Kapitel 48: Zwei herzzerreißende Offenbarungen und der finale Kampf

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Nach einem nicht zu langen Marsch, waren wir an der Fairy Cottage angekommen. Wir schlichen uns vorsichtig und so still wie möglich näher und näher heran und, mit Ben voraus, stürmten durch die Tür,...aber fanden nichts. Ich tippte Jay auf die Schulter und zeigte Richtung Treppe. Genau, wie ich es von ihm wollte, lief er die Treppe nach oben und überprüfte ob Audrey nicht vielleicht oben war. Aber er kam bald wieder runter. "Sie ist nicht oben." Aus dem Nichts hörten wir ein schnelles Klopfen aus der Abstellkammer. Ben sah durch das kleine Fenster an der Tür, entfernte den Holzbalken, der sie versperrte und als er sie öffnete, begrüßte uns das traumatisierte Gesicht von Chad. "Chad?", fragte Ben und er sah ihn und dann uns alle an. "Ich will meine Mom." Als Ben ihm anfangs helfen wollte, wich er erschrocken zurück, aber beim zweiten Versuch ließ er sich von ihm helfen. "Was ist passiert, Kumpel?" Chad sah verwirrt durch den Raum und blieb dann an Ben hängen. "Ben? Ben?!" Er klammerte sich an Ben. "Dein Gesicht." Dann sah er wieder zu uns anderen. "Sie ist weg. Die Tür ist offen." Wie von der Tarantel gestochen ließ er Ben los und raste an uns vorbei, als wir ihm Platz machten, um nicht umgerannt zu werden, und schrie wiederholt "Freiheit!" als er zur Tür raus lief. Ich richtete nur einen Blick an Harry und wir beide begannen zu lachen, während wir die Fairy Cottage verließen. Draußen ging das Gespräch wieder los. "Whoo! Okay, lasst uns endlich mal um diese Audrey kümmern.", sagte Uma, was ein paar von uns zum Lachen brachte. "Was sagst du? Zeit, Schluss zu machen?", fragte sie Mal und die beiden gaben sich einen Fist Bump. "Wisst ihr? Eines Tages müsst ihr mir erzählen, wie ihr alle euch zusammengeschlossen habt.", sagte Ben. "Tatsächlich hat Mal versprochen alle Kids von der Insel zu lassen, sobald das hier vorbei ist.", erklärte ihm Evie. "Ich muss euch allen etwas sagen.", sagte Mal und drehte sich zu uns. "Ich habe euch angelogen." Dass wir alle verwirrt waren, war offensichtlich, aber ich war irgendwie komplett auf einem anderen Planeten. *Was meint sie mit 'angelogen'?* "Die Kids kommen nicht von der Insel." Ich fühlte mich, als hätte mir jemand 10 Schwerter in den Körper gerammt. "Was meinst du?", fragte Jay sichtlich verwirrt. "Das Programm wird abgebrochen. Und die Barriere wird für immer geschlossen." Harry versuchte sein bestes seinen Zorn im Zaun zu halten. Ich trat zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Für Auradons Sicherheit.", fügte Ben hinzu. "Moment mal. Also retten wir eure wertvollen Leute und eure Hintern für eine Lüge?" "Also hast du deine Meinung doch nicht geändert?", sagte ich nun, als ich endlich wieder die Kraft zu sprechen fand. "Was soll das heißen?", fragte Uma. Ich ging auf sie zu, ohne den Blick von Mal abzuwenden. "Das soll heißen, dass ich die beiden gehört habe, als sie davon sprachen, den Wall zu schließen. Aber als Mal ihre Versprechungen machte, die Kinder runter zu lassen, glaubte ich sie hatte ihre Meinung geändert, aber anscheinend...anscheinend lag ich sogar falscher als falsch." Uma wandte sich wieder zu Mal. "Ich wusste es war ein Fehler dir zu vertrauen. Du kümmerst dich nur um dich selbst." "Und du! König Ben! Ihr werdet uns dann wohl wieder zurück auf die Insel werfen.", sagte Harry verletzt. "Weißt du was? Ich dachte wirklich du wärst mutig. Aber du bist nichts weiter als ein Feigling. Die Wahrheit ist, dass ich meinen Dad nie wieder sehen werde.", sagte Celia, während sie ihre Tränen zurück hielt. Dann sah sie zu mir rüber. "Nico. Da ist etwas, dass Mal verschwiegen hat, was dich sehr stark betrifft." "Celia, bitte nicht-" "Mal!", rief ich als meine Haare in Flammen aufgingen, aber beendete es auch schnell wieder. "Du hast keine Entscheidung mehr darüber, welche Geheimnisse offenbart werden. Sprich weiter, Celia." "Du bist nicht das einzige Kind von Hades." "Was...? Celia, was-?" Celia zeigte auf Mal. "Sie ist deine Halbschwester, Nico!" Ich verlor für eine Sekunde die Kontrolle über eines meiner Beine und fiel beinah hin, aber Uma und Harry fingen mich, sodass ich auf dem einen Bein Stand fand, und bewahrten mich davor Gesicht voraus im Dreck zu landen. Als ich wieder richtig stehen konnte, ließen sie mich los und gingen auf Sicherheitsabstand. "Wie lange hast du das schon gewusst?" Mal weinte. "Nico-" "Wie lange!", sagte ich erneut, diesmal lauter. Sie zögerte eine Sekunde. "Seit wir damals Ben gerettet haben." Ich schloss meine Augen. *Ich kann grad nicht glauben, was sie gerade gesagt hat.* "Nico, ich...ich wollte es dir nicht sagen, weil...weil du Hades so verabscheust, ich dachte, wenn du wüsstest, dass ich deine Schwester bin, würdest du mich hassen. Ich meine, als ich gesehen hab, was du mit Hailey-" Sie brachte den Satz nicht zu Ende, aber ich wusste was sie meinte. Ich sah ihr diesmal direkt in die Augen und brach den Blickkontakt kein einziges Mal. "Dich hassen? Ich könnte dich nie hassen, Mal. Selbst jetzt nicht, nachdem was du angerichtet hast. Es wäre mir vollkommen scheißegal gewesen, ob du Hades Tochter wärst oder nicht, du wärst so oder so meine Schwester. Und Hailey war nur eine Illusion, nicht echt, erfunden, erschaffen von Hades gestörtem Verstand. Du bist real. Alle hier wissen genau, wie glücklich es mich nach der Sache mit Hailey gemacht hätte, eine Schwester zu haben, die nicht wahnsinnig ist. Ich glaubte ich war das einzige Kind von Hades. Dass ich keine Geschwister hätte. Weißt du, wie mich das zerfressen hat? Natürlich weißt du es. Du warst von Anfang bis Ende dabei. Aber nie hast du auch nur ein Sterbenswort gesagt. Erst belügst du alle, indem du sagst, dass du die Kids von der Insel lässt, führst sogar mich hinters Licht, indem du allen weiß machst, du ziehst das wirklich durch und dann verschweigst du mir, dass du meine Halbschwester bist? Die Mal, die ich kenne, hätte das nie getan. Meine Schwester hätte das nie getan. Ich bin enttäuscht von dir. Und keine Angst, ich werde Audrey aufhalten, auf meine Art. Aber heute Nacht kümmere ich mich um die Kids, die auf der Couch liegen und in einem verzauberten Schlaf liegen." "Harry und ich kommen mit.", sagte Uma. "Wir holen Gil und lassen sie hier verotten." "Ich gehe auch.", sagte Celia, ehe sie sich die Glut schnappte und sie in die nah stehende Wasserquelle warf. "Warte, Celia.", hielt ich sie auf, als sie davon stürmen wollte. Ohne ein weiteres Wort umarmte mich Celia und wir gingen, um uns um die anderen Kinder zu kümmern. Plötzlich schlug ein Blitz in der Nähe der Fairy Cottage ein. Ich ging hin um nachzusehen und sah, dass die anderen zu Stein erstarrt waren. Ich entschied mich dagegen weiter zu gehen und ging zu Uma und Harry zurück. "Was ist passiert?", fragte Uma zögerlich. "Alle sind zu Stein erstarrt, bis auf Mal." Wir liefen in Stille weiter. Wir waren wieder an der Prep, als Mal uns einholte. "Nico, Uma! Bitte bleibt stehen! Ich brauche eure Hilfe! Wir haben eine Chance, wenn wir das zusammen machen!" "Haben deine Freunde dich im Stich gelassen?", fragte Uma. "Oh nein, warte. Sie sind zu Stein erstarrt." "Ben hat etwas in dir gesehen, Uma und ich hab es heute auch gesehen! Es interessiert dich! Du interessierst dich für jeden! Und Auradon ist es wert gerettet zu werden! Hilf uns! Bitte!" "Du hast dir die Suppe eingebrockt, jetzt löffel sie wieder aus. Gehen wir." So ließen wir Mal einfach dort stehen. Nach ein paar Minuten fiel mir etwas auf. "Wartet! Wo ist Celia?" "Hilf mir, Mal!" "Ja, rette deine kleine Freundin, Mal!" *Das waren Celia und Audrey!* Ich sah Uma und Harry an. "Verdammt! Sie kämpft allein gegen Audrey und ohne die Glut und deine Muschel wird sie verlieren, Uma! Und außerdem bin ich ihr Bruder. Ich muss ihr beistehen, ob große Chance auf Leben oder sicherer Tod. Also, kommt ihr mit?" Die beiden lächelten nur und liefen sofort mit mir los. Als wir dort ankamen, sah es für Mal nicht gut aus. "Mal! Fang!" Ich warf die Glut Mal zu, die sie fing. Uma holte indessen ihre Muschel raus. "Wir sind stärker zusammen!", rief sie. Ehe sie den Spruch sprach, um die Glut wieder zu entfachen und es funktionierte. Audrey feuerte ihre Magie auf Mal, welche mit der Glut konterte und es war ein hin und her. Aber nach etwas Ermutigung übernahm Mal das Ruder und gewann. Audrey fiel zu Boden und wir hatten gewonnen.

Prinz der Unterwelt // Descendants FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt