*Kapitel 10 - Der Deal

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Wir saßen seit 3 oder 4 Minuten nebeneinander auf dem Sofa und keiner von uns hatte bisher etwas gesagt. Ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und sagte mit zittriger Stimme:
„Ben hat mir erzählt, wer Marlene ist."
Er suchte meinen Blick.
„Es tut mir so leid, Lina. Ich... ich hatte das so nicht geplant. Der Morgen mit dir war perfekt, aber ich hätte dir keine Dinge versprechen dürfen, die ich nicht halten kann."
Ich nickte nur. Tränen in den Augen.
„Freut mich für euch, dass ihr wieder zusammen seid."
Jetzt rann doch eine Träne über meine Wange. Martin hob die Hand und wollte die Träne wegwischen, doch ich zuckte vor seiner Hand zurück. Würde er mich jetzt berühren, würde ich mich nicht mehr zusammenreißen können. Hilflos sah er mich an und ich erwiderte seinen Blick stumm.
„Ich werd dich nicht vergessen, Lina", flüsterte er, bevor er aufstand und verschwand.

Glücklicherweise hatten wir so leise gesprochen, dass Ben nichts verstehen konnte, sondern nur sah, dass Martin wieder ging und deshalb aus dem Schlafzimmer zurückkam. Ich schüttelte einmal kurz alle Gedanken an Martin ab und fing mich wieder.
„Was wollte er?", fragte Ben misstrauisch.
Ich log, ohne eine Miene zu verziehen.
„Sich nur entschuldigen, dass er mich vorhin rausschmeißen musste und Marlene mich so blöd angemacht hat."
Ich sah Ben direkt in die Augen, wie um ihm zu beweisen, dass es mir nichts ausmachte.
„Die beiden sind wieder zusammen. Scheint wohl was dran zu sein an deiner Kryptonit-Theorie."

Kaum hatte ich meinen Satz beendet, drängte Ben seine Lippen auf meine und forderte gierig Einlass in meinen Mund. Nach kurzem Zögern entschloss ich mich dazu, nachzugeben. Ich musste das Thema Martin für mich abhaken und das ging bekanntlich am besten mit jemand anderem.
„Ich bin froh, dass Marlene aufgetaucht ist", gestand Ben zwischen zwei Küssen. Ich ignorierte die Aussage einfach und konzentrierte mich lieber auf den perfekten Körper vor mir. Mit einer Bewegung hatte ich mich meines Shirts entledigt und stand nur noch in Unterwäsche vor Ben. Ich konnte bereits eine deutliche Beule in dessen Jogginghose sehen und griff zu. Aufstöhnend stieß er mich aufs Sofa und zog mir meinen Slip aus, dann ließ er sich auf die Knie vors Sofa sinken und schenkte meiner Pussy seine volle Aufmerksamkeit.
Da ich diesmal umbedingt kommen wollte und musste, störte es mich nicht, ihm Anweisungen zu geben, wie es mir am besten gefiel. Mit Zunge und Finger in mir baute sich schnell große Lust auf und ich brauchte nicht mehr viel, um zu kommen. Ich griff mit einer Hand in seine Haare und begann seinen Kopf statt wie bisher von oben nach unten nun von links nach rechts zu bewegen. Sobald er begriffen hatte, wurde er immer schneller und mit einem Aufschrei entlud sich mein Orgasmus.

Ben sah mir dabei zu wie ich kam, nahm den Finger jedoch noch nicht aus mir heraus. Nachdem mein Höhepunkt abgeebbt war, begann er ganz langsam den Finger wieder in mir zu bewegen, was mich aufzucken ließ, da ich noch nicht bereit für eine nächste Runde war. Ich wollte seinen Finger aus mir rausziehen, doch er hielt mit seiner freien Hand meine davon ab und begann stattdessen, seinen Finger in mir stärker an meinem G-Punkt zu reiben. Da er jetzt einmal wusste, was mir gefiel und wie er es schaffte, dass ich komme, schien er es umbedingt noch einmal vollbringen zu wollen und war erfolgreich.
Völlig erschöpft ließ ich den Kopf in den Nacken sinken und genoss die Ausläufer meiner Orgasmen. Ben setzte sich neben mich, legte den Arm um mich und machte den Film wieder an.

Während wir den dritten, meinen Lieblingsteil, schauten, kam unser Essen und wir schlemmten uns durch die gesamte Karte des Hotels. Zum Schluss gab es als Nachtisch mit Schokolade überzogene Erdbeeren und ich hätte kaum glücklicher sein können mit gutem Essen und Harry Potter. Dennoch musste ich mich immer wieder zusammenreißen, nicht an Martin zu denken. Ich ärgerte mich über mich selbst, dass ich seinen Worten Glauben geschenkt hatte und wirklich dachte, dass ich ihn nach diesem Wochenende wiedersehen würde.

Ben und ich schauten noch eine ganze Weile zusammen Harry Potter bevor wir ins Bett gingen. Da ich nicht raus konnte bei diesem Sturm, blieb mir gar nichts anderes übrig als über Nacht bei Ben zu bleiben.

Als wir am nächsten Tag, Samstag, gemeinsam beim Frühstück saßen, überraschte er mich mit seinem Geständnis.
„Hey, ich weiß, dass es nicht einfach wird, aber ich hatte gedacht - und gehofft, dass wir uns nach diesem Wochenende weiterhin sehen könnten."
Mein Blick musste etwas verstört gewesen sein, denn er schob schnell hinterher:
„Nichts exklusives, sofern du da keine Lust drauf hast, mehr zwei Freunde, die gerne zusammen einen trinken und eventuell auch betrunken aus Versehen miteinander schlafen."
Ich hatte mich mittlerweile wieder gefangen und ließ mir den Vorschlag durch den Kopf gehen. Ben war unfassbar heiß, ich würde regelmäßig Sex kriegen und vielleicht auch die ein oder andere Nacht in tollen Hotels verbringen dürfen.
„Wie genau soll das klappen? Bist du dafür nicht zu busy?", fragte ich ihn.
„Naja, ich hab gedacht, wir könnten uns immer sehen, wenn ich am Wochenende frei habe oder in der Nähe auflege. Für dich würde das halt das ein oder andere mal fliegen bedeuten, wenn das okay wäre?"
Ich nickte.
„An und für sich schon, aber ich glaube nicht, dass ich mir das so häufig leisten kann", gestand ich ihm. Jetzt war er derjenige, mit einem leicht geschockten Blick.
„Als ob ich dich auch nur einen einzigen Flug zahlen lassen würde", rief er, „ich zahle dir die natürlich immer!"
Mir stieg die Röte ins Gesicht.
„Das kann ich nicht von dir erwarten und annehmen, Ben!"
„Doch natürlich! Niemals würd ich dich das zahlen lassen!"
Ich gab mich geschlagen und nickte den Vorschlag ab.

Der beste Freund | Martin GarrixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt