Der erste Mensch

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Gähnend stieg Manuel aus seinem Sarg. Ich war schon früher wach geworden und saß auf meinem geschlossenen Sargdeckel und dachte nach. "Hab ich Hunger." Manuel schloss seinen Sarg. "Sind die anderen schon wach?" Ich sah zu Manuel und schüttelte meinen Kopf. "Nicht alle." Dann sah ich wieder weg, zu der Wand aus Stein. "Können wir was essen?", fragte ich dann, während meine Augen einen Tropfen verfolgten, der sich aus dem Stein quoll und langsam herab lief. "Noch mal Kaninchen?" Manuel setzte sich neben mich. Seinen Arm legte er dabei um meinen Körper. Dösig lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter. "Ich fühle mich irgendwie schwach." Ich schloss meine Augen. "Ich weiß, was du brauchst." Manuel legte seine Lippen gegen meine Schläfe. "Einen Menschen. Der gibt dir Energie."

Als er das aussprach fuhr mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ein Mensch. War ich bereit dafür? Ich wusste schließlich nicht wie man jemanden so Angriff, sodass man seine Zähne in ihren Hals rammen konnte. "Ich kann das bestimmt nicht." Ich flüsterte. Es war komisch für mich darüber zu sprechen, obwohl mir klar war, dass dieser Moment kommen würde. Und nun stand er so schnell schon auf der Liste.

"Ich zeige dir das, Patrick. So schwer ist das Ganze nicht. Und wir steigen bei jemanden ein. Am besten einer Frau ohne Tiere und ohne Mann. Oder einem Kind." Manuel rutschte von meinem Sarg und strich mir dabei über mein Haar. "Ein Kind?" Ich war empört und meine Stimme schlug gleich drei Oktaven höher. "Stell dich nicht so an. Kinder schmecken sogar besser. Alte Menschen schmecken meistens sogar etwas, naja. Alt halt. Aber wenn man selbst krank ist, kann so ein Renter was feines sein. Man muss nur gucken was für Medikamente die schlucken." Manuel grinste mich über die Schulter frech an und warf mir anschließend meinen Umhang zu. "Und jetzt auf, mein Magen knurrt."

(...)

Wir flogen über die Dächer hinweg. Ausschau haltend nach einem offenen Fenster. Und dann wurde kontrolliert, wer denn hinter diesem Fenster schlief. Einmal ein Kind. Geschätzte sechs Jahre. Ich weigerte mich. Manuel hatte die Augen verdreht, hatte aber meine Entscheidung akzeptiert. Zu meiner Zufriedenheit.
Nun flogen wir schon eine geraume Zeit von Haus zu Haus. Mein Magen brannte vor Hunger, mein Hals kratzte und meine Augen fingen an verschwommen zu sehen.

Als wir an einem Fenster ankamen und hinein schauten, erkannte ich, dass wohl das unser Essen sein wird. Sie schlief seelenruhig in einer dicken Decke eingewickelt. Neben dem Mädchen lag eine schwarze Katze. Ich starrte den Menschen an. Vielleicht war sie gerade achtzehn. Mein Magen knurrte. Manuel machte sich grinsend daran, das Fenster aufzubrechen, damit wir einsteigen konnten. Er hatte Übung. Auch das musste er mir beibringen.

Leise landeten wir neben dem Bett des Mädchens. In meinem Mund sammelte sich Spucke. Die Katze hob ihren Kopf und sah uns mit grünen Augen an. "Wie mache ich das jetzt?", flüsterte ich. "Sieh zu." Manuel trat ans Bett ran und strich das braune Haar des Mädchens von ihrem Hals. Ich musste schlucken. Es war eine Qual sie dort liegen zu sehen. Ich roch ihr Blut, spürte wie es durch ihre Adern schoss. Ihr Herzschlag wirkte so laut. "Komm her. Du musst langsam deine Zähne hier ansetzen und sachte zubeißen. Dann merkt sie nichts." Er zeigte auf eine Stelle am Hals. Zitternd beugte ich mich zu ihr runter. Schnell atmete ich gegen die dünne Haut ihres Halses. Ich spürte Manuels sichernde Hand an meinem Rücken. Und dann biss ich zu. Meine Zähne stachen durch die Haut und sofort rann mir das warme Rot in den Mund. Genussvoll schloss ich meine Augen. Ich schluckte es hinunter. Fast schon gierig sog ich mehr aus der kleinen Wunde. Es schmeckte süßlich, viel besser als das Huhn oder das Kaninchen. Es stillte meinen Durst am besten. Das Kratzen in meinem Hals hörte sofort auf. Meine Muskeln fühlten sich plötzlich so warm an. Ich fühlte mich gut. Mehr als gut. Und ich konnte nicht aufhören aus dem Mädchen zu trinken. Erst als Manuel mir in den Nacken packte und drückte, stoppte ich mein saugen. "Hör auf." Er zog mich von dem Menschen weg. "Wir bringen niemanden um." Ich blickte ihm in die Augen, die mit stark ausgeprägten Adern umzeichnet waren. Er sah krank aus. "Jetzt muss ich jemand anderen suchen." Er wirkte wütend, sah aber von mir ab und strich der Katze über den Kopf. Ich wischte mir das Blut aus den Mundwinkeln. "Tut mir leid." Von Manuel kam jedoch nur ein seufzen. "Macht nichts. Lass uns fliegen." Er sah sich nochmal die Wunde an, die ich am Hals hinterlassen hatte. Dann nickte er mir zu und erhob sich in die Lüfte, hinaus in die Nacht. Hinter mir schloss er dann das Fenster. "Wir wollen ja nicht, dass die Katze abhaut."

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Hallo Leute :)

Tut mir echt leid das zur Zeit nichts von mir kommt. In meinem Kopf ist irgendwie nur leere. Schreibblockade.  Ich weiß nicht wie lange ich brauche um wieder die Zeit zu finden mich hinzusetzen und zu schreiben. Ich hoffe jedoch, ich finde bald paar Ideen und kann dann wieder paar Kapitel schreiben.
Nur bitte habt Geduld. Diese Geschichte und auch keine andere wird einfach abgebrochen. Ich werde alle abschließen. Nur dauert es etwas länger und die Kapitel kommen unregelmäßig.
Danke für euer Verständnis. :3

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