Nach dem Gespräch, dass wir geführt hatten, verbrachten Charles und ich die nächsten zwei Wochen mit ein paar Besuchen im Wald und ansonsten mit dem Rest unserer Gruppe. Um ihn in unseren engeren Kreis einzuführen belustigten wir uns alle gegenseitig mit Geschichten aus unseren Leben. Dadurch lernte Charles uns alle besser kennen und umgekehrt ebenfalls. Dadurch teilten wir alle unsere Traumata aus der Kindheit. Wir trainierten unsere Fähigkeiten mit den Steinen weiterhin und natürlich war Charles mit von der Partie. Diejenigen von uns, welche normalerweise keine Magie nutzten wurden extrem talentiert darin. Diejenigen von uns, deren Steine eine Verbindung miteinander hatten, bauten ebenfalls zu einander eine noch stärkere Bindung auf, als sie schon hatten. Uma und ich, so wie Audrey und Ben, wir waren mehr miteinander verbunden, als je zuvor. Besonders beeindruckend war es, wie Charles und Rose eine Bindung zueinander aufgebaut hatten. Allerdings war dies nicht wirklich eine Überraschung, denn im Vergleich zu den anderen Elementen, gibt es mehr Schatten, je mehr Licht es gibt. Keine anderen Gegensätze sind so voneinander abhängig. Eines Tages kamen wir gerade raus, um zu trainieren, als Rose fehlte. "Wo ist sie jetzt abgeblieben?", fragte Audrey verwirrt. "Ja, ich möchte stark anzweifeln, dass sie sich früher als wir alle aus dem Bett geschwungen hat.", fügte Uma hinzu. Ich seufzte. "Lasst sie uns suchen. Sie wird ja nicht verschwunden sein.", sagte Ben. "Wäre nicht das erste Mal.", sagte ich abschließend und wir verteilten uns. Ein paar lang fanden wir nichts, bis ich dann auf die Idee kam hinter das Gebäude zu schauen. Und voila, da war sie, mit Harry, am Knutschen, beinah aggressiv am Knutschen. Ich räusperte mich mit voller Absicht laut und erschreckte die beiden durch Mark und Bein. "Wenn ihr beiden dann fertig wärt, Rose, wir haben zu tun. Aber gut zu wissen, dass ihr beiden wieder was miteinander habt. Wurde mal Zeit." Harry grinste nur dreckig und Rose rannte fast schon an mir vorbei. Wir gingen zu den anderen zurück. "Hey, Leute!" Da die anderen sich nicht besonders weit entfernt hatten, waren noch alle in Hörreichweite und hörten meinen Ruf. Sie kamen dann rüber zu uns. "Hab Rose und Harry gerade hinter der Prep erwischt, beim Knutschen." Rose lief etwas rot an. "Ihr habt also wieder was miteinander.", stellte Ben fest. Uma sah mich an, dann Rose. "Ich hab mich schon gefragt, wie lange ihr die Hände voneinander lassen könnt, hat ja lang genug gedauert. Können wir anfangen?" Stumm widmeten wir alle uns unserem Training. Alles verlief wie gewohnt, bis sich plötzlich langsam der Himmel verdunkelte. "Fängt es etwa an zu regnen?", fragte Audrey. "Nein.", gab ich etwas besorgt von mir. "Die sind viel zu dunkel, um Regenwolken zu sein." Es ertönte aus dem Nichts bösartiges Gelächter aus den Wolken. "Die Lache kenne ich.", sagte Charles deutlich besorgter als ich es war. "So, so, ihr seid also die kleinen Würmer, die mein Bruder auserwählt hat, mich aufzuhalten.", sagte eine tiefe Stimme durch die Wolken. "Und dann auch noch mein eigener Sohn." "Dein Sohn, wenn es um Blutsverwandheit geht, aber ansonsten dein Sklave!", rief Charles. "Chernabog! Wieso zeigst du deine hässliche Fratze nicht?", fragte ich. "Das werde ich nicht tun müssen. Ich habe andere Methoden euch loszuwerden, die deutlich effektiver sind. Sagt hallo zu meinen kleinen Freunden hier." Wir stellten uns Rücken an Rücken zusammen in eine Kampfposition und sahen zu wie Untote und Skelette aus dem Boden kamen. Ich stellte mich allerdings wieder vernünftig hin, als ich sah, was auf uns zu kam. "Ernsthaft?" Ich streckte meinen Arm nach oben, mit der Handfläche Richtung Himmel. Die Seelen der Untoten und der Skelette flogen aus ihren Körpern und sammelten sich in Form einer blauen Kugel in meiner Hand. "Wie konntest du sie aufhalten?!", rief Chernabog. "Dir ist sicherlich bewusst, dass ich der Prinz der Unterwelt bin, oder? Betonung auf Unterwelt. Ich kann allem, was eine Seele besitzt, diese entziehen. Je nachdem wie stark der Wille der Person ist, dauert es vielleicht etwas länger, aber es wird funktionieren. Da denkt man, dass der Gipfel des Bösen eine Herausforderung schickt und dann kommt sowas. Peinlich." "Ich zeig dir peinlich!" Ein riesiges Portal öffnete sich und eine ganze Armee aus dunklen Kreaturen kamen heraus. "Du musstest ja so eine große Klappe haben.", sagte Uma und lachte mich an. "Wie auch immer." Wir standen alle in einer Reihe nebeneinander. "Mal sehen, was diese Steine drauf haben, wenn's drauf ankommt.", sagte Charles. Einer nach dem anderen testeten wir die Fähigkeiten, die wir in unseren Trainingseinheiten gelernt hatten und sie wirkten großartig. Dann kam mir eine Idee. "Audrey. Lass uns mal den Trick versuchen, den du letztens vorgeschlagen hast." "Ich dachte schon, du fragst nie." Audrey erzeugte einen leichten Windsturm, der die Kreaturen wie ein Sog an sich heran zog, während ich Feuer durch ihn hindurch wandern ließ, was jede Kreatur zu Asche verbrannte, die hineingezogen wurde. Ben ließ derweil auf andere Kreaturen eine Vielzahl von riesigen Felsen regnen, während Uma einige von ihnen ersäufte. Rose brutzelte ebenfalls einige zu Staub mit ihrem Licht. Schlussendlich stellte sich Charles vor uns alle. "Ich hab keinen Bock mehr auf diesen Scheiß." Er streckte einen seiner Arme nach vorne aus und rotierte ihn, was eine Art schwarzes Loch öffnete und die Kreaturen einsog. Als die Letzte verschwunden war, schloß er das Loch wieder. "Hast du noch mehr Lakaien zu opfern, Dad?!" Er bekam keine Antwort. Der Himmel klarte wieder auf. Chernabog war weg. "Typisch für ihn. Einfach in Luft auflösen.", sagte Charles leise. Ich legte ihm einen Arm um die Schultern. "Denk nicht an sowas. Stell dir lieber vor, wie du ihn erledigst. Das macht viel mehr Spaß." Charles schmunzelte. "Danke, Nico. Du weißt, wie man Leute aufheitert." "Nein, eigentlich nicht.", sagte ich und lachte. "Nico?" Ich sah zu Audrey und sah wie sie sich langsam auflöste. Ich geriet etwas in Panik. "Audrey? Was zum-?" Ein finsteres Lachen war laut zu hören. Eine der Kreaturen erhob sich wieder und war von Chernabog kontrolliert worden. Seine Stimme ertönte aus der Kreatur. "Wenn ich dich nicht besiegen kann, dann nehm ich dir einfach weg, was dir am kostbarsten ist." Er lachte lauthals. Ich sah wieder Audrey an, die begann zu verzweifeln. "Audrey! Sieh mich an!" Sie tat es. "Ich hol dich zurück, egal wie, hörst du? Ich hol dich zurück! Und ich liebe dich." Ihr kamen die Tränen. "Ich dich mehr." Ich schaffte es noch sie zu küssen, bevor der Rest von ihr verschwand. "Jetzt gehört sie mir, kleiner Nico. Und wenn du sie wieder haben willst, musst du mich besiegen, sofern du dazu in der Lage sein wirst. So wie ich die Sache sehe stirbst du zuerst und dann-" Ihm blieben die Worte im Hals stecken, da jemandes Hand an Chernabogs Hals war. Meine, um genau zu sein, da ich ganz schnell zu ihm rüber gesprintet war. Ich hob Chernabog ein Stück weit vom Boden und sah ihn mit einem hasserfüllten Blick an, den so noch keiner von mir bekam, allerdings blieb meine Mimik steinern und meine Tonlage gab ebenfalls keinerlei Anzeichen, wie meine Emotionen standen. "Ich schwöre dir, bei allem was mir lieb und teuer ist, ich werde dich qualvoll sterben lassen, sehr qualvoll und dann zerlege ich dein Schloß in seine Einzelteile und jag den gesamten Berg in die Luft, um alles, dass an deine Existenz erinnert, auszulöschen." Damn steckte ich den Körper, den er kontrollierte, in Brand und ging zurück zu den anderen. Genau genommen direkt an ihnen vorbei. Dad kam allerdings hinterher und hielt mich an der Schulter fest, damit ich anhielt, nachdem ich einen guten Abstand hinter mich gebracht hatte, sodass wir alleine waren. "Nico, ich wollte-" Er konnte nicht mal weiter reden, denn ich umarmte ihn fest und begann zu weinen. Dad sagte nichts. Er hielt mich einfach fest und ließ mich meine Trauer auslassen. "Erst lässt mich Zeus glauben, dass du ein Monster bist, dann hintergeht mich der Olymp, Auradon ist schon wieder in Gefahr und jetzt konnte ich nicht einmal Audrey davor beschützen in Gefahr zu geraten, wodurch sie jetzt eine Gefangene ist. Ich bin schwach." Dad trennte uns und sah mir fest in die Augen. "Sag das ja nicht nochmal. Du bist nicht schwach, Nico di Angelo! Du bist stärker als alles auf dieser Welt und stärker als diese unbrauchbaren Waschlappen im Olymp. So viel ist geschehen, dass du überlebt hast, es hat dich stark gemacht. Menschen, die du liebst, werden immer wieder in Gefahr sein, das kannst nicht mal du ändern. Aber du kannst es verdammt nochmal in Ordnung bringen. Du bist mein Sohn und du wirst diesem aufgeblasenen Möchtegern zeigen, was passiert, wenn man sich mit den falschen Göttern anlegt. Kapiert?" Ich wischte mir die Tränen fort und nickte. "Möchte ich hoffen. Und ab morgen werde ich dir und Mal alles an Magie beibringen, was ich weiß, damit ihr Charles dabei helfen könnt, Chernabog endgültig in den Hades zu schicken." "Verstehe. Danke, Dad." "Dafür sind Väter da. Geh und ruh dich aus. Wir sehen uns morgen." Ohne ein weiteres Wort ging ich wieder meines Weges und sofort in mein Zimmer, wo ich mich fertig für's Bett machte und, obwohl anfangs schwierig, letztendlich einschlief.
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Prinz der Unterwelt // Descendants Ff
FanfictionDie Kinder von 5 der schlimmsten Bösewichte aller Zeiten in Auradon? Was könnte schon schief gehen? Theoretisch eigentlich eine Menge: Verwüstung, Chaos, Tod, Weltherrschaft des Bösen... Naja, wir werden ja sehen wie die Dinge sich entwickeln, nicht...