Kapitel 16 - Bitch, listen!

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Wir lagen zusammen im Sand, ich mit meinem Kopf auf Martins Bauch ihm zugewandt.
Wir hatten uns so lange nicht mehr gesehen, dass wir einander erst einmal up to date bringen mussten und erzählten, was in den letzten zwei Jahren bei uns so passiert war. Bei mir war das deutlich weniger als bei Martin, aber trotzdem hatte ich mit meinem Masterabschluss einen wichtigen Schritt getan.
„Und was willst du jetzt machen nach deinem Studium?", fragte Martin mich.
„Ich weiß noch nicht so genau", gestand ich ehrlich, „ich habe ja jetzt während des Studiums bereits in einer Marketingagentur gearbeitet, die mich wahrscheinlich sogar übernehmen würden. Aber ich glaube nicht, dass ich da bleiben möchte."
„Und wäre der Marketing/ Social Media Bereich was für dich?", hakte er weiter nach.
„Gute Frage, ich glaube, da liegt ein großer Teil der Zukunft des Marketings und ich fänd es durchaus spannend ein Teil dessen zu sein."
„Okay, ich mache dir jetzt einen Vorschlag, meine Schöne. Du musst auch noch gar nicht antworten, denk einfach mal in Ruhe drüber nach. Komm mit mir, begleite mich auf meinen Reisen und steig bei meinem Marketing und Social Media Team mit ein. Du würdest gutes Geld verdienen und ich hätte dich immer bei mir."
Sanft strich er mir über meine Wange und ich ließ seine Worte sacken. Der Vorschlag hörte sich verlockend an, aber ich würde auch mit Mareike noch einmal darüber sprechen.
„Ich denke drüber nach", versprach ich ihm und er nickte zufrieden.
Dann schlossen wir beide die Augen und ließen die warme Sonne auf unseren Körpern brutzeln.
Nach einiger Zeit wachte ich mit leerem und durstigem Magen auf, setzte mich neben den Korb und begann ein paar Sachen auszupacken: Bier, Weintrauben, Käse, Muffins, Paprika, Baguette und Frischkäse. Martin setzte sich ebenfalls noch leicht verschlafen auf und öffnete uns zwei Bier, mit denen wir auf unser Essen anstießen.
Nachdem wir aufgegessen hatten, packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Rückweg. Die Sonne begann bereits unterzugehen, als wir wieder im Hotel ankamen. Da ich meine gesamten Sachen immer noch bei Ben liegen hatte, bog ich einige Zimmertüren vor Martin ab, schloss die Tür jedoch gleich wieder vor mir, als ich verstreute Klamotten auf dem Boden sah und eindeutige Geräusche aus dem Schlafzimmer vernahm.
In diesem Bett würde ich auf jeden Fall nicht mehr schlafen wollen, nachdem Ben darin Sex hatte!
Ich machte mich auf den Weg zu Martins Zimmer und klopfte. Doch nicht Martin öffnete mir die Tür sondern... Marlene. Wütend zischte ich sie an
„Was willst du denn hier?", als ich an ihr vorbei ins Zimmer stapfte und Martins Blick suchte. Sofort wusste ich, dass er keine Ahnung hatte, dass sie hier sein würde und er selbst sich nichts sehnlicher wünschte, als dass sie verschwand.
„Ich wüsste zwar nicht, was dich das angeht", näselte sie herablassend, „aber ich besuche meinen Freund."
Diesmal würde ich mich nicht von ihr unterkriegen lassen.
„Tut mir leid, Mäuschen, aber dein ‚Freund' hat dich durch mich ersetzt - permanent."
Dabei musterte ich sie mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„Oh, das glaube ich nicht. Ich weiß Dinge über ihn."
Die Drohung, die damit in der Luft hing, war mir durchaus bewusst, dennoch musste sie endlich mal in ihre Schranken gewiesen werden.
„Ja? Wie zum Beispiel, dass er trotz deiner Drohung genug Anstand und Moral besitzt, um das Mädchen zu suchen und sich bei ihr zu entschuldigen?"
Sie schien nicht damit gerechnet zu haben, dass Martin mir die Geschichte erzählt hatte und auch nicht, dass er bei dem jungen Mädchen war. Jetzt schaltete er sich ein und sprach Marlene direkt an.
„Ich war bei ihr, Marlene, und habe mich entschuldigt und ihr alles erzählt. Sie hat mir verziehen. Du hast nichts mehr gegen mich in der Hand, also schlage ich vor, dass du jetzt besser gehst und mich", er schaute rüber zu mir, „uns, ein für alle Mal in Ruhe lässt."
Marlene schnaubte noch einmal wütend, machte auf den Absatz kehrt und stürmte aus dem Zimmer, nicht ohne die Tür beim Verlassen ordentlich zu zu knallen.

Der beste Freund | Martin GarrixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt