Ich verdrehte meine Augen, widersprach aber nicht. Vorurteile gehörten sich nicht. Vielleicht war sie doch ganz nett....
So kam es also, dass möchte gern Merida mit uns zu Mittag aß. Natürlich saß sie neben Simon. Und natürlich stellte sie immer wieder Körperkontakt her.
Ihre Augen glänzten, ihre perfekt weißen Zähne blitzten nur so. Zahnpastalächeln eben.
Trotzdem verhielt ich mich still, genauso wie meine Schwester.
Ihre Witze waren nicht witzig, meist lachten nur sie und Simon. Selbst meine geduldigen Eltern hatten nun ein eher aufgesetztes Lächeln auf dem Gesicht. Wer kann es ihnen verübeln.
So waren wir wohl alle sehr froh, als das Mittagessen zu Ende ging. Ich stand auf, bedankte mich fürs Essen, lächelte jedem zu, und verschwand dann wieder nach draußen. Normalerweise gab es eine kleine Mittagspause, aber die Zeit hatten wir am Tisch verbracht, in der wir den unwitzigen Witzen der möchte gern Merida gelauscht haben.
Die Hitze war zwar noch unerträglich, aber wozu hatte man denn auch eine gut klimatisierte Halle, in der man super reiten kann.
Auch unser Stall war angenehm kühl. Aufgrund den Temperaturen draußen entschied ich mich Fire in seiner Box zu putzen. Und da die Boxen wirklich groß genug waren, würde es kein Problem darstellen.
Ich eillte in die Sattelkammer, wo ich mir den Putzkasten schnappte, und zur Box von meinem geliebten Fuchs ging. Der hübsche Fuchs schaute mir mit seinen Knopfaugen, und seinen großen Ohren entgegen.
Mit einem warmen Lächeln streichelte ich ihn erst mal, bevor ich ihn mit kräftigen Strichen das Fell putzte.
Staub wirbelte auf, und übertrug sich auf mich. Wir alle kannten das. Das Pferd putzen ist nichts anderes, als den Schmutz auf uns zu übertragen.
Dafür glänzte mein Pferd nach ca. 20min in all seiner Pracht. Zufrieden betrachtete ich mein Werk, und fing mit der Mähne an. Ich flocht sie nur flüchtig zu unordentlichen Zöpfen zusammen, damit sie ihn nicht störten, und aufgrund der Temperaturen würde es nicht schaden.
Anschließend brachte ich das Putzzeug weg, und holte das Sattelzeug. Sachte legte ich ihm den Sattel rauf, und zäumte ihn auf.
Der Cremeton der Schabracke machte sich toll auf ihm, auch wenn eher meine Schwester die Mode Queen war. Aber sie hatte ja auch diese Schabracke gekauft.
Ich führte den großen schlanken Hannoveraner raus. Die Sonne schien erbarmungslos auf uns herunter, und schien uns zu verbrennen wollen.
Schnell eillten wir also in die Halle.
Dort stieg ich mehr oder weniger elegant auf den Fuchs. Vorher bin ich ja noch auf meinem deutlich kleineren und zierlicheren Vollblut gesessen. Und auch wenn ich dies jahrelang machte, ich kam mit den Unterschieden nicht klar.
Am langen Zügel gingen wir Runde um Runde, bis ich die Zügel langsam aufnahm, und ihn nun in einem flotteren Schritt gehen lies.
Mein Vater war ja immer der Meinung, dass ich nicht so herumbummeln solle. Immerhin ist Schritt auch eine Gangart.
Bald würde ich wieder regelmäßiges Training bei meinem Vater haben. Heißt Sitzkorrekturen, Dressur, Pferd in Stellung bringen, und nochmal mehr Dressur.
Anstrengend, hart, nervenaufreibend, aber effektiv. Letztendlich wollen wir alle das beste für Mensch und Tier.
Nach ein bisschen herumträumerei ging es zum Trab über. Fire bog vorbildhaft seinen Hals. Auch wenn die Zügel noch etwas lockerer waren.
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Champions -Ein langer Weg-
Ficção AdolescenteBand 1 der Reitsport Karierre Kathrin eine 18 jährige, engagierte, hübsche und talentierte Reiterin konnte sich eine Pferdefreie Welt gar nicht mehr vorstellen. Ihre Eltern, erfolgreiche Turnierreiter, Pferdezüchter, und Trainer sind Besitzer des gr...