TAEHYUNG;
,,Das stimmt ja mal sowas von gar nicht", versucht sich Namjoon herauszureden, obwohl es schon ziemlich offensichtlich ist. Allein die Dinge, die ich aufgezählt habe, sind schon ziemlich klare Anzeichen.
,,Das wünscht du dir wohl", antwortet er etwas beleidigt und schmollt daraufhin. Ein leises Lachen entflieht mir, als ich zur Seite sehe und ihn angucke. ,,Du bist süß", ärgere ich ihn somit noch mehr und bekomme gleich die gewünschte Reaktion, als er mich entsetzt anschaut.
Seine überkreuzten Arme entknotet er und stützt sich nun auf seinem Rechten an, um mich von oben herab ansehen zu können. ,,Taehyung, ich bin sowas von nicht in dich verliebt", streitet er meine Behauptung ab, doch da muss ich ihn gleich korrigieren.
,,Ich habe niemals von verliebt sein gesprochen, aber einen Crush hast du schon auf mich", necke ich ihn weiter und er scheint gerade etwas sagen zu wollen, entscheidet sich dann aber doch um. ,,Habe ich überhaupt die kleinste Chance, diese Diskussion für mich zu gewinnen?", fragt er eher sich selbst und lässt sich seufzend wieder in sein Kissen fallen.
Meine Mundwinkel heben sich aufgrund des Sieges noch mehr und nun bin ich es, der sich abstützt. ,,Nein, nicht wirklich. Wenn du deine Hormone unter Kontrolle gehabt hättest, müssten wir diese Diskussion gar nicht erst führen", erkläre ich selbstverständlich und höre Namjoon nur empört Auflachen.
,,Bitte was? Wer hat denn irgendwelche Fantasien über mich gehabt? Anscheinend stehst du auf mich und willst jetzt mich necken, damit du nicht das Opfer bist", spekuliert er herum und macht dieses Gesicht wie die im Fernsehen, wenn sie jemanden auf dem Revier verhören.
Nur leider bin ich nicht so nervös und eingeschüchtert wie die Schuldigen, sondern einfach nur komplett perplex und verlegen. ,,Tja wenigstens bin ich nicht bei deinem Anblick hart geworden", sprudelt es aus mir heraus und gleich darauf bereue ich es auch schon wieder.
Wir beide gefrieren gleich und sehen uns nur gegenseitig mit weit aufgerissenen Augen an. ,,Tut mir leid, ich wollte das Thema nicht wieder anschneiden", entschuldige ich mich murmelnd und richte meinen Blick nach unten. Laut seufzend legt Namjoon den Kopf in den Nacken und verharrt erst einmal so.
,,Okay. Meine Güte, du bist eben attraktiv, was soll man da machen? Ich kann das halt nicht steuern!", will er sich herausreden, aber das zieht bei mir nicht. Jetzt lasse ich ihn erst recht nicht mehr damit in Ruhe.
,,Ach du findest mich also attraktiv?", hake ich nach und gewinne wieder an Selbstbewusstsein. ,,Bild dir bloß nichts darauf ein", entgegnet er grinsend und legt sich erneut hin.
Nachdem ich ihn genau so lächelnd gemustert habe, beuge ich mich einfach über ihn und lege überraschend meine Lippen auf seine. Anfangs ein bisschen überfordert erwidert er den Kuss und wir beide können spüren, wie der jeweils andere dabei grinst. Hingebungsvoll vertiefen wir diese Geste und verlieren uns darin.
Wie das so schnell passieren konnte, weiß ich irgendwie auch nicht, aber ich bin froh, dass es so ist. Eigentlich hatte ich nicht erwartet, Namjoon würde auf solch eine direkte Art und Weise mit seiner Sexualität klarkommen, aber ich bin wohl der Letzte, der sich darüber beschwert.
Es fühlt sich tatsächlich so an, als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen. Es ist so, als hätten sich zwei gute Freunde aus den Augen verloren und nach etlichen Jahren wieder zueinander gefunden, ohne sich dabei fremd geworden zu sein. Unsere Gemeinsamkeit fühlt sich so an, als wäre es etwas wichtiges, was mir gefehlt hätte.
Es mag verrückt klingen, aber vielleicht ist er meine Chance darauf, wirklich vollends glücklich zu sein, obgleich als bester Freund oder als fester Freund.
Namjoon ist in meinen Augen perfekt. In jeder Hinsicht ist er wundervoll und einzigartig und ich dachte, so einen Menschen, wie er es ist, würde ich nie mehr finden. Er ist Jungkook so ähnlich und doch hat er eine ganz eigene Art, seine Interessen auszuleben.
Allein, dass er sich scheinbar über die Bedeutung von Farben gebildet hat, fasziniert mich so sehr, wie es keiner zuvor geschafft hat. Vermutlich könnte ich jeden einzelnen Tag etwas über diesen so facettenreichen Mann lernen und trotzdem würde es mich immer wieder aufs Neue überraschen. Aber genau das will ich.
Obwohl er einen solch diversen Interessenbereich zu haben scheint, bin ich gewillt, jedes bisschen davon zu erfahren und mich von ihm fesseln zu lassen. Seine Lippen, die mich an ihn heften, flüstern mir zu, dass es doch genau das ist, was ich in meinen Gefühlen zu ihm suche.
Er soll mir irrelevante, bescheuerte, aufregende Geschichten erzählen, während ich ihm gebannt zuhöre. Ich will Tag für Tag an seiner Seite sein und die bisherigen Abenteuer zu unseren Zukunftsplänen machen. Namjoon soll mein Partner in Crime sein, mit dem ich jeden Mist bauen und alle Gesetze brechen kann, denn ich weiß, dass er der Richtige dafür ist.
Er legt auf diese unwichtigen Dinge wert und möchte sicherlich genau wie ich Abenteuer erleben und die Geheimnisse der Welt, wenn nicht sogar des Universums entdecken!
Ja und für ebendieses sind wir beide geschaffen. Nur wir zwei als Team, deshalb haben wir zueinander gefunden und dankbarer könnte ich Jungkook nicht sein, dass er mich aufgrund dieser Tragödie zu Namjoon geführt hat.
Wie bizarr, dass wir nun hier liegen, so vertieft in unser Tun sind und nicht merken, wie fremd wir uns eigentlich noch sind. Dass wir nicht merken, dass wir einfach auf unser Herz gehört und das getan haben, was uns als erstes in den Sinn kam. Denn es ist uns vermutlich schlichtweg egal, wie wenig wir uns kennen.
Wir haben den einen Seelenverwandten ineinander gefunden und den sollte man nicht einfach so loslassen, sondern so fest wie nur möglich halten. Kein Wunder ist es, dass ich mich so wohl und erfüllt in seiner Nähe fühle und ich deshalb so oft wie möglich bei ihm aufhalte.
Deshalb genieße ich diesen Moment der Intuition in vollen Zügen, bis wir kaum mehr atmen können. Dabei scheinen wir uns gegenseitig die Luft zu geben, die für jedermann lebensnotwendig ist.
Dabei fällt mir auf, dass Namjoon scheinbar gar nicht so Unrecht hatte, als er meinte, unser Aufeinandertreffen sei Schicksal gewesen. Er gibt mir Kraft und wirkt wie ein Wundermittel. Er heilt mit seiner Anwesenheit die Wunden und meine leidende Seele, die so tief in mir verborgen durch ihn doch ein wenig Licht erkennen kann.
Seine Worte und Handlungen wirken wie Balsam auf meinem Herzen, das es wieder ganz werden lässt. Genau dies spüre ich, wenn ich ihm so nah wie gerade bin und näher könnte ich ihm im Moment wohl nicht sein. Seine Lippen sind so warm und zart, dass sie mich in einen Zustand versetzen, in dem ich nur an weiche Zuckerwattewolken denken kann, die mich hinweg über all den Schmerz geleiten.
Auch wenn dieser so tief in mir sitzt, dass er bisher noch nicht einmal richtig an der Oberfläche aufgetaucht ist, schafft es Namjoon als einziger, dort heranzukommen und ihn zu lindern, bevor er die endgültige Kontrolle über meinen Körper hat.
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BUCKET LIST ➟ VMON
Fanfic,,𝘌𝘳 𝘪𝘴𝘵 𝘢𝘶𝘧 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘯 𝘍𝘢𝘭𝘭 𝘣𝘦𝘪 𝘶𝘯𝘴. 𝘞𝘪𝘳 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘙𝘦𝘥, 𝘝𝘪𝘰𝘭𝘦𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘉𝘭𝘶𝘦. 𝘋𝘢𝘴 𝘣𝘦𝘴𝘵𝘦 𝘛𝘦𝘢𝘮 𝘥𝘦𝘳 𝘞𝘦𝘭𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘴 𝘑𝘦𝘯𝘴𝘦𝘪𝘵𝘴." Alles, was Taehyung je wichtig war, verschwindet einfa...