Manuel führte mich zur Rückseite des Schlosses, wo in dem Berg ein Spalt zu sehen war. Vorsichtig landete er auf dem schmalen Vorsprung. "Folg mir." Dann quetschte er sich durch den Spalt, der wohl in das Innere des Schlosses führte.
Ich folgte ihm und musste meinen Bauch einziehen. "Komm schon", rief Manuel mir von der anderen Seite zu und ich beeilte mich, hinter ihm herzukommen. Als der Durchgang zuende war, erstreckte sich ein Kellergewölbe. "Wir gehen am besten mal auf die Suche nach dem Grafen." Manuel lächelte. "Schließlich willst du ja Gesund werden."
Wir gingen durch verschiedenste Kellergewölbe, durch morsche Türen, bis wir eine steile Treppe hinauf mussten. "Keine Lust zu laufen", sagte Manuel und flog die Treppe empor. Ich folgte ihm mit schnellen Schritten. Eigentlich hätte ich gedacht, dass wir jetzt schon im besonderen Teil des Schlosses sein mussten. Doch wir waren nur in so einer Art Küche. "Wo ist der denn? Graf Dracula?" Manuel rief nach dem Grafen. Seine Stimme hallte an den steinernen Wänden wieder. Ich stellte mich dicht hinter ihm und griff um seinen Arm. "Vielleicht ist er gar nicht da." Überlegend klapperte Manu mit den Zähnen. "Oder er hört uns nicht", flüsterte ich. Aus irgendeinem Grund spürte ich unbehagen. Als würde mich die Macht des Schlosses erdrücken. "Draculi, mein Schatz brauch hilfe. Wo bist du?" Manuel ging voran, mit mir im Schlepptau.
"Wer macht hier so einen Lärm?" Es war die Stimme einer Frau. Und diese Frau öffnete die Tür, die zu dieser Küche geführt hatte. Es war eine ältere Dame, die ein Kleid trug, welches aussah wie aus dem Mittelalter. Auch ihr grau schwarzes Haar war zu einer Frisur geflochten, die mich an Game of Thrones erinnerte. "Nanu, der Junge von Büttinghaus. Was machen Sie denn hier? Und wer sind Sie?" Sie faltete ihre Hände und sah uns verwirrt an. Manuel machte eine leichte Verbeugung und stieß mir sogleich seinen Ellenbogen in die Seite. Ich vebeugte mich auch. "Wir sind gekommen, um die Hilfe vom Grafen zu erbeten. Mein Freund, Patrick Meyer, er hat den Blutrausch."
Die Frau atmete schockiert auf und hielt sich die Hand vor dem Mund. "Ohje." Sie tippelte auf mich zu und sah mir tief in die Augen. Ihre waren strahlend Blau. "Noch nicht lange Vampir. Du bist was besonderes, junge. Was wirklich besonderes. Ich weiß aber nicht ob Vlad dir helfen kann." "Er muss." Manuel mischte sich ein. "Miss, er muss ihm helfen." Er sah sie schon fast bettelnd an. Die Frau sah über ihre Brille auf Manuel. "Nun gut. Wartet im Saloon. Du weißt ja wo." Sie sah auf Manuel und ging dann schnellen Schrittens fort. "Sie holt ihn. Und Patrick. Geh vor dem Grafen auf die Knie. Er ist der höchste und mächstigste Vampir. Und widersetz dich nicht." Er sah mich mahnend an. Ich nickte bloß. "Gut. Komm."
Wie setzten uns im Saloon auf ein großes Sofa. Im Kamin loderte ein Feuer und der Raum war von Kerzen erhellt. Ich war aufgeregt. Nervös, was passierte und wie der Graf war. Wie er wohl aussah und ob er mir helfen konnte.
Wir hörten Schritte. Der Graf. Aber es war nur die Frau, die in den Saloon kam. "Er wird gleich da sein. Er ist bereit zu helfen." Manuel atmete erleichtert auf und in mir stieg Freude auf. Wir tauschten einen freudigen Blick aus und Manuel nahm meine Hände in seine. "Du wirst Gesund." Lange hatte ich ihn nicht mehr so breit grinsen sehen. "Ich kanns nicht fassen." Vermutlich war es das Beste, was mir seit langem passiert ist.
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Leben als Vampir
FanfictionZweiter Teil von meiner Geschichte "Der Vampir" Es lohnt, den ersten Teil vor diesem hier zu lesen. Patrick, der Junge, der sich in einen Vampir verliebt hat und somit viele Risiken eingegangen ist, ist nun selbst einer der blutsaugenden Wesen gewor...