Ich atmete tief ein und beging wohl eines der größten Fehler.
Meinen Vater zu verärgern.
" Wenn du, ihn einschläfern lässt, kannst du auf meine Hilfe auf dem Hof verzichten. Dann werde ich diesen Hof nicht übernehmen und verschwinden. "
Seine kalten Augen durchbohrten meine, und seine Wangenknochen traten mit einem Mal intensiv hervor. Er knirschte mit den Zähnen und ging langsam aus den Stall hinaus.
Immer mehr Tränen sammelten sich in meinen Augen, bis schließlich eine runterrollte.
Ich fasste mir an den Kopf, in der Hoffnung all die Gedanken und Sorgen rausziehen zu können, aber so einfach geht das wohl nicht.
Seufzend führte ich mein Pferd raus auf die Koppel, wo auch bereits andere Pferde standen.
Nun, ein Pferd, das gerade angedroht bekommen hat, eingeschläfert zu werden, sollte man vermutlich nicht alleine lassen. Doch ich hatte schon gewisse Hoffnung, meinen Vater etwas überredet zu haben.
Ihr müsst wissen, es wäre schwer einen würdigen Nachfolger für dieses Gestüt zu finden. Und als Familie vertraut man sich logischerweise.
Für meine Eltern war es immer ein Dorn im Auge, dass Maddison weitaus andere Träume hatte, als den Hof zu übernehmen. Also, soweit man das Kindersalter auslässt.
Dementsprechend würden zählten sie auf mich. Und genau deswegen wusste ich meinen Vater zu bearbeiten. Normalerweise traute ich mich dazu nicht genug, doch hier geht es wohl um das Leben meines Pferdes.
Und Gott bewahre werde ich dieses aufgeben. Wenn man so recht überlege, hat das alles eine 180° Wendung genommen.
Maddison verreist. Ich, die jüngste, übernehme. Meine Eltern kehren dem Hof bald den Rücken zu. Simon ist verschwunden. Jonas Gegenwart verblasst. Spreat ist genau wie Simon vom Erdboden verschluckt. Meine Freunde melden sich nicht mehr und auch Miles sah ich immer seltener.
Genau genommen wird auch das Gestüt nie wieder mehr das selbe sein. Denn alles hat sich verändert. Jede Kleinigkeit hat eine gerade zu dramatischen Veränderung angenommen.
Es blieben mir nur mehr meine Pferde. Und die von Maddi. Ansonsten stand ich schon mit meinen 18 Jahren alleine da.
Versteht mich nicht falsch, damit kam ich perfekt klar. Ein paar Nervenzusammenbrüche haben noch nie geschadet, oder nicht ?
Meine Motivation hielt sich auch in Grenzen. Ich trainierte immer weniger. Anfangs suchte ich nach Erklärungen, Antworten oder Ausreden. Allerdings wusste ich schon immer, dass es so weit kommen würde. Turniere hatten für mich den Wert verloren. Sie waren nicht mehr wichtig und machten mir keinen Spaß mehr.
Selbst meine Pferde zeigten immer öfter wie genervt sie waren. Smoke, Blue und auch Fire liebten das Springen. Es machte ihnen Spaß.
Aber der Lärm, der Stress, die Hängerfahrten eher weniger.
Klar, zu Beginn ist es eine tolle Erfahrung, es bindet Reiter und Pferd, man lernt außerdem neue Leite kennen. Doch auf Dauer ist es nicht jedermanns Sache.
Meine Liebe zur Arbeit mit Pferden bleibt, aber auf andere Weise. Da ist das Bedürfnis Pferden und Besitzern zu helfen, die es wirklich nötig haben.
Nur die Angst es irgendwie meinen Eltern beizubringen, übertönt die Wünsche und Ziele die ich habe.
Nun, erst Mal, denke ich, wäre es das beste, darauf zu achten, keins meiner Pferde zu verlieren.
Schließlich sind sie die einzigen, die mir noch geblieben sind.
Oh Gott Oh Gott.
Ein etwas anderes Kapitel.Es ist sehr ungewöhnlich, ja, aber das musste sein, damit ich endlich irgendwie weiter kann. Ich habe nämlich sehr viel Mist in diese Geschichte gepackt, und daher wurde sie unübersichtlich und eher eintönig.
Deshalb, bald kommt etwas mehr Spannung und etwas neues. Etwas erfrischendes, was wieder Wert ist, gelesen zu werden 😂
Ich hoffe es geht euch gut und ihr seid nicht allzu enttäuscht von diesem eigenartigen, kurzen Kapitel 😘
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Champions -Ein langer Weg-
JugendliteraturBand 1 der Reitsport Karierre Kathrin eine 18 jährige, engagierte, hübsche und talentierte Reiterin konnte sich eine Pferdefreie Welt gar nicht mehr vorstellen. Ihre Eltern, erfolgreiche Turnierreiter, Pferdezüchter, und Trainer sind Besitzer des gr...