Kapitel 37: Der Angriff auf den gehörnten König beginnt

87 5 0
                                    

Nach etlichen Tagen der Vorbereitung war es am heutigen Tage soweit. Wir würden den gehörnten König attackieren und seine Existenz beenden. Allerdings machte ich mir Sorgen, wer die anderen wiedergeborenen Krieger sein würden. Dass ich nicht sterben kann ist ja ein ganz schöner Vorteil, aber wenn der Gegner ein herausragend guter Kämpfer ist, dann bekommen die anderen Probleme. Und obwohl das schon ein großes Problem darstellte, musste ich nun den Olymp überreden, uns zu helfen und Zeus ist ein verdammt harter Brocken. Ich war bereits im Olymp und wanderte nun durch dessen riesige Hallen, mit dem Saal, in dem die Thröne der Olympia standen, als Ziel. "Ares wird nicht schwer zu überzeugen sein, der steht ja auf Krieg, Blut und Leichenberge." "Ja, Dante, da hast du Recht. Wenn ich so überlege würden Nemesis und Artemis ebenfalls mitmachen. Die eine hat einen Fable für Vergeltungsschläge und die andere will jagen, jagen und mehr jagen." Wir fingen beide an zu lachen, während wir so durch die Hallen spazierten. "Wie kommt's eigentlich, dass keiner hier ist?" "Die meiste Zeit ihres Lebens sitzen sie in ihren eigenen Behausungen, allerdings hat Mom mir mitgeteilt, dass sie in letzter Zeit viel beraten, über alle möglichen Sachen." "Über was haben die denn zu beraten?" "Ihr Volk, Strafen für Verbrecher, Todeszahlen, sei es wegen Ares oder wegen Thanatos, und über vieles mehr." "Beschäftigte Leute." "Wirklich witzig, Dante.", meinte ich schmunzelnd. Ein paar Minuten später erreichten Dante und ich eine riesige, gold-und-silberne Tür, auf der Wolken, ein Blitz, der aus ihnen herausschoß und ein tobendes Meer in silber abgebildet waren. Der Rest der Tür strahlte in einem goldenen Licht. Ich klopfte an die Tür, bevor ich sie langsam öffnete und mich die Blicke der Olympia erwarteten. Der Raum war kreisrund und die Götter saßen auf individuellen Balkonen. Die Tür hatte sich gerade hinter mir geschlossen, da ertönte die Stimme von Zeus. "Prinz der Unterwelt. Was führt euch hierher?" Sein Tonfall klang gar nicht wie mein Onkel, allerdings hatte er ja auch einen gewissen Status unter den Göttern und musste diesen vor dem versammelten Olymp wahren. Ich kniete mich hin und senkte den Kopf. "Ich erbitte eure Unterstützung, Göttervater." "In welcher Angelegenheit benötigt ihr die Hilfe des Olymps?" "Für eine Schlacht gegen die Totenarmee des gehörnten Königs." "Eine Schlacht! Ich bin dabei!", rief Ares voller Vorfreude. "Schweiget, Ares!", brüllte Zeus, ehe er sich mir mit gesenkter Stimmlage zuwandte. "Wieso sollte der Olymp euch helfen? Um euer Gesicht vor den Sterblichen zu wahren? Oder aus sonstigen egoistischen Gründen?" 'Er testet mich.' "Nein. Ich erbitte die Hilfe des Olymps, um meine Freunde und mein Zuhause zu beschützen." "Und wieso denkt ihr würden wir euch Beihilfe zur Rettung eurer Existenz leisten?" "Weil der gehörnte König ein Verbrechen gegen den Olymp begangen hat." Ein kurzes Schweigen trat ein, weswegen ich aufsah und zu Nemesis blickte, welche, entsprechend meiner Erwartung, eine ziemliche Zurückhaltung zeigte, um Zeus Entscheidung abzuwarten. "Welches Verbrechen hat er begangen?" "Er riss die Seelen von bereits erlösten Kriegern aus Elysium und unterwarf sie seinem Willen. Einen konnte ich bereits retten. Allerdings gibt es einen Haken an den Kriegern." "Einen Haken?", begann Ares, "Welchen Haken kann es an Kriegern geben?" "Es gibt nur zwei Götter die sie töten können." "Und diese beiden wären?" "Gott des Todes, Thanatos", er kam von seinem Balkon herabgeflogen und landete neben mir, "und meine bescheidene Wenigkeit." "Und wieso ist das so?" "Weil nur die von Thanatos erschaffene Fähigkeit, der Kuss des Thanatos, in der Lage ist ihre Seelen aus den Körpern der Diener zu befreien ohne sie in die Unterwelt zu schicken, sondern ihre, gegen den eigenen Willen ihrer Erlösung entrissenen, Seelen zurück nach Elysium zu senden." Wieder gab es ein kurzes Schweigen. "Selbst in einer Situation wie dieser denkt ihr noch an das Wohl anderer und habt ein Auge dafür, wie sehr die Seelen leiden. Ihr seid ganz und gar nicht wie euer Vater.", sagte Zeus. "Aber natürlich ist er das nicht. Immerhin beschützt er auch einen Wald.", sagte Poseidon voller Stolz. "Das zählt nicht. Dieser Wald wird ebenfalls von einem Wesen der Natur beschützt. Also ist es nicht vollständig mein Verdienst." "Dennoch beschützt ihr diesen Wald und seine Bewohner, als wären es eure Freunde." "Sie sind meine Freunde. Und das wird sich auch nicht ändern." Ein weiteres Schweigen trat ein und langsam ging es mir auf den Geist. "Wir werden euch helfen und unsere Armee entsenden, um sicher zu gehen, dass die Gefahr erledigt und eure Leben alle gerettet sein werden." "Vielen Dank, Göttervater." "Und zu eurer persönlichen Hilfe, Prinz, dürft ihr euch außer Thanatos noch vier weitere Götter aussuchen, die euch begleiten sollen." "Seid ihr sicher, Göttervater? Ich finde ich behellige den Olymp schon genug mit meiner Bitte." "Ich wünsche es." "Wie ihr verlangt. Nun denn, ich möchte Artemis, ihren Bruder Apollo, Nemesis und den Experten für solche Dinge, Ares." Genannte Götter sprangen von ihren Balkonen und stellten sich vor mir, nebeneinander, in eine Reihe, wobei Ares sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte. "Erhebt euch, Prinz der Unterwelt." Ich tat wie befohlen. Ares legte mir dann seine Hand auf die Schulter, ließ sein Schwert für Kämpfe erscheinen und kniete sich dann hin wie ein Ritter, mit der Klinge im Boden versenkt und den Händen am Griff. Alle anderen taten es ihm gleich. "Wir, die Götter des Olymps werden dir, Nico di Angelo, Prinz der Unterwelt, zur Seite stehen, bis die Aufgabe bewältigt ist.", sagten sie im Chor. "Ich bitte euch. Das ist nicht nötig. Ich bin bloß ich." "Mach dich nicht runter!", sagte Zeus. "Du bist Nico di Angelo, Sohn des Hades, einer der großen Drei des Olymps. Du wärst Teil dieser Runde, wenn du die Sterblichen nicht beschützen würdest. Und ich werde zugeben, dass es ein Kinderspiel für dich darstellen würde uns alle zu töten. Der einzige, der dir wirklich gefährlich werden könnte bin ich und ich bin mittlerweile ein alter Mann." "Sagt sowas nicht, Göttervater. Ihr seid gar kein alter Mann. Ihr seid Zeus, Gott des Himmels und kein einfacher alter Mann." "Oh doch, denn alte Männer neigen dazu aus Sympathie dumme Dinge zu tun." Sofort war alles und jeder still wie eine Kirchenmaus. 'Irgendwas ist hier faul.' "Ach was. Ihr seid lediglich gnädig. Ihr wärt nicht unser Anführer, wenn ihr keinerlei Gnade besäßet." "Da habt ihr womöglich Recht, Prinz. Naja, genug der Duselei! Geht! Rettet eure Freunde und eure Welt! Und wagt es ja nicht mit einer Niederlage zurückzukehren!" "Mit diesen Fünf? Nichteinmal wenn die Titanen selbst wiederkehren würden." Ich drehte mich um und begab mich, gefolgt von den Göttern, zur Tür zurück. Bevor ich den entscheidenden Schritt aus dem Raum hinaus setzte, wendete ich mich nochmals um. "Eine Sache hattet ihr jedoch falsch behauptet, Göttervater. Denn in zwei Hinsichten bin ich wie mein Vater. Erstens schütze ich die Unterwelt, egal gegen wen und zweitens spüre ich den Zustand einer Seele, wie er auch. Ich sehe, dass die Seelen leiden." Dann ergriff Herkules das Wort. "Aber im Gegensatz zu eurem Vater, ergötzt ihr euch nicht an ihrem Leid." "Touché, Cousin. Touché.", sagte ich, während ich nun den hiesigen Saal verließ. "Also, Prinz.", begann Ares, kurze Zeit nachdem wir den Raum verlassen hatten, "Wie geht's jetzt weiter? Du hast das Kommando." "Mobilisiert eure Soldaten und kommt sofort zur Auradon Prep." "Nur unsere eigenen?" "Ja, die reichen nämlich vollkommen aus." "Und was werdet ihr tun?", fragte Nemesis. "Ich? Meine Leute mobilisieren natürlich und mich dann selbst vorbereiten. Immerhin wird das hier ein Massaker werden, wenn auch nicht zwangsläufig auf unserer Seite." Dann teleportierte ich mich zurück nach Auradon, wo ich erstmal die anderen suchte. Ich stellte die gesamte Prep auf den Kopf aber keine verfluchte Spur von irgendwem. Erst jetzt kam ich auf die Idee, dass sie vielleicht in Bens Büro sind und begab mich dort hin. Als ich sein Büro erreicht hatte, klopfte ich an und als ich reinkam, saßen Ben und Mal, Rücken an Rücken, auf dem Tisch, Evie auf Bens Sessel mit dem Füßen auf dem Tisch, Carlos und Jay auf einer Couch, wo auch immer die jetzt her kam und Meggie auf dem Stuhl vor dem Tisch, ebenfalls mit den Füßen auf dem Tisch. Sie trug eine dunkelgraue Jogginghose und, was mich schmunzeln ließ, einen meiner Pullover, auf dem ein Schädel mit einer Krone auf dem Kopf drauf war. Sie war natürlich die Erste, die von ihrem Platz aus bei mir war und drückte mir einen Kuss auf, gefolgt von einer Umarmung. "Siehst gut aus in meinem Pullover." "Ich brauchte halt angenehme Klamotten und außerdem sind deine Pullover alle so gemütlich." Nachdem wir uns voneinander lösten, umarmte mich Mal. Dann verwandelte ich den Stuhl, auf dem Meggie zuvor gesessen hatte, in einen Sessel, woraufhin Meggie sich auf meinen Schoß setzte, nachdem ich auf ihm Platz genommen hatte. Als ich mich umsah, waren alle Blicke auf mich gerichtet. "Also? Wie ist es gelaufen?", fragte Evie. "Ich dachte es würde deutlich schwerer werden sie zu überreden, aber als ich die Sache mit Elysium erwähnt hab, waren sie Feuer und Flamme für die Sache." "Wie viel Unterstützung dürfen wir erwarten?", fragte Ben. "Ich habe Zeus zuallererst klargemacht, dass ich Thanatos auf jeden Fall brauchen werde. Danach sagte er, dass ich mir noch Vier weitere Götter zur Unterstützung nehmen sollte." "Wen hast du genommen?", fragte Meggie. "Ares, Artemis, Apollo und Nemesis. Für die von euch, die die Namen nicht kennen, wir haben neben dem Gott des Todes auch den Gott des Krieges, die Göttin der Jagd, ihren nicht weniger beeindruckenden Bruder und die Göttin der Vergeltung und Rache auf unserer Seite. Und die Soldaten von nur diesen Fünf wird reichen für den gehörnten König." "Und wo ist der Haken?", fragte Jay. Alle sahen ihn verwirrt an, außer Carlos, Meggie und mir. "Was guckt ihr denn so? Bei solchen Dingen gibt's immer einen Haken." "Da hast du voll und ganz Recht, Jay. Einen Haken gibt es." "Und der wäre?", fragte Carlos. "Der einzige der euch schützen wird, werde sehr wahrscheinlich Ich sein, da die Götter sich eigentlich nicht viel drum scheren, dass Sterbliche draufgehen. Auch wenn sie meinem Kommando unterstehen, werden sie es sehr wahrscheinlich nicht tun. Also entweder ihr schützt euch selbst oder ich muss es tun." "Wir sind alle in der Lage auf uns selbst aufzupassen, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen.", sagte Mal. "Ich erinner dich an die Aussage, wenn der Kampf vorbei ist." "Wo sind die Götter jetzt?", fragte Meggie mich. "Ihre Soldaten sammeln. Und währenddessen sollte ich alle Freiwilligen von uns zusammen treiben." "Das werden bestimmt einige sein." "Mindestens neun sind's sowieso schon. Wird nicht schwer mehr zu finden. Nach unseren Aktionen in der Vergangenheit kommt sich hier ja eh mittlerweile jeder vor wie Mulan. Aber genug des Redens. Ich sollte mal anfangen." "Nö, du bleibst sitzen.", gab Meggie beleidigt von sich. "Ich muss aber. Das ist wirklich grade der falsche Zeitpunkt, Schatz." Ich versuchte aufzustehen, sie verhinderte es. "Meghan! Ich mein's ernst." Sie wusste, dass es mich etwas genervt hatte, da ich sie praktisch nie bei ihrem richtigen Vornamen nenne. Langsam kletterte sie vom Sessel und senkte den Kopf. "Sorry..." Ich hob ihr Kinn an, damit sie mich ansah. "Es ist alles in Ordnung, Teuerste. Bin nur im Stress." Ich gab ihr einen Kuss und ging dann zur Tür. "Ist ja nicht so, als hänge unser aller Existenz am seidenen Faden." Nach diesem Gespräch ging Ich zu meinem Motorrad und fuhr zu Geppetto, um Pinocchio zu holen. Bei meiner Ankunft dort, war ich überrascht zu sehen, dass in der Garage ein Amboss stand. 'Wieso steht ein verdammter Amboss in ihrer Garage?' 'Wüsste ich auch gern.' Ich stellte den Motor ab und ging hin. Gerade als ich die Garage betreten hatte, kam Geppetto aus der Seitentür, die ins Haus führte. "Hallo, Nico! Wusst ich's doch, dass du's bist. Hab die Maschine gehört." "Ja, ich wollte Pinocchio holen und da fiel mir der Amboss auf. Wofür ist der bitte?" "Was glaubst du bitte, wer die Waffen schmiedet?" "Du legst auch nie eine Pause ein, huh?" "Niemals, mein Junge. Niemals." In dem Moment kam Pinocchio vorbereitet aus der Tür raus. "Wir können los, wenn du bereit bist." "Dann mal los." Pinocchio ging vor und ich wollte hinterher, als Geppetto mich am Arm hielt. "Tu mir einen Gefallen, Nico. Bitte bring ihn mir zurück. Ich habe nichts mehr außer Ihm." Ich umarmte Geppetto daraufhin. "Wir werden alle wiederkommen, das kann Ich dir versprechen." "Danke, mein Junge." Dann stieg Ich wieder auf das Motorrad und fuhr mit Pinocchio zur Prep. Dort angekommen überprüfte Ich ob jeder bereit war, was der Wahrheit entsprach, und ging sofort in Bens Büro. Die Zwillinge waren noch dort und unterhielten sich mit Ben. "Ah, da ist er ja. Unser Anführer. Ist alles bereit?" "Ja. Wir können." Ohne ein weiteres Wort begaben wir uns nach draußen. "So, Volk von Auradon. Wir werden uns nun dem Tod selbst stellen müssen. Und glaubt mir, dass das vielleicht nicht jeder überleben wird. Seid euch dessen bewusst. Seid ihr trotzdem gewillt diese Schlacht zu schlagen?" Alle riefen Sie "JA!" Und so teleportierten uns die Zwillinge zum Schloss des gehörnten Königs, wo wir bereits erwartet wurden. Meggie, welche neben mir stand, nahm meine Hand und Ich drückte sie. Dann ließ Ich mein Schwert erscheinen. "Auf zum Sieg!" Mit diesen Worten schwärmten Wir aus und der Krieg Leben gegen Tod begann.

Prinz der Unterwelt // Descendants FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt