PoV: Felix
Die ganze Fahrt über konzentrierte ich mich darauf Simons vorwurfsvolle Blicke zu ignorieren. Ich hatte die wohl schlimmste Konstellation überhaupt erwischt. Simon und Caty vorne und hinten Taddl, Ardy und ich. Izzi hatte ein paar andere Menschen mitgenommen, die bei ihm und Sebastian um die Ecke wohnten und ich saß hier.
Taddl sah todtraurig aus. Es war herzerweichend. Aber ich wäre auch traurig, wenn das Mädchen in das ich verliebt bin, mit meinem besten Freund schlafen würde. Ardy hatte noch kein Wort gesagt. Nicht zu mir, nicht zu Taddl, nicht zu Simon. Einfach deshalb, weil er mit jedem seiner Worte gelogen hätte. Egal ob er „Alles gut" oder „Das war nur Rumgeflirte" gesagt hätte. Simon bombardierte mich, wie schon gesagt, mit vorwurfsvollen Blicken und das obwohl er gar nicht mehr mitbekommen hatte, wie Meddi und Ardy im selben Zimmer verschwunden waren. Er spürte einfach, dass da etwas ganz furchtbar schief gelaufen war. Caty machte einen auf besorgt, wusste aber auch nicht mehr als Simon. Und ich saß einfach hier, ignorierte alles und tat so als ob es mir gut ging. Und ganz ehrlich, es könnte ja wohl viel schlimmer sein.
Allerdings fiel mir momentan nichts ein. Doch. Ein schlimmeres Szenario gab es. Wenn Meddi einfach bei Ardy geblieben wäre, anstatt sich, wie gewisse Menschen Caty erzählt hatten, mit Rotpilz-Felix, Lena und Rewi aus dem Staub zu machen. Und ich musste mir keine Sorgen wegen Joyce machen. Sie war nicht sauer auf mich, ich nicht auf sie.
„Jetzt hört auf euch anzuschweigen! Was ist gestern Abend noch passiert? Taddl hör auf, wie ein Hund zu schauen, wir alle wissen, dass du dir Vorwürfe machst, obwohl du nicht schuld bist und wir alle wissen, dass das Arschloch des Abends weder Meddi noch Ardy sind. Felix, was hast du angestellt?" Ich hasste Simon. Wieso war denn immer ich schuld?
„Ich hab mir Joyce geklärt." Caty schnaubte. Toll. Sie war sowieso von Grund aus immer gegen mich.
„Ardy hat sich Meddi geklärt", setzte ich hinterher und löste damit die Situation auf. Taddl öffnete den Mund und wartete darauf, dass irgendjemand anderes anfing zu reden. Was natürlich niemand machte. Also entschied er sich dann doch zu reden.
„Und es ist meine Schuld, Simon. Ich habe Ardy überredet mit Meddi rum zu machen. Weil ich wollte, dass du endlich mal checkst, dass du nicht der einzige Mensch bist, an dem Meddi Interesse hat." Wollte der Junge mich verarschen? Er hatte Ardy doch nicht allen Ernstes darum gebeten mit Meddi rum zu machen. Tja. Da hatte Ardy die Sache wohl ein bisschen falsch aufgefasst. Und als würde ich nicht wissen, dass ich nicht der einzige Typ für Meddi war. Sie hatte ja auch noch Taddl, der sich schon wieder vollkommen grundlos die Schuld daran gab, dass Ardy und Meddi zusammen in die Kiste gestiegen waren. Jetzt im Ernst, das war ja wohl Meddis und Ardys Schuld.
„Warte bitte mit dem Ausheulen über deine nicht vorhandene Schuld, bis du und Ardy unter euch seid", sagte ich.
„Felix halt einfach die Klappe und mach dich nicht noch zum größeren Idioten." Ardy war sachlich. Ich könnte mir vorstellen, dass ich ein bisschen euphorischer wäre, wenn ich mit Meddi geschlafen hätte. Aber hatte ich ja nicht. Bei mir hatte sie ja dicht gemacht. Bei Ardy nicht. Warum? Mich kannte sie doch wohl deutlich besser als Ardy. Okay. Vergesst es. Ich weiß, warum.
„Und wie immer, war ich es nicht, der unbedingt reden wollte", murmelte ich.
„Tut mir Leid", sagte Taddl.
„Hör sofort auf dich zu entschuldigen. Du hast nichts gemacht. Nichts. Okay? Das kann Ardy dir sagen, das kann Meddi dir sagen, jeder kann dir das sagen!"
„Reiß dich zusammen, Felix", sagte Ardy. Dann wandte er sich an Taddl.
„Er hat übrigens Recht." Ich bezweifelte, dass Ardys oder meine Worte Taddl weiter halfen. Ardy ging es genau so. Simon nicht. Simon fasste alles noch zehn Mal zusammen. Und ignorierte Catys Versuche ihn zum Schweigen zu bringen.

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Ja, Nein, Vielleicht | Dner
FanfictionMeddi ist YouTuberin. Und eine relativ bekannte, wie sie gerne Mal erzählt. Was andere YouTuber machen hat sie bisher noch nie interessiert. Und deswegen hat sie auch keine Ahnung worauf sie sich einlässt, als sie kurzfristig nach Köln zieht. Vor al...