FORTY FOUR | IMAGINE

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TAEHYUNG;

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TAEHYUNG;


Gestern sind bei mir offensichtlich alle Sicherungen durchgebrannt und ich weiß nicht, ob es am restlichen Alkohol lag oder ob mir mein Unterbewusstsein irgendwas mitteilen möchte.

Der Fakt, dass ich in Bezug auf Namjoon und mich das Wort ,,lieben" benutzt habe, ist ziemlich kritisch. Das schlimmste an allem dabei ist jedoch, dass er es anscheinend gemerkt hat, denn erst musste ich ihn aus dem Wasser rufen, weil er dort wie angewurzelt an einem Fleck geblieben ist und ins Nichts gestarrt hat und dann war er geistig irgendwie immer woanders, als wir auf dem Weg nach Osaka waren.

Als wir dann angekommen sind, sind wir beide erstmal schlafen gegangen und somit war das Thema wenigstens für ein paar Stunden vom Tisch. Na ja eher gesagt so ziemlich den ganzen Tag, denn unser Schlafrhythmus ist in den letzten Tagen derartig den Bach heruntergegangen, dass wir nicht einmal von der erdrückenden Hitze aufgewacht sind.

Allerdings hat es mich danach schneller eingeholt, als ich es verdrängt hatte. Zwar ist Namjoon mittlerweile nicht mehr so komisch zu mir, aber trotzdem verlässt dieser Gedanke nicht meinen Kopf.

Ob und wie ich das ansprechen sollte, ist mir bisher unklar. Umso mehr Zeit habe ich gerade darüber nachzudenken, während wir gemeinsam entlang des Osaka Ports laufen, nachdem wir uns im sagenhaften Hep Five die Zeit vertrieben haben.

 Umso mehr Zeit habe ich gerade darüber nachzudenken, während wir gemeinsam entlang des Osaka Ports laufen, nachdem wir uns im sagenhaften Hep Five die Zeit vertrieben haben

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Hep Five, Osaka

Bisher betrachten wir lediglich stumm die Umgebung, die von diversen Lichtern erhellt und individuellen Menschen gefüllt wird. Das Problem des Ganzen ist, dass ich mir trotzdem nicht sicher sein kann, dass er es falsch verstanden hat.

Wenn ich also das Thema anspreche und er die ganze Zeit über an etwas komplett anderes denkt, kann es sein, dass er es spätestens dann falsch versteht. Deshalb also sage ich lieber nichts und beschließe, diese Sache unangetastet zu lassen, bevor ich mich in Schlimmeres hereinreite.

Ehe ich eine falsche Entscheidung treffen kann, unterbricht Namjoon auch schon meine hin und hergerissenen Gedanken. ,,Guck mal, ein Schalplattenladen! Da können wir bestimmt den einen Punkt erledigen!", meint er begeistert und zeigt auf einen Laden, durch dessen Schaufenster gleich die vielen CDs und Vinyls sehen kann, welche feinsäuberlich im Regal aufgereiht worden sind.

Erleichtert darüber, dass wir eine andere Beschäftigung gefunden haben als Reden, betrete ich den Laden. Wer weiß, was ich ihm aus Versehen erzählt hätte.

Während wir uns ein wenig umgucken, fällt mir auf, dass sich hier nicht wirklich viele Menschen aufhalten. Umso besser für uns, wenn wir uns gleich ein paar Songs anhören wollen.

Entschlossen gehe ich auf den Kassierer zu, wohingegen Namjoon sich interessiert all die verschiedenen Vinyls ansieht. ,,Entschuldigen Sie bitte, können wir uns hier die Lieder auch anhören?", versuche ich den jungen Mann in meinem besten Japanisch zu fragen.

Daraufhin nickt er und sagt noch irgendwas, was ich nicht so recht verstehe und zeigt am anderen Ende des Ladens auf eine kleine, gemütliche Ecke, in der Sofas und ein Plattenspieler stehen.

Ich bedanke mich bei ihm und kehre dann zu Namjoon zurück. ,,Hey, ich hab mich mal erkundigt und ich meine, der Mitarbeiter hat gesagt, dass wir uns dort drüben eine Schallplatte anhören können", erkläre ich ihm und zeige ebenso auf den Teil des riesigen Raumes.

Daraufhin machen wir uns beide wieder auf die Suche nach einem passenden Album. Gedankenverloren gucke ich mir die Cover an und suche nach nichts bestimmten.

Ich überlege, was Jungkook gern gehört hat und zugegebenermaßen ist das nicht so leicht, etwas zu finden, da er so viele unbekannte Künstler gehört hat, die es sehr wahrscheinlich gar nicht hier gibt.

Automatisch finde ich meine Antwort und halte in meiner Bewegung inne, als ich auf ein weltberühmtes Album stoße, dessen Cover auch diejenigen kennen, die keine Fans sind. The Beatles, Abbey Road.

Ein Bild, welches vermutlich auch noch in etlichen weiteren Generationen bekannt sein wird. Es ist so simpel; vier Männer, die eine Straße überqueren und doch ist es so besonders, dass es jedermann kennt. Grinsend nehme ich mir die Vinyl heraus und gehe damit in die Ecke.

Euphorisch bringe ich den Plattenspieler zum Laufen und lehne mich im Sofa zurück, als ich die ersten Töne wahrnehme.

Glücklich schließe ich die Augen und lasse Bilder von Jungkook und mir an meinem inneren Auge vorbeiziehen, als wäre es erst gestern gewesen. Sein breites Lächeln strahlt mich an und merke, wie es mein Herz gleichzeitig erwärmt aber auch sich zusammenziehen lässt.

Plötzlich tauchen vor mir ungewohnte, imaginäre Bilder auf, die nur eine Wunschvorstellung sind. Das beste Team der Welt und des Jenseits.

Drei junge Männer, alle mit verschieden bunt gefärbten Haaren, die sich lachend gegenseitig amüsieren. Namjoon und ich, ja auch Jungkook sitzen alle in seinem Zimmer und haben den Spaß unseres Lebens. Der Jüngste hat sich tatsächlich die Haare blau gefärbt und spielt quicklebendig sein Lieblingsspiel - und gewinnt wie immer haushoch.

Es sind Bilder, die mein Herz in Stücke reißen, als ich bemerke, dass dies niemals die Realität sein wird. Gleichzeitig bringen Jungkooks und Namjoons Lachen alles wieder zusammen. Als dann der Klang von Here Comes The Sun mein doch nicht ganz so entferntes Bewusstsein erreicht, baut sich schon wieder dieser Druck in mir auf, welcher einfach nicht verschwinden will.

Die Tränen erreichen schon wieder nicht meine Augen. Es ist, als hätten sie es sich kurz vorher anders überlegt und lassen mich als Strafe dafür, dass ich nichts gemerkt habe, noch ein Stück länger leiden.

Dabei bestrafen mich meine Gedanken doch bereits jeden Tag aufs Neue immer und immer wieder. Reicht das denn nicht?

Reicht es nicht, dass ich meinen besten Freund verloren habe? Jemanden, ohne den ich mir mein Leben nicht vorstellen kann und den ich von ganzem Herzen liebe? Ob nun platonisch oder nicht.

Scheinbar ist es nicht genug, dass diese Bilder vor meinem inneren Auge auftauchen und mein Herz erneut in Stücke reißen. Offenbar soll ich für Jungkooks Tod büßen und das nicht nur nur ein Mal. Wann hat das alles bloß ein Ende? Wird es überhaupt irgendwann enden?

Gerade als ich in das tiefe, dunkle Loch der Schuldgefühle und Trauer hineingesogen werde, berührt mich eine Hand, die meine Rettung zu sein scheint.

Die letzten Klänge des Liedes ertönen, als ich meine Augen wieder aufmache und den Violetthaarigen erblicke. Wie als hätte er es gewusst, liegt seine Hand auf meinem Oberschenkel und lächelt mich dabei herzerwärmend an.

Kim Namjoon - mein Retter, mein Heiler, mein Schicksal.

❁❁❁❁

für alle nachtaktiven <3

das kapitel hat sich übrigens unfassbar gut entwickelt im laufe des schreibens und ich bin recht zufrieden damit ^-^

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