Ja, Nein, Vielleicht | Dner

65. Böse Pläne

PoV: Kenny

„Jetzt setz dich da hin", schnaubte ich. Frauen. Machten immer aus der Mücke einen Elefanten. Meddi funkelte mich wütend an.

„Wieso denn nicht irgendwer anderes?"

„Weil du die Kleinste bist", fauchte ich und stieß Meddi kurzerhand ins Auto. Sie landete auf Ardy, der sie ganz einfach zu Felix durchreichte. Ich wollte nicht, dass sie ausgerechnet bei Felix auf dem Schoß saß. Wieso hatte Ardy sie denn nicht behalten können?

Ich fand es alles andere als angenehm zuzuschauen, wie die drei mit ihren Gefühlen rangen. Denn sie empfanden eindeutig alle etwas für Meddi. Und, und das war an sich nicht böse gemeint, aber Meddi passte nicht zu ihnen. Beziehungsweise, wenn überhaupt, dann passte sie zu Ardy. Obwohl die Beiden sich ja meisterhaft von einander fernhielten. Doch so war es nun mal. Ardy sah gut aus, war cool drauf und dadurch, dass er nicht log auch mega besonders und interessant.

Taddl war zu nett. Als netter Kerl überlebst du Meddi nicht. Taddl war nett, aufopferungsvoll und trank nicht. Nach maximal drei Tagen würde Meddi vor Langeweile abkratzen. Dann würde sie sich für immer vom YouTube Haus fernhalten, damit sie Taddls trauriges Gesicht nicht ertragen musste. Oder andere traurige Gespräche führen musste.

Und Felix? Ich wollte nicht sagen, dass ich ihn hasste, aber es war offensichtlich, dass Meddi (auch wenn sie das überspielte) gerne auf seinem Schoß saß. Und dass trotz alldem, was ich heute über Felix erfahren hatte. Und sie wohnte bei ihm. Und dass er das ausnutzte, um Taddl und Ardy fertig zu machen, war auch kein Bonuspunkt. Kurz, er war ein Arschloch, dass es sichtlich genoss, dass Meddi immer noch auf ihn stand. Und klar, so ein bisschen Arschloch fand Meddi geil. Aber so eine geballte Ladung Arschloch? War das nicht sogar für sie ein bisschen zuviel? Gut, ich konnte nicht bestreiten, dass er mir gegenüber bisher ganz cool gewesen war und in meiner Ggenwart hatte er sich auch nie in irgendeiner Weise mies Meddi gegenüber Meddi benommen, aber trotzdem... .Und dann war da noch der letzte Punkt. Er sah nicht gut genug für sie aus. Meddi brauchte entweder Paradiesvögel, harte Kerle oder Topmodels.

Man musste sich nur mal ihre letzten Beziehungen ansehen, um das zu begreifen.

Jeffrey - Topmodel und echter Kerl. Und die Liebe ihres Lebens.

Davor? Dejan. Topmodel und Paradiesvogel. Dejan war eine von diesen abgefuckten Figuren, wie es sie in jeder behinderten Fantasy Geschichte gab. Ihr wisst schon. Der Asiate mit den krassen Augen und Haaren, der im Anime Stil rumlief.

Dann war da noch dieser Kerl gewesen, der regelmäßig an illegaen Straßenrennen teilgenommen hatte. Inzwischen ließ er das. Zwar nicht freiwillig, aber er saß im Rollstuhl. Unfälle passieren bei Straßenrennen nun mal doch ab und an.

Dann Jamal. Schwarz mit den abgefucktesten Rastalocken, die die Welt je gesehen hat. Und der kleine Bruder von Meddis vorherigen Schwarm. Helaku. Sie hatte eigentlich bloß mit Jamal angebändelt, um an Helaku ranzukommen. Aber dann war es doch Jamal gewesen, der sich in Meddis Herz eingenistet hatte. So. Wen gab es sonst noch?

Adam. Der Typ hatte damals der ganzen neunten Klasse den Kopf verdreht. Und kurzzeitig auch Meddi. Die hatte ihn aber eigentlich nur benutzt um über ihren Ex und ersten Freund hinweg zu kommen.

Stan. Der Typ war der Hammer gewesen. Er war in meinen Augen auch der einzige, der mit Jeff mithalten konnte. Auch Kickboxer. Und klar, die beiden waren erst dreizehn (am Ende dann vierzehn) und vierzehn (am Ende fünfzehn) gewesen, hatten aber so gut zusammen gepasst, wie... sagen wir einfach, wäre er nicht nach Australien gezogen, wären die Beiden heute noch zusammen.

Das waren die wichtigen Kerle in Meddis Leben gewesen. Und da passten nun mal weder Felix noch Taddl besonders gut rein. Aber mit irgendjemandem aus dem YouTube Haus würde Meddi früher oder später zusammen kommen. Und wenn ich schon mal hier war, dann konnte ich auch Einfluss nehmen. Und es war ja gar nicht so schlecht schon mal in die Pläne der Möchtegern Verkuppler eingeweiht zu sein. Auch wenn ich nur mit zwei möglichen Ergebnissen hier abreisen würde.