Kapitel 17

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Ich erinnere nochmal an die Charakterfragen! ^^
Viel Spaß
SurfingTCAS

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Am nächsten Tag, es war ein Freitag, erschien Elias nicht zum Unterricht. Das an sich freute mich sehr. Zwar konnte ich trotzdem nicht öffentlich mit Vincent zusammen sein, weil ich ja offiziell immer noch ein Verhältnis mit Elias pflegte, doch ich fühlte mich schon sehr viel besser.

Mit dem Beginn der ersten Stunde schrieb ich schnell auf den Block, den Vincent zwischen und deponiert hatte:

‚Weißt, du was ich am meisten vermisst habe, während ich mit Elias zusammen sein musste?'

‚Nein, was denn?'

„Das hier", flüsterte ich und legte meine Hand mit der Fläche nach oben auf Vincents Bein ab. Sofort erkannte er mein Bedürfnis und verschränkte unsere Finger miteinander. Sie passten so perfekt zusammen, als hätte das Schicksal schon bei unserer Geburt gewusst, dass wir zusammen kommen würden. Ich spürte Vincents heilende Kraft meinen Arm hinaufströmen und sich in meinen Blutbahnen ausbreiten. Dass diese einfache Geste den Schmerz des vorherigen Tages einfach vernichten würde hatte ich nicht erwartet, doch beklagen konnte ich mich darüber nun wirklich nicht.

Ein wohliges Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als Vincent sachte meinen Handrücken streichelte und mir zuzwinkerte.

Bei der ersten Stunde dieses Tages handelte es sich zum Glück um Deutsch, da musste ich nicht zuhören – es war der unnötigste Unterricht überhaupt.

Alle weiteren Stunden des Tages verbrachte ich damit, das wunderbare Gefühl Vincents Hand in meiner zu genießen. Je nach Fach hörte ich mit 0,5 bis einem Ohr zu, aber eigentlich ignorierte ich den Lehrkörper.

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Nach dem Unterricht planten wir, wieder gemeinsam klettern zu gehen. Zugegeben, geplant hatten wir das natürlich im Unterricht, aber danach führten wir diesen Plan aus. Also nahmen wir wieder den Bus, bevor wir gemeinsam in Richtung meiner Behausung liefen.

„Wieso bist du plötzlich so still, seitdem wir aus der Schule gegangen sind?", fragte ich Vincent besorgt.

„Weil ich nachdenke."

„Worüber denn?"

„Wie kann ich dir helfen?"

Diese Frage verwirrte mich gewaltig. Wie kam er denn da jetzt drauf?

„Warum hast du das mit deinem Arm gemacht?", fragte Vincent vorsichtig.

„Was denn mit meinem Arm?"

Ich verstand wirklich nicht, was er von mir wollte.

„Das!", meinte er verständnislos und strich meinen Arm entlang. Es brannte ein wenig an den Stellen, an denen ich wieder die Wunden entdeckte, die ich den Tag über vergessen hatte.

„Achso. Das..."

Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte.

„Jakob, bitte mach das nicht. Ich versuche alles, damit es dir gut geht. Lily und ich haben dir doch gestern gezeigt, wie wichtig du uns bist."

„Schon, aber irgendwie... Ich hab mich so dreckig gefühlt... Ich konnte mich auch nicht steuern... Irgendwie hat meine Hand sich einfach verselbstständig... Aber ich kann auch nicht sagen, dass ich mich deshalb schlecht fühle... Es hat mir gefallen."

Als ich nach meinem kurzen Monolog nach links schaute, machte sich gerade eine einzelne Träne auf ihre Reise.

Jetzt hatte ich ihn auch noch zum Weinen gebracht!

Ein kleines GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt