Kapitel 2 - Das Kennenlernen

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Nach 15 Minuten war ich wieder auf dem Weg zum Festivalgelände und bereit, Ben Luuren kennenzulernen. Natürlich war ich vor lauter Aufregung ein wenig früher als vereinbart da, doch Markus wartete schon auf mich und so unterhielten wir uns, wobei er mir die ein oder andere lustige Geschichte erzählte, die er bereits hier auf dem Festival erlebt hatte.
Ich guckte immer wieder nervös auf meine Uhr und hatte schon Sorge, Ben würde nicht kommen, als Markus genau diesen hinter mir stehend ansprach.
Ach, da bist du ja, Ben. Schön dich zu sehen. Darf ich dir Lina vorstellen?"
Ich drehte mich um und sah tatsächlich Ben Luuren in die Augen. Er lächelte mich schief an, ließ seinen Blick einmal schnell über meinen Körper gleiten und antwortete: „Hallo schön Frau. Ich bin Ben."
Er hielt mir seine Hand hin, doch ich war so begeistert und überwältigt von der Begegnung, dass ich auf ihn zuschritt und in die Arme nahm. Gleichzeitig merkte ich seine stahlharte Brust und seine muskulösen Arme, die sich um mich schlossen.
„Und du bist ganz alleine hier?", fragte Ben mich neugierig und ein wenig ungläubig, woraufhin ich ihm meine Geschichte in der Kurzfassung erzählte.
„Hey, dann lass mich dich doch einmal Backstage rumführen und wir können vielleicht zusammen was trinken?"
Wieder lag dieses schiefe Grinsen auf seinem Gesicht, auf das ich irgendwie ein kleines wenig stand.
„Gerne", nickte ich, verabschiedete mich von Markus und folgte Ben. Auf unserer kleinen Tour stellte er mir den ein oder anderen DJ vor und ich musste mich sehr zurückhalten, nicht wie ein kleines Fangirl durch die Gegend zu springen. Als wir danach bei einem Bier zusammensaßen, erzählte er mir, dass er sich gleich das Set seines besten Freundes Martin Garrix, ebenfalls einer der bekanntesten und erfolgreichsten DJs der Welt, anhören wollte, der heute auf einer der kleineren Nebenbühnen spielte. Als er mich fragte, ob ich mitkommen wolle, war ich Feuer und Flamme.

Wir tranken noch einige Bier während wir uns unterhielten bevor wir uns auf den Weg machten und pünktlich zu Beginn von Martins Show ankamen. Durch die vielen Biere war ich ein wenig offener und fing hinter der Bühne, wo Ben und ich standen, an zu tanzen. Jedoch war mein Hüftschwung mit voller Absicht etwas stärker und mein Tanzen im Allgemeinen etwas lasziver als ohne Alkohol und vor allen Dingen ohne diesen super heißen Typen neben mir!
Ben sprang total auf meine Masche an und schnell lagen seine Hände auf meiner Hüfte und bewegten sich mit mir im Takt des Beats. Wie ganz zufällig, rieb ich immer mal wieder leicht meinen Arsch an seinem Schritt und merkte sehr genau, dass er darauf reagierte. Nach einiger Zeit wurde ich ein wenig ungeduldig und drehte mich beim Tanzen zu ihm um. Ich wollte aus Prinzip nicht den ersten Schritt machen, gab ihm so aber die Gelegenheit, ihn selbst endlich zu machen.
Und glücklicherweise klappte mein Wink mit dem Zaunpfahl und er küsste mich wild und leidenschaftlich. Meine Hände vergruben sich in seinen Haaren und ich schlang meine Beine um seine Hüfte, als er mich hochhob und gegen die Wand hinter mir drückte.
So knutschten wir eine ganze Weile rum, bis wir neben uns eine Stimme sich räuspern hörten: „Ich will euch ja nicht stören, aber die Show ist gleich vorbei und dann wird es hier ziemlich voll werden."

Peinlich berührt lösten wir uns von einander und Ben drückte mir etwas in die Hand.
„23 Uhr, komm zu mir, ich bin noch nicht fertig mit dir."
Danach drehte er sich um und ging einfach davon. Völlig verdutzt blieb ich stehen und blickte hinunter in meine Hand. Dort lag die Visitenkarte eines Hotels mit dem Vermerk der Zimmernummer auf der Rückseite, Zimmer 902. Langsam begriff mein Hirn was das bedeutete - ich würde heute Abend mit Ben Luuren schlafen.
In diesem Moment begann mein Herz zu rasen und für einen kurzen Augenblick wurde mir ein wenig schwindelig.
Eilig rannte ich zurück zu meinem Baumhaus um mich auf den Abend vorzubereiten; ich musste noch einmal duschen, mich ein wenig schminken und Klamotten raussuchen, die zwar sagten ‚Hey, ich weiß was ich will' aber auf der anderen Seite nicht schrien ‚Ich bin leicht zu kriegen'.

Nachdem ich geduscht und frisch rasiert war, legte ich lediglich ein leichtes Make-Up auf, um meine Sommersprossen und die schönen großen, rehbraunen Augen zu betonen. Meine schulterlangen Haare ließ ich dabei offen und an der Luft trocknen, sodass ich leichte Wellen im Haar hatte.
Das Outfit brauchte nun etwas länger, schließlich entschied ich mich jedoch - vor allem auch aufgrund der Wärme - für eine High-Waist-Hotpants, ein zu großes Shirt meines Bruders, das ich mir vor dem Bauch zusammenknotete, und meine schwarzen Boots, die mich quasi überall hin begleiteten.

Da noch ein wenig Zeit übrig war, bis ich mich auf den Weg zu Ben machen würde, beschloss ich, noch ein Bierchen trinken zu gehen und Leute zu beobachten.
Gegen 11 Uhr rief ich mir dann ein Taxi, das mich zum Hotel bringen sollte. Mein Pegel hatte ich dabei ganz gut halten können, denn ohne Alkohol hätte ich mich unter Umständen nicht getraut, zu Ben zu fahren.
Im Hotel angekommen, stieg ich in den Fahrstuhl und drückte den Knopf für die 9. Etage, suchte die Nummer 902 und atmete einmal tief durch, bevor ich meine Hand hob und an der Zimmertür klopfte.

Der beste Freund | Martin GarrixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt