FIFTY THREE | SORRY, I'M NOT JUNGKOOK

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COIN - Crash My Car

COIN - Crash My Car

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NAMJOON;


,,Auf das Konzert haben wir bestimmt zwei Jahre gewartet. Es war der Wahnsinn!", erklärt mir Taehyung nun wieder deutlich fröhlicher, was mich zum Lächeln bringt.

Es ist mir nicht entgangen, dass er momentan auch mit mir auf Abstand ist, doch das habe ich wohl oder übel angefangen. Überrascht hat es mich, dass er bereit war, sich das Buch anzusehen und es sich dann auch noch mit mir durchzugucken. In dem Augenblick bin ich anscheinend ziemlich perplex gewesen, weshalb mich Taehyung mehrmals angesprochen hat, um mich aus meiner Starre aufzuwecken.

Allerdings freut es mich, dass er mir offenbar doch noch vertraut und mir zumindest sein Herz und somit auch seine unterbewussten Taten nah sind. Vermutlich sträubt er sich in manchen Situationen dagegen, aber kann im Endeffekt doch nichts gegen sein Unterbewusstsein tun.

Ob er wohl ahnt, weshalb ich das tue?

,,Oh nein. Den Tagestrip nach Daegu hat er dokumentiert. Glaube mir, wenn ich sage, dass es wirklich schlimm gewesen ist, noch schlimmer als es seine Worte ausdrücken könnten", er reicht mir das Büchlein herüber, was mich dazu animiert, es in die Hand zu nehmen, "Hier, lies es."

Schmunzelnd beginne ich damit, mir den Text durchzulesen. Leider kann ich mich kaum darauf konzentrieren, was Jungkook dort protokolliert hat, da mich Taehyung durchgehend von der Seite beobachtet und ich mich ziemlich unter Druck gesetzt fühle. Mein Herz schlägt unwillkürlich ein wenig schneller.

Obwohl ich weiß, dass etwas schiefgehen könnte, wenn ich mich jetzt zu ihm drehe, tue ich es trotzdem; obwohl er mir so nah ist. Taehyung sieht mir etwas erschrocken in die Augen und scheint erst in diesem Moment zu bemerken, wie gering der Abstand zwischen uns nur noch ist. ,,Könntest du mich eventuell nicht so von der Seite anstarren? Ich kann mich sonst nicht konzentrieren."

Meine Stimme ist so leise, als hätte ich Angst, mit der kleinsten Hebung dieser, ihn anzuschreien. Anders als erwartet entfernt er sich nicht, nachdem ich ihm dies mitgeteilt habe.

Stattdessen verharren wir in unseren Positionen und bewegen uns keinen Zentimeter. Langsam merke ich, wie gefährlich es für mich wird, aber mein Herz übernimmt im Augenblick leider die Kontrolle über mein Handeln. So sehr ich beziehungsweise mein Kopf es auch will, so sehr kann ich mich nicht von Taehyung losreißen.

Es wird immer schwieriger, mich zurückzuhalten; besonders, als er mir noch näher kommt und offenbar vorhat, mich zu küssen. Aber ich darf es nicht zulassen, ansonsten kann ich für nichts, was danach passiert, garantieren.

Beinahe passiert es. Beinahe wehre ich mich nicht dagegen, mich von ihm in seinen Bann ziehen und küssen zu lassen. Bevor dies allerdings passieren kann, ziehe ich mich ein Stück zurück und widme mich wieder dem Buch. Ich sehe nicht mehr zu Taehyung direkt, doch ich kann im Augenwinkel erkennen, dass er ziemlich vor den Kopf gestoßen aussieht.

Mich darauf ansprechen tut er zu meinem Glück jedoch auch nicht, denn ich wüsste nicht einmal, was für eine Antwort ich ihm geben sollte. Ein tiefes Seufzen kommt von meiner Linken, bevor mich der Jüngere fragt, ob ich auch durstig sei. Um so schnell wie möglich diese erneute merkwürdige Atmosphäre zu verdrängen, verneine ich und hoffe, er würde sich direkt auf den Weg in die Küche begeben, um sich selbst etwas zu trinken zu holen.

Erleichtert atme ich auf, als ich seinen Schatten aus dem Zimmer gehen sehe und daraufhin die Tür ins Schloss fallen höre. Völlig fertig mit den Nerven schmeiße ich mich nach hinten auf den Rücken.

Es kann nicht wahr sein, dass mir es so unglaublich schwerfällt, in seiner Nähe zu sein. Es sind noch höchstens zwei Stunden, dann kann ich von hier und ihm weg.

Um mich ein wenig abzulenken, blättere ich ohne jegliche Bedenken durch dieses kleine Büchlein, sodass ich mir die letzte Hälfte alleine einigermaßen durchsehe. In diesem Moment denke ich kein Stück an Taehyung und dass dies eigentlich etwas sehr Privates für ihn ist.

Plötzlich stoppe ich auf einer Seite. Es ist ein recht langer Text, welcher mit einem Gedicht anfängt - offenbar von Jungkook selbstgeschrieben. Danach folgen rund vier Seiten voll von Wörtern, von denen ich nun weiß, dass ich sie niemals lesen wollte. Die Seiten sind gefüllt mit lieblichen Texten und Erinnerungen an wichtige Momente mit Taehyung, bedeutungsvolle Worte und Freundschaftspakte, die mir allesamt irgendwie auf den Magen schlagen.

Wie sollte ich meinem Cousin je das Wasser reichen? Jungkook hat solch einen hohen Stellenwert, dass ich wohl niemals der Einzige sein kann, für den Taehyung Gefühle hat, auch wenn Ersterer nicht einmal mehr unter uns weilt - oder vielleicht gerade deswegen.

Trotzdem ich am liebsten das Buch zur Seite geschmissen und meine Augen vom Lesen abgebracht hätte, bin ich zu neugierig, als dass ich einfach so aufhören könnte.

Taehyung ist mittlerweile komplett aus meinem Kopf verschwunden, sodass ich nichts wissend mir allemöglichen weiteren Texte durchlese und jetzt erst bemerke, dass diese und genau so kleine Notizen oder Kommentare am Rand, einen ähnlichen Inhalt aufweisen.

Wieso mir das eben nicht aufgefallen ist, weiß ich nicht. Unbekümmert versuche ich so viel wie möglich aus diesem Büchlein zu lesen, nur leider reicht die Zeit dazu nicht ganz aus.

Bevor ich dazu komme, unbemerkt abzuhauen, öffnet sich die Tür und ein bedrückter Taehyung tritt wieder ins Zimmer ein. Sein Blick bleibt bei meinen Händen kleben, bei dessen Anblick er sicherlich nun weiß, dass ich es mir gerade eben still und heimlich durchgeguckt habe.

,,Hast du etwa ohne mich weitergelesen?", fragt er recht entsetzt, bewegt sich jedoch kein Stück auf mich zu. Im Gegensatz dazu klappe ich das Buch zu und lege es links neben mich.

Auf einmal spüre ich Wut und Trauer in mir aufkommen, die ich eigentlich gar nicht spüren möchte; besonders Taehyung gegenüber. Allerdings steigere ich mich ungewollt immer mehr in diese Gefühle herein, sodass ich kurzerhand aufspringe und auf ihn zugehe.

Der Jüngere sieht mich etwas entgeistert an, als ich so schnell auf ihn zukomme. Hat er etwa Angst vor mir, dass ich ihm was antue?

Verwirrt über seinen erschrockenen Gesichtsausdruck öffne ich die Tür, drehe mich aber zuletzt nochmal zu ihm. ,,Tut mir leid, dass ich nicht Jungkook bin." Mein Tonfall klingt wütend und ich scheue mich nicht davor, es ihn wissen zu lassen.

Nach diesen Worten knalle ich die Tür seines Zimmers zu und lasse ihn allein dort stehen. Vielleicht ist diese Aktion gerade sehr temperamentvoll gewesen und ich habe mich zu sehr von meinen Gefühlen leiten, wenn nicht gar kontrollieren, lassen, aber ohnehin kann ich meine Gefühle in Taehyung's Nähe kaum beeinflussen; ob es nun positive Emotionen sind oder Negative wie Wut und Trauer.

Momentan ruft er leider Letzteres immer häufiger vor, obwohl er nichts tut, was dies auslösen könnte. Womöglich sollte ich noch mehr Abstand zu ihm nehmen.

❁❁❁❁

ich glaube, ich setze den mittwoch diesmal als uploadtag fest ¿
bin mir noch nicht sicher, ob jetzt wieder regelmäßig etwas kommt, aber ich bemühe mich! danke fürs lesen <3

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