Ja, Nein, Vielleicht | Dner

24. So Felix. Lass uns reden

PoV: Simon

„Na dann. Schönen Tag dir noch."

„Man sieht sich. Und Meddi, ich muss dir unbedingt noch die besten Restaurants für Vegetarier und Veganer hier in Köln zeigen. Das könnten wir dann ja auch mit einer Longboardtour verbinden. Und du musst unbedingt bei ungefilmt vorkommen. Das ist mein RealLife Kanal. Die Zuschauer werden dich bestimmt mindestens so toll finden, wie Felix dich findet." Sie wurde rot. Volltreffer.

„Ähm. Ja."

„Und wir müssen unbedingt eine Party schmeißen. Ich bin jetzt zwar nicht so das Partytier, aber eine Party mit allen kölner YouTubern wird bestimmt cool. Dann könntest du dir schon mal einen Überblick verschaffen. Vielleicht machen wir das einfach in Kombination mit Cathys Geburtstag. Cathy ist übrigens meine Freundin. Die musst du auch kennen lernen. Ihr versteht euch bestimmt super."

„Simon, ich muss jetzt wirklich los. Ich wollte wirklich nur mal kurz vorbei schauen und mich fürs Fahren bedanken."

„Oh. Okay. Dann sieht man sich." Ich nahm sie in den Arm, was Meddi etwas überrascht erwiderte. Dann lächelte sie mich nochmal an und ging los. Gott, war sie süß. Genau das, was Felix brauchte. Apropos Felix. Zu dem musste ich jetzt. Schließlich war es ja wichtig zu erfahren, wie das erste Date der beiden gelaufen war.

Schnell schaltete ich meinen Rechner ab und lief hoch zu ihm. In einer Stunde war mein nächster Aufnahmetermin. Das reichte.

Wenn ich klingeln würde, würde Felix garantiert nicht aufmachen. Also nutzte ich es aus, dass ich der Besitzer des Zweitschlüssels zu Felix Wohnung war. So. Wo war er? In der Küche? Nope. Im Arbeitszimmer? Fehlanzeige. Im Schlafzimmer war er auch nicht. Also ab nach oben.

Die Tür zur Dachterrasse war offen. Natürlich. Wo sollte ein sonnenaffiner Mensch wie Felix denn bei diesem Wetter auch sonst sein?

Lächelnd beobachtete ich meinen besten Freund. Er lag in einem Liegestuhl und blätterte, gedankenverloren vor sich hin grinsend, die Känguru Chroniken durch. Niedlich der Junge.

„Worum gehts bei Game of Thrones?", fragte Felix unvermittelt in die Stille.

„Blut, Sex und Intrigen", fasste ich in drei Worten alles zusammen, was ich über die Serie wusste. Ich hatte die erste Folge gesehen. War nicht so meins. Für mich ging nichts über eine schöne Komödie. Gelegentlich war auch mal ein Krimi ganz cool, aber an sich war ich nicht so der Typ für Blutvergießen. Aber Felix? Dem kam es nur auf die Story an. Desto komplexer, desto besser. Und nach allem was ich über Game of Thrones gehört hatte, traf das ganz eindeutig zu.

Aber zurück zum Thema.

„Wie wars?", fragte ich neugierig.

„Ganz gut." Das war doch keine Antwort!

„Was habt ihr gemacht?"

„Wir sind Kart gefahren." Wollte der Junge mich verarschen.

„Uuuund?"

„Ich war erster, sie zweite." Das war schon etwas besser.

„Und sonst so?"

„Wir haben Pommes gegessen und uns als Paar bezeichnen lassen." Aha! Damit konnte ich arbeiten. Ich konnte mir gerade unglaublich gut Meddis Gesicht vorstellen, wenn jemand sie und Felix als Paar bezeichnete.

„Wer hat das gesagt?"

„Zwei Fans. Ganz nett." Die Fans oder als Meddis fester Freund bezeichnet zu werden? Na gut. Die Fans. Schon klar.

„Ihr seid mit Fans Kart gefahren? Wie waren die so?"

„Ganz nett", wiederholte Felix. Ich sah ihn herausfordernd an. Entweder er erzählte es von sich aus oder ich würde das alles aus ihm herauskitzeln.