Attraktiver Störfaktor

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Kathrin

Als ich den Störfaktor erblickte musste ich trotzdem lächeln.

Störfaktoren sind nie besonders gut. Doch das ganze lässt sich doch bestreiten, wenn der Störfaktor attraktiv ist.

In dem Fall traf es das ganz gut. Miles stand ganz lässig mit beiden Händen in der Hosentasche am Eingang und grinste nur süß, äh, dämlich vor sich hin.

“ Lust auf ein Training mit einen unschlagbaren Coach ? “ lachte Miles und unterbrach somit mein eher gruseliges Starren.

Da ich nichts dagegen hatte nickte ich gkücklich. Oh nein, ich hatte definitiv nichts dagegen.

Miles näherte sich Smoke's Box und sah mir dabei zu wie ich meinen Schimmel in Ruhe fertig machte. Nachdem ich mit dem Putzen fertig war, dehnte ich ihn noch geschwind, bevor ich aufsattelte. Dann kam der Beinschutz und anschließend die Trense.

Obwohl mir jemand zusah, war ich ganz gelassen. Durch die ganzen Turniere legte sich das ganze auch immer. Früher war es undenkbar. Immer habe ich was vermasselt, immer ging es nicht gut für mich aus. Ihr müsst ja auch wissen dass ich ein besonders tollpatschiger Mensch bin.

Nachdem Smoke wie ein Denkmal fertig dastand, folgte ich Miles in die Halle. Dort stellte Miles ein paar Hindernisse um, machte sie niedriger, bzw generell einfacher. Dass so viele Hindernisse in einer so riesigen Halle waren, beeindruckte mein Pferd nicht im geringsten. Wie ein Weltmeister ging er entspannt und desinteressiert zwischen den Hindernissen durch.

Doch spätestens als ich mit ihm angaloppierte, fing er an etwas mehr Interesse zu zeigen. Genau jetzt hatte er nämlich kapiert, dass gesprungen wird.

Seine Ohren waren gespitzt, sein Gang wurde immer schwunghafter, sein Hals bog sich schön und seine Aufmerksamkeit kehrte zurück.

Doch trotzdem ging er ganz locker und ruhig. Für sein Alter erstaunte er mich wirklich immer wieder.

Durch die Hufschlagfiguren, sowie an den Bodenstangen arbeitete ich seit er ein Jährling ist, an seinem Gleichgewicht.
Mittlerweile machte er das auch schon mehr als nur gut. Durch die Motivation gab er alles, somit kamen so langsam auch die Erfolge.

Miles musste nicht einmal was sagen. Ab und zu dirigierte er, über welche Stangen wir traben sollen. Nach gefühlt Hunderten Durchgängen gönnte ich uns eine kurze Pause, um gleich danach über ein paar Kreuze zu springen. Mein Pferd machte das hervorragend.

Heute schien ein Tag ( fast ) ohne Schwierigkeiten. Nur einmal verweigerte er einen einfachen Steilsprung. Von der anderen Seite ging es dann aber besser.

Stolz auf meinen Jungen Vollblüter sprang ich noch über etwas kreative Weitsprünge. Beim kleinen Wassergraben stolperte er etwas, fing sich dann aber schnell und brachte uns so sicher ans andere Ende.

Ich klopfte ihm noch den Hals, bevor ich zurück zu Miles ritt, der mit kritischem Gesicht in der Mitte stand.

Als ich ankam lächelte er dann aber.

“ Hast du mit Smoke schon die Kombinationen probiert ? “ fragte er interessiert. “ Ja. Aber nur die zweifache. Er kapiert es, also kein Problem. “ antwortete ich wahrheitsgemäß.

Champions                         -Ein langer Weg-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt