zog sie Kleider, Röcke, Blusen und Jeans aus dem Schrank und hielt sie vor sich. Nichts gefiel ihr so richtig. Ihr Handy spielte den SMS-Ton ab und sie ließ sich auf ihr Bett fallen und rollte sich zum Nachttisch hinüber. Eine SMS von Gerrit erwartete sie: Bevor du dir dein hübsches Köpflein zerbrichst, zieh die Lederjacke mit T-Shirt und Jeans an. Umziehen kannst du dich, wenn wir dort sind. Bis gleich :)   Erneut hatte Gerrit gewusst, was sie gerade machte. In einem Anflug von Belustigung sah sich Alex genau in ihrem Zimmer um und rief „Mach die Kamera aus, du Perversling!“, bevor sie die von Gerrit vorgeschlagenen Sachen aus dem Schrank holte und sich anzog. Vor lauter Vorfreude fing Alex bei ihren letzten Vorbereitungen das Pfeifen an und räumte gerade die letzten Kleidungsstücke in den Schrank zurück, als es an der Haustür klingelte. Alex öffnete die Tür und blickte in seine blauen Augen. „Ihr Taxi erwartet Sie, Madame.“, säuselte Gerrit, dann huschte er an ihr vorbei in den Gang, wo Alex bereits ihren Koffer und das Handgepäck zwischengelagert hatte. Nachdem sie die Tür hinter ihm abgeschlossen hatte, hüpfte Alex beschwingt die Treppenstufen hinunter. Gerrit hatte schon die Koffer verstaut und hielt ihr bereits die Beifahrertür auf. Alex schwang sich in das Auto und erwartete, dass Gerrit neben ihr Platz nahm, doch der stieg direkt hinter ihr ein. Alex war verwirrt und blickte zum Fahrersitz. Dort strahlten ihr ein zweites Paar blauer Augen entgegen, das jedoch zu einer hellbraunen Wuschelfrisur gehörte. „Robert, was machst du denn hier!“, rief Alex aus. Ihr junger Kollege grinste sie keck an: „Na irgendwer muss doch ihr Taxi spielen, Ma'm.“ Gerrit wandte sich mit übertrieben höfischer Etikette an Robert: „James, ich würde Sie doch sehr bitten, unsere Kutsche ins Rollen zu bringen. Sonst kommen wir noch zu spät.“ - „Jawohl, euer Gnaden.“, prustete Robert und ließ den Wagen losfahren. „Freust du dich schon auf deine Reise, Alex?“ „Ach Robert ich freue mich schon, aber ich weiß ja noch nicht einmal wohin es geht…ich sitze quasi auf Kohlen.“, maulte Alex. „Oh. Dann weiß ich ja mehr als du.“ kicherte Robert nun. „Du hast ihn eingeweiht? Und ich darf nichts wissen? Na du bist mir ein Freund.“, giftete Alex an Gerrit gewandt. Robert triezte sie noch ein wenig mehr: „Ich weiß ja sogar wann ihr wieder kommt. Endlich habe ich mehr Ahnung vom Leben als du, Alex!“ Die drei Kommissare kabbelten sich noch den ganzen Weg bis zum Flughafen. Dort angekommen warf Robert die beiden Urlauber hinaus, wünschte ihnen einen schönen Urlaub und fuhr zum K11. 

Gerrit packte sich den Großteil des Gepäcks und gemeinsam schlenderten die beiden zu ihrem Terminal. Während des Eincheckens konnte Gerrit noch verhindern, dass Alex mitbekam wohin die Reise gehen sollte, doch als das Boarding anfing, erhaschte Alex einen Blick auf ihren Zielort: Antalya, Türkei. Gerrit registrierte zwar, dass Alex auf einmal sehr still war, doch war er vollauf beschäftigt die richtigen Unterlagen zur Hand zu haben, dass er erst einmal nicht weiter darauf einging. Alex hingegen dachte nach. Es ging also nach Antalya. Ob sie wohl dort bleiben würden? Was gab es dort? Man konnte dort schwimmen, baden, Sightseeing betreiben.

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