Champions -Ein langer Weg-

Naturtalent

Der Morgen brach an. Die Vögel zwitscherten, alles schien so friedlich ruhig. Doch es wäre wohl zu perfekt gewesen, wenn nicht wieder irgendjemand gestört hätte. Denn ich wurde kurzerhand aus dem Bett geschmissen. Verschlafen grunzte ich.

Das Helle Lachen riss mich nun ganz aus dem Schlaf. Verstört sah ich den vor lachen erbrechenden Simon. " Erstens Mal....Guten Morgen, Zweitens, wie bist du hier reingekommen ? Und drittens , WAS SOLL DAS ?! " erhöhte ich meine Tonlage. Simon lachte allerdings immer noch, weshalb ich ihm mein rosarotes Kissen auf den Kopf pfefferte. " Raus !!!" schrie ich nun.

Sofort ergriff Simon kichernd die Flucht. Rot vor Scham saß ich nun da, musste abschließend aber auch Grinsen. Es war gerade mal 7 Uhr in der Früh, und ich war schon wach. In den Sommerferien.

Da ich jetzt sowieso nicht mehr schlafen konnte entschied ich mich dazu, mich herzurichten, und dann in den Stall zu gehen. Mein Outfit bestand aus meiner Reithose, meinen neuen Reitstiefel, und einer weißen , langärmigen, und dünnen Bluse. Dazu schnappte ich mir noch meinen Helm, den ich eigentlich nie mit ins Zimmer nahm, aber ihn gestern wohl mitgeschleppt haben musste.

Gut gelaunt lief ich die Treppen runter. Wie erwartet war noch niemand in der Küche. Meine Eltern waren zwar schon früh im Stall, aber sie frühstückten nie etwas, weshalb es in der Früh immer sehr leer in der Küche erschien.

Ich verließ mit lautem Getrampel das Haus, und machte mich sofort auf zu Smoke. Heute hätte ich vorgehabt alle drei Pferde zu bewegen. Smoke, Blue, sowie Fire. Da meine Schwester heute Vormittag weg musste, wegen irgendeinem Vortrag, den sie besuchen wollte, hatte ich vor, mit Gigi einen kurzen Ausritt zu machen. Ben, Luca, Simon, Leyla, Maddi und ich würden uns erst um 10 Uhr treffen, weshalb ich nun genug Zeit hatte mit Gigi und Smoke zu trainieren. Danach kamen die anderen beiden Schätze dran.

Als ich den Stalltrakt mit unseren privat Pferden betreten hatte, ertönte auch schon das helle Wiehern der ungefähr 30 Pferde. Die " Schulpferde " die den Reitschülern bereitgestellt werden, waren in einem anderen Trakt. Genau wie die Einsteller, und die Trächtigen Stuten. Von unseren Schulpferden hatten wir 40 Stück, da unser Hof einer der größten Reitzentren war. Einsteller waren derzeit um die 27 bei uns. Und die Trächtigen Stuten waren derzeit nur 12 bei uns.

Drinnen ging ich von Box zur Box, und sah durch, ob alles in Ordnung war. Teilweise waren hier ja die wertvollen Champions meines Vaters und meines Trainers untergebracht.

Bei Smoke angekommen, musste ich grinsen, da er noch schlafend im Stroh lag. Schweren Herzens ging ich rein, um ihn auf die Beine zu zwingen. Der Schimmel grummelte entspannt, als ich ihm sein Halfter überzog. Für ein paar Minuten setzte ich mich noch zu ihm, und streichelte seinen Rücken auf und ab. Da aus den paar Minuten wohl doch 10 Minuten wurden, stand ich auf, und zwang somit auch Smoke auf die Beine.

Langsam führte ich ihn auf den großen Putzplatz. Dort angekommen traf ich auf Simon, der Deep Fall gerade aufsattelte. Stirnrunzelnd band ich den großen Schimmel neben den dösenden Rappen an.

" Morgen. " sagte ich keck. Simon drehte sich nur grinsend zu mir um, und nickte mir zu.

Ich fing an Smoke zu putzen , und obwohl er ein Schimmel ist, brauchte ich keine 10 Minuten. Neben mir ertönte Hufgeklapper, und ich nahm Wahr, wie Simon mit Deep Fall den Putzplatz verlies.

Schnell holte ich die Gamaschen, die Trense und den Sattel. Ich sattelte ihn auf, und kümmerte mich schließlich um die Gamaschen, die zum Schutz für seine Beine da waren. Dann zog ich mir den Helm über. Geschickt band ich mein Pferd ab, und führte ihn die Stallgasse runter.

Die große Halle war dank der Sonne lichtbeflutet, und man brauchte daher kein Licht. Mir persönlich war es lieber mit Tageslicht zu reiten.

Der Schimmel folgte mir in die Mitte wo ich dank einer Aufstiegshilfe mich mühelos auf seinen Rücken schwingen konnte.