Etwas Hoffnung

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~Kathrin~


Da ich nicht viel von meiner Schwester noch von meinen Eltern mitkriegte, war meistens Miles bei mir, was uns nur noch mehr zusammenbrachte.

Das Haus stand meistens leer, da ich entweder im Stall oder unterwegs war. Meistens jedoch im Stall bei meinen Pferden. Fire stand größtenteils auf der Weide. Auch das Ergebnis der Probe aus dem Labor erreichte mich wenige Tage später und gaben ein eher weniger überraschendes Bild.

Der träge Fuchs war gesund. Mehr als gesund, all seine Werte waren super, also ein voll einsatzbares Pferd.

Doch mehr als Longieren machte ich nicht mit ihm. Oft waren wir uns nicht mehr einig. Hieß das er das Gegenteil von dem was ich wollte machte. Oft waren es Verweigerungen und Unwilligkeit.

Miles legte Vermutungen an, die mir helfen sollten herauszufinden, was meinem Pferd fehlte. Denn es war eindeutig etwas mentales.

Als meine Eltern erfuhren dass mein Pferd total gesund war, blieben sie nicht zu Hause sondern fuhren direkt zu den nächsten Terminen. Zwar freute ich mich, dass sie viele Kunden erworben und viel Profit machten, doch anderseits fehlten mir meine Eltern. Vor allem meine Schwester. Sie ließ sich überhaupt nicht mehr blicken. Nun, ratet mal wer ihre Pferde bewegte, richtig. Ich.

Und ich hatte überhaupt kein Problem damit. Ihre Pferde waren gut erzogen, weshalb es nie ein Problem war. Ich beschäftigte sie gerne. Doch insgeheim fragte ich mich, wie es überhaupt weitergehen soll.

Meine Schwester würde auf eine Tour gehen, nach weiß nicht wohin, meine Eltern waren kurz davor in "Frührente "zu gehen und ich ? Ich hätte Pläne und Ziele nur würden die allein wegen meiner Familie nicht funktionieren.

Ich verteilte gerade das Futter an unsere Pferde, während Matheo sich bereits um die anderen Pferde gekümmert hatte. Ohne meinen Trainer hätte ich das kaum geschafft.

Matheo trainierte zwar schon lange nicht mehr mit uns und dennoch sprang er jederzeit ein, falls wir Probleme hatten.

" Na KitKat. Erzähl. Ich kenne die Pläne deiner ganzen Familie, außer die von dir. " der schmächtige Blondschopf tauchte neben mir auf und grinste mich dämlich an.

Matheo war immer schon ein Komiker. Mit seinen 26 Jahren schien er kein Stück erwachsener als ich. Bei Pferden allerdings strahlte er größte Ruhe aus.

" Weißt du, ich weiß es vielleicht. Aber das alles funktioniert nicht, allein schon wegen dem Hof, meiner Familie, deren Wünsche. "

Er sah mich belustigt an. Der Blick schien soviel wie " Willst du mich verarschen ? " heißen.

" Klar. Ich würde es verstehen wenn du sagen würdest, es ginge nicht wegen dem Hof. Gut ? Nur als du die Wünsche deiner Familie dazugenommen hast, hätte ich dir am liebsten eine mitgegeben. " Matheo sah spöttisch auf mich runter.

Völlig entgeistert klappte meine Kinnlade nach unten. "Du bist echt nicht auf den Mund gefallen, hab ich Recht?"

" Obwohl ich dir nur ungern Recht gebe, muss ich dir hier Recht geben. "

Ich schüttelte den Kopf.

" Schau. Deine Eltern gehen. Deine Schwester geht. Die haben dann keinen Einfluss mehr. Nur mehr du alleine. "
Er fuhr fort.
" Das ist also alles nur eine billige Ausrede. Du musst das nicht allein durchstehen. Mach dein Ding. Ich werde immer noch hier bleiben und hinter dir stehen. Genauso wie deine Freunde. "

Champions                         -Ein langer Weg-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt