Nach einigen Stunden Schlaf wachte ich fest an Martin gekuschelt aus einem erholsamen Schlaf auf. Die Sonne stand schon ziemlich hoch am Himmel und der Wecker neben dem Bett sagte mir, dass es gleich 13 Uhr sei. Ich versuchte mich aus Martins Griff zu befreien, doch dieser hielt mich gut fest und ich hörte ein Murmeln.
„Nicht gehen, Schnatz!"
Ich musste ein lautes Lachen unterdrücken, aber nur indem ich mir die Hand auf den Mund presste.
„Was ist so lustig, Prinzessin?"
Anscheinend hatte ich Martins Schlaf gestört, denn er blinzelte mich mit einem Auge an, bevor er mich aus seiner Umarmung frei gab und sich selbst in eine aufrechtere Position schob. Ich setzte mich neben ihn in den Schneidersitz und schmunzelte ihn an.
„Na, hattest du magische Träume?"
Mein Grinsen wurde immer größer und Martin immer verwirrter.
„Irgendwie habe ich das Gefühl, ich kriege hier was nicht mit", er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, „verrats mir, Prinzessin."
Mein Herz schmolz dahin, als er mich mit dem Kosenamen ansprach und ich merkte, wie meine Wangen rot wurden. Also verriet ich ihm lächelnd, was er im Halbschlaf vor sich hin gemurmelt hat und dieses Mal war er derjenige, der ein wenig rot wurde und schnell versuchte, sich rauszureden.
„Ja, jetzt wo du es sagst... ich hab von Quidditch geträumt."
Ich wollte ihn nicht in eine unangenehme Situation bringen und spielte das Spiel mit.
„Hab ich mir schon gedacht. War bestimmt ein cooler Traum!"
„Uff, gleich schon 1", bemerkte er die Uhrzeit beim Blick auf den Wecker neben ihn, „was hältst du davon, wenn du duschen gehst und ich uns währenddessen Frühstück aufs Zimmer bestelle?"Ich stellte die Dusche auf kaltes Wasser um meinen Kopf und meine Gedanken klar spülen zu können. Das ging am Besten mit einer kurzen kalten Dusche am Anfang und einer langen warmen danach.
Seitdem ich hier angekommen war in Belgien, war ich jeden Morgen in einem Hotelbett aufgewacht und das neben zwei verschiedenen Kerlen. Aber für mich war schnell eines klar: bei Ben ging es um den reinen Sex, der definitiv nicht schlecht aber auch nicht berauschend war. Außer einer sexuellen Anziehung herrschte zwischen uns nichts.
Bei Martin sah das Ganze ein wenig anders aus. Ich wusste nach der ersten Begegnung bereits, dass ich mich in ihn verlieben könnte. Danach kam der wortwörtlich atemberaubende Sex dazu, der in mir etwas geweckt hatte, das nach immer mehr verlangte. Wie bei Drogen hat mich jede Berührung, jeder Kuss, jeder Orgasmus abhängiger von ihm gemacht. Als er sich jedoch als kleiner Harry Potter Nerd herausstellte, hatte er jeden Zweifel in mir weggewischt!
Für mich stand nach dieser ausgiebigen Dusche also fest, dass ich mehr von ihm kennenlernen wollte. Wissen, wer der Mensch hinter dem Namen Martin Garrix ist. Wissen, ob seine Worte im Halbschlaf über mich waren.In meine alte Unterwäsche schlüpfend ging ich aus dem Badezimmer raus, zurück ins Schlafzimmer, wo Martin schon wieder im Bett lag und auf Tabletts um ihn herum das herrlichste Essen aufgebaut war. Frische Brötchen, Käse, Lachs, frische Aufstriche, Wurst, Ei in allen Varianten, Bacon und O-Saft sahen nach einem perfekten Frühstück im Bett aus, Nachmittags um halb 2!
Als Martin die Decke hob, damit ich wieder zu ihm schlüpfen konnte, wollte ich mir vorher noch etwas anziehen, da ich sonst zu stark am Oberkörper auskühlte.
„Martin, hast du ein Shirt für mich?"
„Mmh, klar! Mach mal den Schrank auf und such dir eins aus aus dem zweiten Fach."
Da er sowieso häufig oversized Shirts trug, saßen diese an mir mehr wie ein Kleid, aber ich fühlte mich pudelwohl und kroch zurück unter die Decke.
Noch während wir zusammen aßen, wurde es draußen ziemlich düster und man hörte den Wind um die Häuser pfeifen. Kurze Zeit später fanden sich die ersten Regentropfen auf der Scheibe wieder.
Martins Handy klingelte. Nach einer kurzen Begrüßung schwieg er einige Sekunden und hörte aufmerksam zu.
„Nee, alles gut. Ich bin noch in meinem Hotelzimmer."
Wieder Schweigen.
„Kein Problem, gib mir einfach Bescheid, sobald du was Neues weißt. Ich bleib dann heute im Hotel", und legte auf.
Mit schiefgehenden Kopf und fragend hochgezogener Augenbraue blickte ich ihn an. „Hast du heute nicht eigentlich noch nen Auftritt?"
„Hatte", verbesserte er mich, bevor er begann zu erzählen, „Milly, meine Agentin, hat gerade den Anruf gekriegt, dass das Festival für den restlichen Tag bereits jetzt abgesagt wurde, da die Sturmwarnungen zu enorm sind und sie die Mainstage jetzt schon wegen des Windes zuklappen müssen, damit nichts runterfällt."
Mit offenem Mund starrte ich ihn an. Gestern Abend war noch nirgends die Meldung von einem bevorstehenden Sturm gewesen in den Nachrichten. Martin zuckte lediglich mit den Schultern.
„Ich hab auch keine Ahnung, wo der auf einmal herkommt, aber ich hab heute Hausarrest."
Süffisant grinste er mich an und zog beide Augenbrauen zweimal hintereinander wissend hoch.
Mit meinem Fingernagel strich ich über seinen Oberarm, sah wie er eine Gänsehaut an den Stellen kriegte und sagte mit meiner unschuldigsten Stimme: „Ich kann mir schlimmeres vorstellen, als den ganzen Tag hier mit dir eingesperrt zu sein."
Und wie aus einem Mund sagten wir beide mit einem Leuchten in den Augen „Harry Potter Marathon!"
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Der beste Freund | Martin Garrix
RomanceDu bist auf dem Tomorrowland und landest auch noch mit einem der DJs im Bett. Doch dann triffst du ihn - Martin. Was sich am Anfang als der Beginn einer großen Romanze abzeichnet, wird schnell dein größter Alptraum, als seine Ex auftaucht.