Kapitel 14

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Heute gibt es mal wieder ein etwas längeres Kapitel für euch ;)
Ich erinnere auch noch einmal an die Fragen! :)
Viel Freude
SurfingTCAS

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Nach der Schule fragte Elias mich allen Ernstes: „Wollen wir uns heute Nachmittag einmal treffen?"

Ich brauchte einen Moment, bis ich antwortete: „Nein, ich bin heute bei meinen Großeltern."

Das war zwar eine glatte Lüge, bei denen war ich ja am vorherigen Tage schon, aber eine bessere Ausrede fiel mir auf die Schnelle nicht ein.

„Okay das ist schade... Du musst mir versprechen, dass wir uns bald einmal treffen. Wir sind schließlich zusammen!"

Ich murmelte irgendetwas und nickte schwach.

Merkte er denn gar nicht, wie es mir ging?

Ich flüchtete also vor ihm und lief nach Hause.

Dort war ich gerade einmal einige Minuten gewesen, bis schon wieder die Fledermaus vor dem Glase meines Fensters herumflatterte.

Niedergeschlagen ließ ich sie ein und setzte mich aufs Bett. Es hätte sowieso keinen Sinn gehabt, sie auszusperren.

„Was willst du?", fragte ich den inzwischen verwandelten Vincent.

„Dir einen Vorschlag machen", sagte dieser.

„Ich kann es nicht ertragen, wenn du die ganze Zeit so traurig bist. Deshalb machen wir das ab jetzt so: Sobald du aus diesem Zimmer hier gehst, bist du mit Elias zusammen, aber nach der Schule komme ich hierher zu dir geflogen und wir haben eine schöne Zeit. So können wir zusammen sein und tun nur für Elias so, als hätten wir nichts miteinander zu tun. Wie klingt das?"

Er grinste mich an und wartete gespannt auf eine Antwort.

„Ist das nicht zu gefährlich? Was wenn dich jemand hier hineinfliegen sieht? Was wenn er Wachen postiert?", wandte ich ein.

Sein Lächeln verriet mir, dass er bereits das gehört hatte, was er wollte. Tatsächlich war ich ziemlich überzeugt von der Idee.

„Ich bin ein Vampir. Selbst wann man mich sieht, kann ich immer noch davonfliegen wie eine lästige Eintagsfliege."

Als Beweis verwandelte er sich kurz und flog ein paar Mal aufgeregt um mich herum, was mich zum Kichern brachte.

„Sooo... Wie sieht's aus?", fragte er, als er wieder als Vincent vor mir stand. Mein Vincent.

Meine schlechte Laune war wie weggeblasen, als er sich so nervös auf die Lippe biss und seine Hände hinter dem Rücken verschränkte. Ich sah wieder einen Sinn im Leben. Anscheinend war mein Gemüt sehr wechselhaft, aber das war ja nicht nur schlecht.

„Ich schätze", begann ich mit einem Schmunzeln auf den Lippen und trat einen Schritt an ihn heran.

„Das klingt nach einer hervorragenden Idee."

Vincent atmete erleichtert auf und lächelte mich an.

„Nun mach schon", durchbrach ich ungeduldig die entstandene Stille.

Verwirrt verzog Vincent das Gesicht.

„Was denn?"

„Küss mich endlich!", forderte ich beschämt auf.

Das ließ er sich nicht zweimal sagen.

An den Handgelenken zog er mich an sich und legte sanft seine weichen Lippen auf meine.

Wie ich diese göttliche Nähe vermisst hatte!

Perfekt bewegten sich unsere Münder im Einklang und ich schloss genüsslich die Augen. Dieser Kuss war so voller Liebe und Freude, so wunderbar und schön für mich, dass ich mir nichts wünschte, als dass dieser Moment niemals endete.

Ein kleines GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt