Bruno Major - Second Time
TAEHYUNG;
Namjoon spricht die Wörter aus, von denen ich hoffe, sie werden sich nicht als wahr erweisen. ,,Es kann sein, dass es vielleicht an seinen wirklichen heimlichen Freund ist", vermutet er, doch als er dies ausspricht, zucke ich nur zusammen.
Bevor ich überhaupt daran denken kann, wo wir dieses Buch erst mal finden können, macht sich in mir ein unwohles Gefühl breit, was ich nicht einordnen kann.
Mir gefällt die Tatsache nicht, dass er noch etwas so großes verschwiegen haben könnte, aber ändern kann ich es immerhin auch nicht.
,,Was ist los? Du guckst so — angeekelt", fragt mich Namjoon und sieht mich ein wenig verwirrt an. Überrascht tue ich es ihm gleich und muss mich kurz sammeln, da mich mein innerer Monolog so aus dem Konzept gebracht hat. ,,Ich weiß nicht, mir gefällt die Idee nicht, dass Jungkook einen heimlichen Freund hat", meine ich und schiebe die Augenbrauen zueinander.
Skeptisch mustert mich der Ältere und dreht sich dann mit seinem kompletten Körper zu mir. ,,Kann es sein, dass du eifersüchtig darauf bist?", stellt er schon fast fest in einem amüsierten Ton.
Entsetzt schüttele ich den Kopf. ,,Bitte was? Nein ich habe keine Gefühle für ihn, also kann ich auch gar nicht eifersüchtig sein", erkläre ich mich, womit für mich die Konversation abgeschlossen ist, doch das sieht mein Gegenüber leider nicht so.
,,Neben dem Fakt, dass man auch mit rein platonischen Gefühlen, eifersüchtig sein kann, weil man Angst hat, als Freund ersetzt zu werden — bist du dir da sicher?", hakt er nach, aber natürlich bin ich das. In Verwirrung runzle ich meine Stirn und spreche Folgendes ziemlich unüberlegt aus, denn eigentlich wollte ich das bisher noch gar nicht anschneiden.
,,Und wie ich mir sicher bin, was hat denn das Ganze zwischen uns sonst zu bedeuten?", rattere ich viel zu schnell herunter, sodass ich anfangs gar nicht bemerke, was ich eigentlich sage.
Als der Moment der Erkenntnis eintrifft, weite ich meine Augen geschockt und sehe zu Namjoon, welcher die Brauen nach oben gezogen hat und leicht schmunzelt. ,,Das Ganze zwischen uns, hm?", ist anscheinend alles, was er von dem Satz verstanden hat. Aber ich kann's ihm nicht verübeln.
Peinlich berührt sehe ich nach unten und fühle mich auf einmal so sprachlos. In meinem Kopf befindet sich kein einziges Wort, welches nun angemessen wäre.
,,Hey Taehyung, das war kein Vorwurf oder so. Ich mag das Ganze zwischen uns und es ist doch schön, wenn wir es einfach dabei belassen", meint er und nimmt mir somit den Druck, etwas dazu sagen, das nicht falsch klingt.
Um das nämlich zu kommentieren, müsste ich mir erstmal im Klaren sein, was ich Namjoon gegenüber empfinde oder wissen, wohin das hier führen soll. Dabei ist das nicht einmal das Ausschlaggebende, denn hierfür muss er vorerst sich sicher sein, was er mir gegenüber fühlt.
Da Namjoon quasi erst neu von seiner Sexualität erfahren hat, sollte sich dies als ein wenig komplizierter erweisen. Vielleicht muss ich ihm dazu nur die entsprechenden Impulse geben.
,,Lass uns den Park ansehen", schlage ich vor und lächle ihn süß an. Glücklich darüber, dass ich mich noch nicht festlegen muss und er mir keinen Druck macht, schlendern wir zusammen die Treppen hinunter. Es ist wirklich gut zu wissen, dass er die Situation genau wie ich einfach so genießt, wie sie ist.
Gemeinsam bewundern wir die blühende Natur, die durch die Sonnenstrahlen noch viel bunter wirkt. Ich allerdings werde immer wieder durch meine Gedanken abgelenkt, die mich einfach nicht in Ruhe lassen wollen.
Hat Jungkook vielleicht wirklich einen heimlichen Freund? Wenn ja, wieso hat er mir nie von ihm erzählt? Dabei meinte Namjoon doch, er wäre in mich verliebt. Hätte er bloß etwas gesagt, dann- nein. Es ist zu spät und vermutlich hätte ich das gar nicht zugelassen, dafür ist mir unsere Freundschaft zu wichtig.
,,Was glaubst, warum er sich umgebracht hat?", murmle ich ein wenig leise, jedoch immer noch an den Größeren gerichtet. ,,Bitte was?", fragt dieser etwas entsetzt und ich wiederhole meine frage nochmal, obwohl ich weiß, dass er mich verstanden hat. ,,Taehyung, vielleicht sollten wir das Thema sein lassen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was alles in seinem Kopf vor sich ging, dass er soweit gegangen ist", meint Namjoon und seufzt daraufhin.
Natürlich ist es ein heikles Thema, aber ich möchte nur das kleinste bisschen Gewissheit. Reicht es denn nicht, dass mir mein bester Freund nicht vertraut?
,,Ich muss darüber reden, es zerfetzt mich sonst bei lebendigem Leibe. Wenn ich ihn loslassen soll, muss ich darüber reden. Bitte", flehe ich ihn an, denn ich habe das Gefühl, ich platze beinahe vor ungeklärten Fragen, die mich Tag und Nacht quälen. ,,Ich weiß, es ist schwer und denke nicht gern darüber nach, aber es tut so weh, ich kann nicht anders", bitte ich Namjoon und ich merke wieder, wie sich der Druck zum Weinen aufbaut.
Das ist das Schlimmste, denn ich kann es nicht. Dieser Drang, den Tränen freien Lauf zu lassen, wird immer unangenehmer, aber ich kann ihn nicht abbauen. Wieso verdammt kann ich nicht über den Tod meines besten Freundes weinen? Über meine verlorene zweite Hälfte!
Anstatt aus Trauer fange ich beinahe aus Wut an zu weinen. Ich fühle mich dadurch so miserabel, als würde es mir egal sein, dass er nicht mehr da ist.
,,Okay", reißt mich Namjoon aus meinen Gedanken und lässt mich somit aufschrecken. ,,Hm? Oh, echt?", frage ich überrascht und hebe die Augenbrauen. ,,Wenn es dir damit besser geht, ja", presst er hervor und schenkt mir ein herzerwärmendes Lächeln.
Daraufhin tue ich es ihm gleich und schenke dem Park mal wieder kaum Aufmerksamkeit. Nicht wissend, wie ich anfangen soll, versinke ich erneut ein wenig in Gedanken, darüber überlegend was der Grund sein könnte.
Namjoon scheint genau so nachzudenken, aber so etwas tiefgründiges zu analysieren, beansprucht wohl etwas Zeit, um darüber zu überlegen. ,,Es muss mit etwas aus seiner Vergangenheit zu tun haben. Ein Schicksalsschlag oder so ähnlich. Soweit ich weiß, gab es bisher niemanden in unserer Familie, der mit einer derartigen Krankheit zu kämpfen hatte, also ist es bestimmt nicht genetisch gewesen", schildert der Ältere die Lage, doch so wirklich schlau werden wir daraus auch nicht.
In meinem Kopf gehe ich alles möglich an Szenarien durch, doch mir fällt nichts ein. Jungkook ist schon immer der unauffälligere Typ gewesen, der aber mit jedem gut klarkommt. Von Mobbing hätte ich wohl etwas mitbekommen.
Plötzlich trifft mich etwas wie ein Schlag ins Gesicht. ,,Was, wenn ich Schuld an seinem Suizid habe?", frage ich Namjoon geschockt, doch dieser rollt nur mit den Augen, als wäre das totaler Schwachsinn.
,,Gib jetzt nicht dir die Schuld dafür. Du bist ihm wahrscheinlich noch währenddessen eine Hilfe gewesen. Mach dir nichts vor, da haben bestimmt eine Menge andere Faktoren große Auswirkungen gehabt", spielt er meine Aussage herunter, aber ich meine es absolut Ernst.
,,Nein, du missverstehst mich. Was ist, wenn seine ,unerwiderte Liebe' ihm obendrein so stark zugesetzt hat, dass er deshalb-", meine Stimme bricht, da sie so zittert. Ich stehe kurz vor dem Nervenzusammenbruch und dass die Tränen meinen Körper nicht verlassen wollen, bessert meine Situation leider nicht.
Meine Atmung wird hektischer und ich muss mich hinsetzen, da mir ganz schwindelig wird. Plötzlich habe ich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, weshalb ich noch panischer atme.
Als ich dann jedoch zwei Arme um meinen Torso spüre, werde ich ein bisschen ruhiger, sodass ich nicht mehr das Gefühl habe, ich würde gleich ersticken. ,,Ich bin bei dir", nuschelt Namjoon in meine Haare und streicht sanft über meinen Rücken.
Ich weiß und glücklicher könnte ich gar nicht darüber sein, dass ausgerechnet du es bist. Danke, danke dass du der Kleber bist, der mich vor dem Zerbrechen bewahrt.
❁❁❁❁
he passed away </3
DU LIEST GERADE
BUCKET LIST ➟ VMON
Fiksi Penggemar,,𝘌𝘳 𝘪𝘴𝘵 𝘢𝘶𝘧 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘯 𝘍𝘢𝘭𝘭 𝘣𝘦𝘪 𝘶𝘯𝘴. 𝘞𝘪𝘳 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘙𝘦𝘥, 𝘝𝘪𝘰𝘭𝘦𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘉𝘭𝘶𝘦. 𝘋𝘢𝘴 𝘣𝘦𝘴𝘵𝘦 𝘛𝘦𝘢𝘮 𝘥𝘦𝘳 𝘞𝘦𝘭𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘴 𝘑𝘦𝘯𝘴𝘦𝘪𝘵𝘴." Alles, was Taehyung je wichtig war, verschwindet einfa...