Kapitel 22 - Partyvorbereitungen

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„Martin?", nuschelte ich, immer noch sichtlich weggetreten.
„Psscht, alles gut, ich bin hier, Prinzessin."
Danach bekam ich nichts mehr mit, denn jetzt, wo ich wusste, dass ich sicher war, empfing mich die Ohnmacht endgültig.
Ich kam wieder zu mir, als mich Rettungskräfte versuchten anzusprechen. Martins Hände schoben sich unter meinen Körper und hoben mich vorsichtig hoch, um mich zum Rettungswagen zu tragen, der direkt vor den Toiletten stand. Er fuhr mit mir ins Krankenhaus und wartete die ganze Zeit auf mich, während ich untersucht wurde. Ben und Mareike waren mittlerweile auch im Krankenhaus angekommen und alle drei nahmen mich in Empfang, als ich nach 2 Stunden wieder entlassen wurde. Diagnose: eine leichte Gehirnerschütterung und ein blaues Auge, also glücklicherweise nichts ernstes.
Draußen wartete ein Taxi, dass uns zurück ins Hotel brachte, wo ich direkt ins Bett ging. Martin lag, nur in Boxershorts, neben mir im Bett und ich verfluchte die elenden Kopfschmerzen und die Übelkeit, denn am liebsten hätte ich ihn sofort vernascht. Doch zeitgleich spukten mir andere Fragen durch den Kopf.
„Wer war der Kerl?"
Kopfschüttelnd erzählte Martin mir, dass der Mann kein Festivalbändchen trug, man also erst einmal davon ausging, dass er kein Besucher war. Da e keinerlei Ausweispapiere oder sonstige Sachen mit sich trug und seinen Namen nicht verraten wollte, musste die Polizei die Identität klären. Außerdem hatten sie Martin darum gebeten, mit mir morgen für eine Aussage aufs Revier zu kommen.
Heute Abend nutzte ich die Restwirkung der Schmerzmittel, die sie mir im Krankenhaus verabreicht hatten, und schlief erschöpft in Martins Armen ein.
Umhüllt von seiner Wärme und seinem göttlichen Geruch fühlte ich mich sicher und geborgen; die Gedanken an den Vorfall kurz vorher wurden verdrängt von Gedanken an Martin und unserer gemeinsamen Zukunft, die sich kurz vorm Einschlafen in meinem Kopf manifestierte.

Ich schlief unfassbar lange und tief und wachte erst gegen ein Uhr am Nachmittag wieder auf. Das Bett neben mir war leer und ich richtete mich vorsichtig auf. Mein Kopf schmerzte ein wenig, aber sonst ging es mir erstaunlich gut. Die Ereignisse von gestern Nacht schossen mir wieder in den Kopf und ich konnte den Gedanken nicht verdrängen, was wohl passiert wäre, hätte Martin nicht eingegriffen und mich gerettet. Eine Woge der Erleichterung und Liebe ergriff mich.
Langsam stand ich auf um zu schauen, wie mein Körper reagierte, merkte jedoch keinerlei Probleme und nahm im Bad eine ausführliche Dusche. Unter dem warmen Wasserstrahl versuchte ich die Spuren der gestrigen Nacht nicht nur von meinem Körper sondern auch aus meinem Geist zu waschen. Tatsächlich half es, ich fühlte mich danach frisch und relativ fit!
Bevor ich unter Leute treten konnte, musste ich mein blaues Auge mit Concealer abdecken. Eine kleine Schwellung und Verfärbung war alles, was man bei genauem Hinschauen sah.

Als ich aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer trat, sah ich einen zusammengefalteten Zettel auf der Couch liegen, ein Brief von Martin.
Er wäre im Fitnessstudio und würde danach direkt zum Festivalgelände fahren, ich solle mich heute im Hotel ausruhen und wenn ich mich fit fühlte, könne ich ihn heute Abend zur großen Abschlussfeier begleiten.
Praktischerweise fand diese Abschlussparty in unserem Hotel statt, sodass ich jederzeit aufs Zimmer gehen konnte, selbst wenn es mir zu viel wurde. Ich war zuversichtlich, da mein Körper die leichte Gehirnerschütterung gut wegzustecken schien.
Martin hatte mit seiner Aufforderung, mich den Tag über auszuruhen, vollkommen recht, weshalb ich die Balkontür öffnete und mich raus in den strahlenden Sonnenschein setzte, um Vitamin D zu tanken.
Das Essen, das ich mir bestellte, wurde mir auf die Terasse gebracht und ich schlemmte genüsslich, während ich den wunderschönen See unter mit betrachtete, der im Sonnenlicht funkelte und blitzte.
Alle Suiten des Hotels hatten einen kleinen Pool auf der Dachterasse, sodass ich mich in meinen Bikini schmiss und einige Runden drehte. Danach legte ich mich in die Sonne und machte einen kleinen Mittagsschlaf.
So verging mein gesamter Tag mit schlafen, schwimmen und entspanntem Rumliegen in der Sonne.

Bevor Martin auf die Bühne ging, um das Tomorrowland als letzter DJ mit einem krönenden Abschluss zu beenden, rief ich ihn an, um ihm viel Erfolg und Spaß zu wünschen und zu versichern, dass es mir bereits besser ginge.
Ich schlief noch mal eine Stunde, um für den Abend fit zu sein bis es an der Zimmertür klopfte und ich Mareikes aufgeregte Stimme hörte.
„Wie geht es dir, Süße?", fragte sie mich, als sie mich fest drückte.
„Mmh, eigentlich gar nicht so schlecht um ehrlich zu sein. Leichte Kopfschmerzen aber mehr auch nicht"
„Oh sehr gut", strahlte sie, „wir haben und so unfassbare Sorgen gestern gemacht!"
Dann hielt sie zwei Tüten hoch, die sie mitgebracht hatte.
„Ich hab uns was mitgebracht! Ben hat mich eingeladen, ihn heute Abend zu begleiten und daraufhin musste ich noch einmal kurz shoppen, weil ich nichts passendes dabei hab."
Sie holte ein wunderschönes blaues Kleid aus der Tüte, das ihre eisblauen Augen perfekt unterstrich.
„Das ist mega schön", bestaunte ich es mit offenem Mund. Mareike nickte begeistert.
„Beim Shoppen ist mir aber auch das noch in die Hand gefallen", erzählte sie weiter, als sie aus der zweiten Tüte ein zweites Kleid holte, „und ich habe gedacht, dass es perfekt für dich wäre heute Abend."
Ich sah erst sie und dann das Kleid an, in das ich mich augenblicklich verliebte und fiel ihr dann um den Hals.
„Danke, danke, danke! Das ist wunderschön!" Mareikes Augen strahlten als sie sah, wie sehr ich mich über das Kleid freute.
„Na los, wir ziehen uns um und machen uns fertig, die Jungs sind schon unten. Ich hab versprochen, dass ich dich hole", drängte sie mich.
Eine zweite Aufforderung brauchte ich nicht. Ich schlüpfte schnell in das dunkelrote Kleid, das ein Oberteil aus Tattoospitze besaß mit einem kurzen, ausgestellten Rock aus Neopren.
Ich tuschte meine Wimpern und knetete mir etwas Lockenspray in die Haare, mehr Styling brauchte ich bei meinem tiefen Dekolleté nicht. Und auch Mareike sah wahnsinnig gut aus. Das Kleid war extrem kurz, betonte dadurch aber noch mehr ihren perfekten Apfelpo und ihre unfassbar langen Beine. Ben würde sich sicherlich nicht satt sehen können an ihr heute.

Der beste Freund | Martin GarrixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt