60. Erklärungen und eine sehr merkwürdige Reaktion

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PoV: Meddi

Jemand klopfte mir auf die Schulter. Ich zuckte zusammen und hätte beinahe mein Wasserglas umgestoßen. Dann nahm ich meine Kopfhörer ab. Und zu meiner Überraschung ertönte nicht Felix, sondern Kennys Stimme.

„Wie findest du Felix?" Auf feinste „Was genau willst du?"-Art, drehte ich mich um und zog eine Augenbraue hoch.

„Hätte ich anders machen sollen, oder?", erkundigte Kenny sich jetzt bei Marty, der die Unfähigkeit seines Bruders nur belächeln konnte.

„Jap. Ignorier das einfach, Meddi. Du hörst nicht rein zufällig Kool Savas- Das Urteil?" Natürlich hörte ich das Lied noch. Ich war sauer. Das war das einzige Lied, das ich hörte, wenn ich sauer war.

„Dachte ichs mir doch. Also? Auf wen bist du sauer?" Also das war simpel. Da musste ich ja nicht mal lügen.

„Taddl, Jeffrey, Felix, Karsten, Ardy, Marie." Okay. Ich hatte einen Fehler gemacht. Außer der angespannten Stimmung im YouTube Haus und der WG, hatten meine Brüder nämlich noch nicht genau gewusst, wer denn alles mit drin steckte.

„Ich nehme an, Marie und Karsten stecken da nur wegen Jeff mit drinnen." Ich antwortete nicht. Marty nickte zufrieden.

„Mit Jeffrey hattest du gar nicht genug zu tun um neue Gründe zu haben, sauer auf ihn zu sein. Was ist bei der Party passiert?" Der Themawechsel kam etwas abrupt.

„Wieso sollte etwas bei der Party passiert sein?"

„Weil das YouTube Haus ganz offensichtlich nicht im Reinen mit einander ist."

„Das hat andere Gründe", log ich.

„Du behauptest also, dass du nicht der Grund bist?" Ich sah ihn böse an.

„Ich bin nicht der Grund. Du hast keine Ahnung was passiert ist und ich weiß auch nicht, wie du darauf kommst, dass überhaupt etwas passiert ist. Felix hat mir erzählt er hätte nichts gesagt, mit dem Rest des YouTube Hauses habt ihr nur in meinem Beisein gesprochen und Marie und Karsten würden über sowas nie mit euch reden." Da fiel mir etwas auf.

Jeffrey hatte gehört, was ich zu Marie und Karsten über die Party gesagt hatte. Ich hasse diesen Menschen. Auch wenn er vermutlich in dieser Hinsicht nicht mal böse Absichten hatte.

„Ich zitiere jetzt jemanden. Und danach wirst du uns alles erzählen." Ich war kurz davor meine Kopfhörer wieder aufzusetzen. Wenn Marty seine Psychospielchen spielte, gab es kein Entkommen.

„Ich bin eigentlich total überrascht, wie sie noch zu ihm hält. Ich meine, nach allem, was ich momentan abkriege ist sie ziemlich nachtragend. Und bei dem was Felix so alles „Getrieben" hat", begann Marty jemanden (wahrscheinlich Jeffrey) zu zitieren. Es war klar, dass getrieben doppeldeutig gemeint war.

„Aber nicht nur das", fuhr Marty fort, „Er ist genau so. Meddi hat auch einiges „Getrieben" und zerstört offenbar nebenbei noch seine ganzen Freundschaften und er läuft ihr trotzdem sabbernd hinterher. Ich hab echt keine Ahnung, ob Meddi einfach scheiß dämlich ist oder ob Felix und sie sich einen Spaß daraus machen alle zu verarschen." Felix lief mir also sabbernd hinterher? Ganz sicher, dass wir von dem selben Felix redeten?

„Ich hasse Joffrey", brummte ich.

„Ich find das nicht mehr lustig, Meddi. Der Typ hat sich tadellos benommen. Sobald er bemerkt hat, dass er nicht mal mehr dir zuliebe fies zu Sophia sein konnte, hat er es dir sofort erzählt. Er verdient es, dass du ihn bei seinem Namen nennst." Verärgert sah ich zu Kenny.

„Mich hast du noch nie so verteidigt." Und mir gefiel es ihn Joffrey zu nennen. Punkt.

„Zigarette?", wechselte Marty das Thema und hielt mir Tabak, Filter, Papier und Feuerzeug hin. Ich hatte nicht mehr geraucht seit ich nach Köln gezogen war. Und eigentlich war ich auch kein großer Fan vom Rauchen. Aber wenn es mir scheiße ging, konnte es ja nicht schaden.

Ja, Nein, Vielleicht | DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt