Kapitel 44: Zurück in der Hölle

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Auf der Insel angekommen, fanden wir einen Abstellplatz, nahmen unsere Helme ab und stiegen von unseren Motorrädern. "Hey! Ich bin wieder ich!", sagte Mal deutlich zufrieden. "Offensichtlich. Böse Magie funktioniert hier nicht. Das ist der Sinn. Das ist der Sinn der Insel.", sagte Celia. "Oof, willkommen zurück.", sagte Evie während sie ihren Arm um Mal legte. "Danke.", antwortete Mal ihr. Die beiden gingen weiter, während ich hinter ihnen langsam in die Hände klatschte. "Sie ist wieder da.", fügte ich meinem dramatischen Klatschen hinzu. Jay und Carlos liefen als letzte hinter mir her. Kurz darauf waren wir schon an Faciliers Behausung angekommen. "Wie lange war ich schon nicht mehr hier.", sagte ich mit einem nostalgischen Gefühl. Celia ging an die Tür und klopfte das geheime Zeichen um reinzukommen. Als sich die Tür öffnete traten wir allen ein und Celia lief sofort zu ihrem Dad und tanzte mit ihm, während ich die Treppe hinab stieg. Er schnipste einmal und einer seiner Leute warf ihm seinen Gehstock zu, woraufhin er sich dann umwandte, während ich auf ihn zu ging. Ohne ein Wort umarmten wir uns und gingen dann ein Stück. "Du hast dich kein Stück verändert, Mann. Immer noch ein Hustler, bloß etwas edler." "Und das vom edelsten Mann auf dieser gottverlassenen Insel." "Ich hoffe Celia gefällt es in eurem schicken, reichen Land." "Sie liebt es, darum musst du dir keine Sorgen machen." Ich sah zu Celia. "Sie hat Freunde auf der anderen Seite." Da musste sogar Facilier lächeln. "Hab schon kapiert. Kümmerst du dich gut um sie?" "Wir alle tun das. Sie ist Familie, weißt du doch. Ich würde ihr alles geben." "Das wollte ich hören. Also, was führt euch hierher?" Celia nahm den benötigten Schlüssel von der Wand. "Wir haben eine Mission.", sagte sie. "Ich bin so etwas wie ein wichtiger Spieler, deshalb kann ich nicht lange bleiben." "Sorg dafür, dass du deinen Anteil bekommst." "Ähm, Leute?", rief Carlos. "Kommt und seht euch das an." Wir alle gingen sofort zu ihm und hörten den Bericht im Fernseher, dass sich ein Schlafzauber durch Auradon zieht und Audrey verantwortlich sei, was natürlich nicht glaubwürdig für die Leute in Auradon klingt. "Okay, Leute, bewegt euch, wir haben jetzt eine Menge Scheiß zu erledigen.", sagte ich und ohne ein weiteres Wort gingen wir alle sofort nach draußen. Kaum waren wir allerdings durch die Tür, sahen wir wie Harry und seine Kollegen unsere Motorräder stahlen. "Anfängerfehler.", sagte Carlos, als er es sah. "Lange nicht gesehen." "Runter von meinem Bike, Hook.", sagte Jay. "Fang mich, wenn du kannst, Jay." So fuhren die Piraten los, bevor wir sie erreichen konnten. Als ich mich jedoch umsah, stand meine Maschine noch dort. "Na klar doch.", begann Celia. "Jede Maschine haben sie mitgenommen, aber deine nicht." "Hook mag mich eben und er weiß auch, dass ich ihn tagelang, pünktlich wie ein Uhrwerk, verprügeln werde, wenn er meine Sachen anfasst." Celia wollte los laufen, allerdings hielt Mal sie fest. "Du nicht. Sie schaffen das schon. Wir müssen die Glut finden." "Gutes Timing. Es sollte Zeit für seinen Mittagsschlaf sein." Mal und ich folgten Celia zum Eingang von Hades Versteck und es war vom erstem Blick an deutlich zu erkennen, dass Hades dort lebte. Der Eingang hatte die Form eines Schädels und darüber stand in riesigen Buchstaben "Hau ab!" Als Celia den Eingang öffnete sah Mal das Schild hinter ihr. "Hey. Wie groß ist dieser Hund?" Ich warf einen Blick auf das Schild und dann auf Celia. "Wirst du schon sehen." "Oh bitte. Dieser Versager kann noch lange davon träumen, einen Cerberus da unten zu haben.", sagte ich. Ich ging auf den Eingang zu, als Mal mich aufhielt. "Vielleicht wäre es besser du wartest hier. Ich denke nicht er würde kooperieren, wenn er dich sehen würde, oder? Bleib hier draußen und lass niemanden rein." "Passt auf euch auf.", war meine Antwort und ich drehte mich um, während Mal und Celia hinein gingen. Ich versuchte eine Flamme in meiner Hand zu erzeugen aber natürlich klappte es nicht. "Scheiße, wenn man keine Magie hat.", sagte ich leise vor mich hin. In dem Moment hörte ich das Bellen aus der Höhle. *Wenn der Mistkerl wirklich einen Cerberus da unten hat, könnte das kritisch werden.* Es verging zwar einige Zeit, aber Celia und Mal schafften es sicher wieder zurück, auch wenn Mal etwas durch den Wind aussah. "Alles in Ordnung?" "Ja, uns geht's super." "Okay, gehen wir." Wir sammelten die anderen ein und gingen zur Barriere, während ich meine Maschine schob. Jay öffnete den Wall und wir gingen hindurch. Beim Durchschreiten merkten Mal und ich wie die Magie zurück kam. "Was hast du ihm gegeben für die Glut?", fragte ich Mal. "Wie meinst du das?", fragte Mal. "Wir reden hier von Hades, der dir ohne eine aggressive Handlung seine Glut ausgehändigt hat. Das sieht ihm nicht ähnlich." "Wir haben bloß geredet. Ich schätze ohne seine Kräfte ist er wohl ganz zarm." "Irgendwie traue ich der Sache nicht." Plötzlich merkten wir, dass etwas durch den Wall kam. Beim genaueren Hinsehen waren es Harry und Gil. "Hey, Leute. Wir kommen nur für einen Besuch." Sie taten nur ein paar Schritte, als Jay und Carlos die beiden stoppten. Dabei schubste Harry Carlos gegen Mal, welche daraufhin die Glut fallen ließ. Sie fiel von der Brücke, als Mal und Harry gleichzeitig nach ihr griffen, doch sie wurde von einem spontan aus dem Wasser schießenden Tentakel gefangen, welcher dann aufstieg und sich als Uma entpuppte. "Hast du was fallen gelassen?" "Sie darf nicht nass werden! Gib sie her bevor sie ausgeht!", rief Mal. "Uma!?", riefen Harry und Gil überrascht. "Das ist mein Name." Sie tauchte wieder Unterwasser und das Wasser begann zu steigen bis es wieder schnell fiel und von Uma keine Spur zu sehen war. "Hallo, Jungs." Wir alle drehten und gleichzeitig um und dort stand sie. Uma höchstpersönlich mit der Glut in ihrer Hand. Harry und Gil gingen zu ihr. "Willkommen zurück.", sagte Harry. "Uma, du bist weggeschwommen und hast uns total vergessen.", sagte Gil etwas traurig. "Ja, bestimmt hat sie zweifellos ihre Rache geplant.", sagte Mal. "Es geht nicht immer um dich, Mal. Ich hab nach einem Loch im Wall gesucht. Um alle raus zu lassen.", erklärte Uma. "Und hast keins gefunden, weil der Wall kein Loch hat, du Fischgehirn.", sagte ich spöttisch. Sie blickte mich mit einem giftigen Blick an und wandte sich dann zu Harry und Gil um. "Wisst ihr was ich gefunden hab, Jungs? Es ist viel besser da draußen, als wir dachten. Da ist dieses Ding, dass aussieht wie ein Stein mit Fell, dass sich Kokosnuss nennt." Uma drehte sich wieder zu uns. "Und Fische, so groß, dass man auf ihren Rücken tanzen kann. Und sie behalten all das für sich?" Ich trat zwei Schritte nach vorn. "Gib mir ne Sekunde und ich tanze auf deinem Kadaver, wie wäre das?" Wir starrten uns intensiv in die Augen, ohne dass einer den Kontakt abbrach, bis nicht Mal sprach. "Wie auch immer, Uma, ich brauche das um einen Zauber zu brechen.", sagte Mal. "Gesprochen von Audrey, Dornröschens Tochter.", vervollständigte Carlos. "Also ist die Gute die Böse.", sagte Uma lachend. "Nunja, ich gebe sie vielleicht nicht zurück. Mal sehen was passiert?" "Uma, es ist keine Zeit für Spiele, viele Leben sind in Gefahr!", rief Mal. "Ich sag dir was passieren wird, wenn du sie nicht hergibst.", begann ich. "Ich mach dich und deine Hampelmänner zu Krüppeln und verfütter euch an den Cerberus, wie wäre das?" "Garantier mir, dass jedes einzelne VK, dass will, von der Insel runter kann." "Das kann ich nicht tun.", sagte Mal. Uma ging an den Rand der Brücke und hielt die Glut übers Wasser. "Wie ist es jetzt?!" "Deal! Deal." Sie tat so als würde sie die Glut fallen lassen. "Uma!", rief Evie. "Ihr Wort ist gut." Uma ging auf Mal zu. "Ich behalt das noch für eine Weile. Denn wenn du denkst ich vertraue dir die Welt zu retten, auf dich allein gestellt, denk nochmal nach. Das ist ein Job für Piraten." Harry und Gil freuten sich mit Uma. "Wir können uns alle wieder hassen, wenn das hier vorbei ist.", sagte Jay. "In Ordnung.", sagte Mal. "Wo sind unsere Motorräder?", fragte Jay. "Oh, wir haben sie geschrottet.", sagte Gil. "Zu eurem Glück habt ihr meine nicht angerührt.", sagte ich. "Hier ist ein Gedanke. Wir können versuchen Freunde zu sein. Wir lassen unsere Geschichte hinter uns und feiern unsere Unterschiede. Okay?", sagte Evie und bekam als Reaktion verwirrte Blicke von uns allen. Dann holt sie ein kleines Säckchen raus. "Wer will Kaugummi?" "Gehen wir.", sagte Uma bloß eine Sekunde später, allerdings hielt Mal sie auf. "Ich hab hier das Sagen. Gehen wir." Alle liefen eiskalt an Evie vorbei, welche sich einen Kaugummi rein warf. Als ich neben ihr stand, nahm ich jedoch das Säckchen aus ihrer Hand und warf mir ebenfalls einen Kaugummi rein und gab ihr das Säckchen wieder. "Weil sie dich so haben stehen lassen, fährst du mit mir zurück. Spring auf." Sie tat es, mit ihrem üblichen Lächeln und ohne etwas zu sagen. Ich sauste an allen andern vorbei und unterwegs führte Evie das Gespräch fort. "Du hast dich da eben wirklich gut im Griff gehabt, ich bin stolz auf dich." "Ist ja auch nur Uma und nicht mein Dad." "Apropos, hast du ihn gesehen?" "Nein. Mal und Celia waren alleine bei ihm. Ich war draußen und hab darauf geachtet, dass niemand rein gehen würde. Mal war der Meinung, Hades würde nicht mit ihr reden, wenn ich dabei wäre." "Verstehe." Dieser Ton klang gar nicht nach Evie. "Was ist? Verheimlichst du mir was?" "Blödsinn. Das würde ich nie tun." "Ich nehm dich beim Wort, Grimhilde." Sie schlug mir auf den Arm. "Du sollst mich nicht so nennen!" Wir mussten beide lachen. "Du kannst die Maschine übrigens bei mir abstellen. "Hatte ich auch vor. Aber trotzdem danke, dass du es anbietest." Ich stellte also bei der Ankunft meine Maschine ab, hing den Helm an den Griff und ging mit Evie die anderen finden, um unsere kleine Reise fortzusetzen.

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