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Ich hörte wie die Tür des Hotelzimmers aufging und stand auf.
„Lorda weißt du eigentlich wie spät es ist?" fragte ich sie etwas wütend und merkte das was nicht stimmte. Die schwankte hin und her, was mich drauf schließen ließ, dass sie betrunken war, der Geruch bestätigte es schließlich. Ich stand auf und stützte bis zum Bett, sie legte sich auf ihr Rücken und schloss teilweise ihre Augen.
„Du musst schon sagen.." lallte sie und schloss ihre Augen.
„Was musst ich sagen?" fragte ich sie.
„Das Granit sehr attraktiv ist..seine Frau muss super glücklich sein mit ihm, er ist echt in Topform." lallte sie weiter, die Wut in mir stieg und irgendwo brach mein Herz.
„Hör auf so zu reden! Er ist um einiges älter als du, so habe ich dich nicht erzogen und was meinst du eigentlich mit „Topform"?" schimpfte ich und sah sie an. Ich versuchte mich zu beruhigen, indem ich mir einredete das sie betrunken war und nicht wüsste was sie sagte.
„Er ist sooooo.." redete sie weiter.
„LORDA, DAS REICHT!" schrie ich außer Kontrolle. Für einige Minuten war sie auch still, ich betrachtet sie und stellte fest das sie Knutschflecken am Hals hatte. Aus meiner Wut wurde Trauer und ich fing an zu weinen, ich wollte sowas nicht sehen, vor allem nicht bei meiner Tochter.
„Es war so schön, Mama." sagte Lorda und erst jetzt bemerkte ich, dass sie mich ansah und wusste worauf ich sah.
„Lorda..sag mir nicht.." murmelte ich und sie nickte lächelnd. In mir brach eine Welt zusammen. Träne für Träne tropfte es von meiner Wange, ich könnte es nicht glauben, realisieren.
Je länger ich mich in ihrer Nähe aufhielt, desto mehr ekelte ich mich vor ihr, vor meiner eigenen Tochter.
Ich könnte jetzt zum ersten Mal in meinem Leben die Gefühle meiner Mutter nachvollziehen, obwohl ich nie sowas getan hatte.

Der Vater meiner Kinder (4) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt