THIRTY | GETTING TO KNOW YOU

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NAMJOON;

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NAMJOON;


Überrascht hebe ich meine Augenbrauen, muss jedoch unwillkürlich grinsen. ,,Ach ist das so?", hake ich nach und lasse meine Hände ein kleines Stück nach oben wandern.

Zufrieden sowie zustimmend brummt Taehyung und lächelt mich dabei an. Mir ist schon klar, dass seine Hände ab und zu mal mit Absicht meinen Schritt streifen, aber ich versuche, mir nichts anmerken zu lassen, obwohl das zugegebenermaßen echt schwierig ist.

Wir beide kennen uns zwar noch nicht so lange und auch nicht besonders gut, aber irgendwas hat dieser Junge an sich, dass es mich dazu bringt, ständig seine Nähe spüren zu wollen. Es ist verrückt.

Noch nie zuvor habe ich so etwas meinem eigenen Geschlecht gegenüber empfunden. Ich dachte bisher immer, dass der kleine Crush, den ich auf einen Freund aus Amerika hatte, letztendlich doch nur Einbildung war, aber anscheinend habe ich nur zu viel Zeit mit diesen Religions-Freaks zugebracht.

Vielleicht haben sie mir auch ganz bewusst eine Gehirnwäsche untergejubelt und ich habe das nicht ein Mal mitbekommen? Okay was?

Taehyungs Hände bringen mich wieder zurück in die Realität, als diese sich auf meinem Steißbein ablegen. ,,Was willst du jetzt tun?", fragt er mich meinem Gesicht dabei relativ nah, doch leider kann ich ihm wohl nicht die Antwort geben, die er haben möchte.

,,Ich will dich kennenlernen", hauche ich ihm entgegen und er schreckt ein kleines bisschen mit seinem Kopf zurück, während er mich mit einer Mischung aus Überraschung und Verwirrung ansieht. ,,Ach echt?", hakt er nach, doch ich denke, dass er nicht wirklich eine richtige Antwort darauf verlangt.

Ein kurzes Nicken meinerseits muss reichen, woraufhin er dann noch einen Schluck vom Weißwein nimmt und dann tief ausatmet. ,,Okay, dann lass uns anfangen. Aber bitte im Auto, auf Dauer wird mir das hier zu gruselig", meint er und zeigt auf den angrenzenden Waldabschnitt, der mit einem Zaun vom Rastplatz abgetrennt ist.

,,Einverstanden", stimme ich zu und lasse von ihm ab, um wieder auf der Fahrerseite einzusteigen. Taehyung kommt mit den zwei Flaschen hinterher, von denen die eine schon bis zur Hälfte leer ist. Dabei ist die nicht mal zwanzig Minuten offen.

Als wir es uns beide wieder in den Sitzen bequem gemacht haben, drehen wir uns zueinander, um uns besser ansehen zu können. ,,Fassen wir mal unser Wissen zusammen", beginne ich und zeige auf den Jüngeren.

,,Kim Taehyung, neunzehn Jahre alt, Jungkooks bester nicht fester Freund, aber scheinbar sein Crush gewesen. Plant jeden einzelnen Schritt, ist ein Zocker, interessiert sich für Fotografie und wird offensichtlich später mal Alkoholiker", beende ich lachend meinen Satz und Taehyung steigt mit ein.

,,Soweit alles richtig, gutes Gedächtnis. Jetzt ich", lobt mich der Jüngere und überlegt kurz, bevor er anfängt. ,,Kim Namjoon, zwanzig Jahre, hat in Amerika ein Auslandsjahr bei merkwürdigen Menschen verbracht, ist Jungkooks Cousin nicht heimlicher Freund. Ist offenbar bisexuell-", beschreibt er meine Person und beim letzten Wort zucke ich kurz. Daran muss ich mich noch gewöhnen.

Während meines Gedankenganges macht auch Taehyung eine Sprechpause und sieht mich erwartungsvoll an. ,,Wie jetzt? Keine Widerrede?", fragt er grinsend nach, doch ich seufze nur als Antwort, da er gleich weiterredet.

,,Also, ist scheinbar kein Fan von Wein und kann keine Fingernägel lackieren", beendet er seine Beschreibung und ich nicke zufrieden. ,,Ich hab's eben nicht so mit der Feinmotorik. Aber ich stimme allem zu", bestätige ich die Richtigkeit seiner Aussagen und überlege mir derweil schon neue Punkte.

,,Ehrlich gesagt weiß ich schon mehr über dich, als ich dachte. Ich finde allerdings, du weißt wichtigere Dinge über mich als ich über dich", erkläre ich skeptisch, weshalb Taehyung seine Augenbrauen hebt.

,,Gut, dann frag mich alles wichtige, was du wissen willst", bietet er mich an und fährt mit seinen Händen zur Veranschaulichung seinen Körper hinab. Leicht lachend nicke ich und warte ein paar Kunstsekunden (A/N: ich hasse a/n's mitten im kapitel, aber wisst ihr, was ich damit meine?) ab, damit es nicht so aussieht, als würde es mir die ganze Zeit schon in den Fingerspitzen jucken, ihm diese Frage zu stellen.

,,Na schön. Um das Ganze wieder auszugleichen: Bist du schwul?", frage ich direkt und komme dabei nicht herum, mich etwas unwohl dabei zu fühlen.

Ein Grinsen ziert seine Lippen und scheint darauf bereits eine Antwort zu haben. ,,Nein", meint er und ich bin verwirrt. War all das, was zwischen uns bisher passiert ist, doch nur Einbildung und Versehen?

Meine Mimik scheint meine Verwirrung gut widerzuspiegeln, da Taehyung dies offensichtlich bemerkt. ,,Ich bin einfach offen. In der letzten Zeit habe ich meine Sexualität infrage gestellt und will mich aber noch nicht festlegen", erklärt er und nun verstehe ich, wieso er so geantwortet hat.

,,Wie kommt's?", hake ich interessiert nach, ob es irgendeinen speziellen Anlass dafür gab. Währenddessen greife ich mir aus der Tüte auf der Rückbank ein paar Seetangchips, die ich aufmache und daraufhin in mich hineinstopfe.

Taehyung halte ich ebenso die Packung und er nimmt sich ein paar Chips hinaus. ,,Ich habe mich gefragt, ob ich in Jungkook verknallt bin", meint er unberührt, während ich geschockt dasitze und jegliche kauenden Bewegungen stoppe.

,,Ernsthaft? Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?", frage ich mehr als gespannt und schlucke die Chips herunter. ,,Na ja ich habe es als kleine Schwärmerei abgestempelt und es mir sobald wie möglich aus dem Kopf geschlagen", erwidert er und das ist wahrlich ein interessanter Fakt über ihn.

,,Hast du nicht gewusst, dass Jungkook auf dich stand oder dass er schwul war?", hake ich nach, da es meiner Meinung nach nicht sehr unauffällig war, wenn wir alleine waren. ,,Zu der Zeit hat er sich bei mir geoutet und das hat meine Gefühle noch mehr durcheinander gebracht, aber nein ich habe nie gemerkt, dass Jungkook auf mich steht", erklärt er weiter und verstehend nicke ich.

Bevor ich wieder zu viel esse, schmeiße ich die Packung Chips zurück in den hinteren Teil des Wagens und frage Taehyung, ob wir weiter fahren wollen. Als er dies bejaht, starte ich den Motor.

Daraufhin fragt er mich, ob er Musik an machen darf und holt daraufhin eine CD heraus. Das Cover sieht aus, wie die aus seinem Zimmer mit den kleinen Zeichnungen drauf, die ich als Jungkooks vermute. Als er auf Play drückt, fängt ein ruhiges Lied an, welches mir auf Anhieb gefällt.

Ich wusste, dass mein Cousin und ich uns nicht nur beim Musikgeschmack ähnelten, aber ich war mir nicht im Klaren, dass er doch beinahe identisch war. Da ich mir noch nicht einmal sicher sein kann, dass es auch wirklich eine CD von Jungkook ist, frage ich Taehyung direkt danach.

Dieser bestätigt mir meine Vermutung dann. ,,Wir haben eine Tradition daraus gemacht. Da wir beide stundenlang Musik hören und wir denselben Geschmack haben, schenken wir uns jedes Jahr zum Geburtstag eine neue Playlist", erklärt er lächelnd und sieht gespannt auf die Straße.

,,Jungkook und ich wollten schon immer einen Road Trip machen, wie wir es gerade tun. Dafür haben wir diese CDs gebrannt. Es gibt kaum Lieder, die wir beide nicht gut finden. Er ist wie eine Kopie von mir selbst", schwärmt er von seinem früheren besten Freund, bevor ich etwas anspreche, was mir schon die ganze Zeit unter den Fingernägeln brennt.

,,Taehyung, warum sprichst du von Jungkook so, als wäre er noch immer hier?"

❁❁❁❁

it's getting serious veeeeery soon

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