Mein bester Freund

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~Kathrin

Miles übernachtete tatsächlich noch bei mir. Ehrlich gesagt war es auch gut so, denn meine Nerven glichen einem einzigen dünnen Faden, der drohte bald zu reißen.

Miles, so ein großer Gentleman wie er war schlief auf meiner Couch, während ich in meinem Bett übernachtete. Zwar war meine Couch wirklich bequem, dennoch tat der Junge mir leid.

Nun saßen wir in aller Frische an dem Holztisch der im Esszimmer stand. Es war noch relativ früh für meine Verhältnisse, Miles jedoch bestand darauf mich zu wecken, da er meinte dass dies ein langer Tag werden könnte wenn wir Fire wieder hinkriegen wollten. Zwar neckte ich ihn damit dass er mich bloß vermisst hatte, glückte damit allerdings nicht.

Schlussendlich endete es mit einer Kitzelattacke und einer Jagd durchs halbe Haus. Jetzt saßen wir etwas ausser Atem am Esstisch und tranken unseren Kaffee.

Miles trank Kaffee. Ich meinen süßen Kakao. Ich hasste den Geschmack von Kaffee. Außerdem tat der mir nicht gut. Falls ich etwas aufputschendes brauchte, greife ich lieber zu einer Cola.

Nachdem wir fertig waren räumten wir noch sämtliches Geschirr weg um uns dann auf den Weg in den Stall zu machen. Zwar war ich nicht wirklich wach, dennoch musste ich schon sagen, in der Früh in den Stall zu gehen war einer meiner Lieblingsdinge. Man sah die ersten Sonnenstrahlen, die noch ganz schüchtern waren. Sie versprachen einen neuen Tag.

Der Schotter unter uns knirschte als wir Richtung Stall gingen. Die Sonne ließ den Stall aus Holz Golden scheinen. Es sah wunderschön aus. Das war nicht nur meine Meinung, denn auch Miles blickte zufrieden auf die Ställe.

Ich gab Miles ein Zeichen, dass er schon mal in den Stall gehen sollte, ich würde Fire noch von der Weide holen.

Die Weide war umgeben von Bäumen, die dementsprechend viel Schatten spendeten. Das Gras durch das ich ging war sogar noch leicht nass.

Es stand nur eine kleine Gruppe von Pferden auf der Koppel, da es ja normalerweise nicht üblich war, Pferde über Nacht draußen stehen zu lassen.

Da dort allerdings ein Unterstand war und genug Versorgung vor Ort war, schien es nie ein Problem sie dort zu lassen. Es waren auch nur Pferde die daran gewöhnt waren.

Die Gruppe stand dicht bei einander und graste friedlich vor sich hin. Ich erkannte nur Schulpferde die noch ihre letzten Stunden genossen, bevor Reitschüler eintrafen.

Meine Augen suchten nach meinem Fuchs, was sich nicht als besonders schwer herausstellte, denn der besagte stand abseits der Gruppe im Schatten, der von einer großen Eiche gespendet wurde.

Statt zu fressen stand mein Pferd nur apathisch in der Gegen herum und ruhte. Etwas niedergeschlagen näherte ich mich meinem Pferd, dass zu meiner Freude wenigstens die Ohren spitzte. Als ich nur mehr wenige Meter entfernt war brummelte er sogar etwas. Mein Herz füllte sich mit Wärme, denn so eine Begrüßung hatte ich schon lange nicht mehr bekommen.

" Mein Brummelbär ist wieder zurück. Schön dich in einer besseren Verfassug zu sehen. "
Lächelnd streichelte ich über sein Fell, dass die Sonne glänzen ließ. Als meine Hand jedoch über seinen Bauch streichte verschwand mein Lächeln augenblicklich.

Die Rippen stachen nur so hervor. Man könnte sie direkt zählen, so gut konnte man sie spüren. Auch für das Auge waren sie offensichtlich. Fire wurde auf Würmer gründlich untersucht und auch geimpft. Also würde ich sie ausschließen können.

Champions                         -Ein langer Weg-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt