Rückendeckung

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Kathrin

Ich brach in mich zusammen. Gott sei Dank hielten mich zwei Arme denn sonst wäre ich längst zusammengesackt. Meine Knie wurden weich wie Wackelpudding, während meine Gehirnzellen völlig außer Verstand gerieten.

Still klammerte ich mich also an den halb Fremden fest, um nicht sofort in den Abgrund zu stürzen. Als wäre er mein Anker. Meine letzte Hoffnung.

Und doch war alles bereits hoffnungslos. Denn wenn ich meine Schwester verlieren würde, wer würde mir dann noch bleiben ?
Ohne jetzt klischeemäßig zu werden, war sie doch meine bessere Hälfte.

Mein Vorbild.

Meine Hoffnung.

Meine beste Freundin.

Meine Familie.

Dass dies jetzt weggepustet wird, konnte ich nicht so einsehen.

Als könnte Miles nun auch verschwinden.
Denn wohl oder übel wurde er mir immer wichtiger.

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Weicher Stoff umgab mich. Irritiert richtete ich mich mit brennenden, halb offenen Augen auf, um auf die Situation klar zu kommen. Ich lag in meinem weichen Bett. Doch wie ?

Ich konnte mich nur mehr an Miles erinnern, der mich gehalten hat, als ich zusammenbrach. Die Welt schien sich zu drehen, und mein klein gestaltetes Universum schlug nun andere Wege kreuz und quer ein. Dies holf nicht im Geringsten.

So sehr ich auch hoffte, dass meine Schwester bei uns blieb, so genau wusste ich auch, dass daraus nichts werden würde. Naiv war ich dann doch auch nicht.

Seufzend stand ich auf. Mein Blick fiel auf Bilder. Pokale. Schleifen. Auszeichnungen.

Langsam lies ich mir durch den Kopf gehen, wie viel in letzter Zeit doch passiert war.

Ein Freund, mein bester Freund verriet uns. Er war Teil der Gruppe, Teil unserer kleinen Familie.

Den Hang zu Turnieren verlor ich allmählich.

Ich fühle mich außerdem zu einem Halb-fremden hingezogen. Verrückt oder ? Noch nie war da so eine starke Anziehung wie bei Miles. Nicht mal bei Simon.

Miles Augen ließen einen schmelzen. Vielleicht etwas kitschig, doch wer kannte es nicht. Auch sein Charakter, seine Stimme, seine Haare, sein gesamter Körper machte ihn einzigartig und interessant. Trotzdem wusste ich so gut wie nichts über ihn.

Ritt er Turniere ?

Weshalb war er hier ?

Und warum sah er verdammt nochmal so gut aus ? ( Spaß bei Seite )

Grübelnd kuschelte ich mich in die warme Decke die um mich geschlungen war. Als würden meine Gedanken wie ein Magnet wirken, kam in dem Moment der Schönling direkt durch die Haustüre.

Hastig richtete ich mich auf und wurde augenblicklich rot. Da die Wohnzimmer Couch dann doch nicht so bequem war, zischte ich kurz auf, da jeder einzelner Muskel schmerzte.

Champions                         -Ein langer Weg-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt