„Ich weiß nicht so richtig.."
Savas sah mich zuversichtlich an: „Du bist eine Frau, dir kann eh nichts passieren. Keiner wird es ahnen und weißt du, wie viel Geld du dafür verdienst?"
An meiner Körperhaltung war deutlich zu erkennen, dass ich nicht selbstbewusst genug dafür war. Ich hatte fürchterliche Angst und wusste selbst nicht, wie ich diesem Vorschlag von Savas zustimmen konnte. Er konnte sehr gut auf mich einreden.
Doch es rechtfertigt die Situation nicht.
Schließlich nickte ich, nahm eine kleine Tüte aus seiner Hand und legte sie in meine Jackentasche. Mein Herz schien zu explodieren.
„Der Typ mit den schwarzen Haaren. Dem gibst du es. Du weißt, du musst sehr professionell sein. Flüstere nicht, sonst kann jemand aus eurer Umgebung es ahnen und rede nicht so laut, weil sonst bekommt es jeder mit. Du sagst nicht ‚Ware' oder ‚Kokain' oder sonst was laut. Ihr redet für gewöhnlich so, als würdet ihr euch schon kennen und in der Zwischenzeit drückst du es ihm in die Hand. So als würdet ihr euch verabschieden. Alles okay?"
Ich nickte und verließ das Auto. Der Käufer saß auf einer Bank und sah auf sein Handy. In der Nähe befand sich ein Spielplatz mit Kindern, einige Jogger und Menschen, die spazierten.
Schweißperlen bildeten sich in meinem Gesicht. Ich wurde nervöser und mein Herz bebte, wie verrückt.
Als ich vor diesem Typen stand, sah er mich zunächst nicht an. „Heeey", sagte ich gespielt nett. Er lachte und erkannte sofort meine Aufgeregtheit. Er stand auf und gab mir seine Hand als Begrüßung: „Du bist doch die Freundin von Savas. Wie gehts dir?"
Er war um die 25 Jahre alt und sah überhaupt nicht so aus, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Er wirkte auch ausgesprochen nett und nahm mir etwas von der Nervosität.
„Gut, wie gehts dir?"
Er lachte: „Auch gut. Ich muss leider jetzt weiter, ich hoffe man sieht sich wieder."
Ich nahm die Tüte in meine Hand und schüttelte mit ihr seine Hand. Er legte die Tüte in seine Jackentasche. „Ach ja, gibst du das bitte Savas?" Ich nickte und er drückte mir einen Fünfziger in die Hand.
Der Käufer drehte sich um und lief weiter. Ich sah mich nochmal zur Sicherheit um, ob jemand uns auffällig ansah, doch niemand hatte uns gesehen.
Als ich zurück ins Auto zu Savas lief, spürte ich Adrenalin. Es war aufregend und auf irgendeine Art hatte es mir sogar Spaß gemacht. Ich weiß, es hört sich verrückt an.
Ich stieg lächelnd ein und Savas lachte: „Habe doch gesagt, es ist nicht so schlimm."
„Ja, es war wirklich nicht schlimm." Ich wollte ihm die fünfzig Euro geben, doch er nahm sie nicht an: „Das ist dein Geld."
„Ich krieg das ganze Geld?", fragte ich schockiert. Er nickte lächelnd und fuhr los.
Auf dem Nachhauseweg sah ich nach draußen und dachte nach. Mein Herz klopfte mir noch immer beinahe in den Hals und ich war aufgeregt. Doch die Energie war eher positiv.
„Gehts Dir gut?", fragte Savas mich lachend. „Ich komme mir so selbstbewusst und stark vor.", entgegnete ich ihm. „So als wären wir Bonnie und Clyde." Savas lachte und küsste meine Hand.
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MALIK
RomanceWas hast du nur mit mir getan? Was hab ich nur mit dir getan? Die Wahrheit ist, dass wir beide blind vor Liebe war'n. Ich seh dich an, du bist die gleiche, die mich an den Händen zog. Nach all den Jahren ist meine Liebe ja noch längst nicht tot, sie...