Zufahrt nach Hause

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Pov. Johannes

Ich war müde. Mehr war zu meinem Zustand nicht mehr zu sagen. Ich wollte einfach nur schlafen. Einen großen Teil des Gesprächs von Frühstück habe ich nicht mitbekommen, weil ich kurz davor war einzuschlafen. Oder ich habe es vergessen. Kann beides sein. Das einzige was hängen geblieben ist das Jennifer auch nach Hamburg fuhr. Warum wusste ich nicht mehr, aber dafür hatte ich ja die zug fahrt über zeit.

Ich wartete in der Lobby auf sie, da wir gemeinsam zu Bahnhof wollten. Um wach zu bleiben stand ich angelehnt an eine Wand -wenn ich sitzen würde würde ich sofort einschlafen- und schaute mir das Treiben an. Viele verschiedene Leute Checkte ein oder aus. Manche sahen glücklich aus und andere als wenn die Welt gerade unterging. Und in Mitte dieses treiben tauchte sie plötzlich auf. Sie trug wie bei denn vorherigen treffen schwarz.
,,Hey na können wir los?"
,,Klar habe nur auf dich gewartet."
Wir gingen nach draußen wo wir uns ein Taxi riefen und saßen die fahrt über schweigend nebeneinander.
Es war keine unangenehme stille sondern eine um die dazen eindrücke der letzten knapp 24 Stunden zu verstehen.

Als wir im zug waren setzten wir uns gemeinsam in einen 4er gesetzt so das wir uns gegenseitig ansehen konnten.
,,Wenn du willst kannst du etwas schlaf nachholen. Ich würde dich wecken wenn wir angekommen sind."
Ich war überrascht von dem Vorschlag aber ich wollte die zeit gerne anders nutzen.
,,Das ist Lieb von dir, aber ich wollte die zeit nutzen um dich besser kennenzulernen."
Nun schaute sie mich überrascht an.
,,Ok. Und was möchtest du gerne wissen?"
,,Was verschlägt dich nach Hamburg?"
,,Eine Freundin von mir wohnt dort. Ich wollte sie besuchen.
Wie lange lebst du schon dort?"
Ich überlegte kurz, da ich wirklich schon sehr lange dort lebte.
,,Seit knapp 20 jahren."
,, Wow das ist eine lange zeit."
,,Jap. So ich bin dran. Wenn du nicht aus Hamburg kommst wo lebst du dann."
,,Ich lebe in Leipzig."
Mit der Antwort hätte ich nicht gerechnet. Es ist eine wunderschöne Stadt, aber ich hätte es nicht vermutet.
,,Ok das ist interessant."
Ich wusste nicht ob ich die näste frage stellen konnte, aber sie brannte mir förmlich auf der zunge.
Sie sah mich konzentriert an und meinte.
,,Na los spuck schon aus. Was willst du wissen."
Ich war anscheinend leichter zu durchschauen als ich dachte.
,, Ich weiß nicht ob ich das fragen darf, aber wie ist es in deiner Familie so? Hast du Geschwister? Einen Freund?" Das letzte versuchte ich so beiläufig wie möglich zu halten. Wenn sie einen freund hatte, wollte ich Winc lieber davon abhalten sich vielleicht  Hoffnungen zu machen.
,,Klar kannst du das fragen. Alles gut. Meine Kindheit war schön. Ich habe meine erste schülerband damals mit meinem Bruder gegründet. Meine Mutter hat mir gitarre bei gebracht und sie und mein Vater haben mich eh immer unterstützt, mit allem was ich mache. Einen freund gibt es momentan in meinen leben nicht. Die Letzte Beziehung ist nicht gerade schön ausgegangen."
Ich bemerkte das ihr das thema zu schaffen machte. Dies weckte auf einer Seite meine Neugier, auf der andern wollte ich lieber nicht nachfragen.

,,Und bei dir? Wie war deine Kindheit? Bei dem Thema Freundin weiß ich ja das du eine hast."
Sie sagte das letzte mit einem lachen im gesicht, was mir aber die Röte in die Wangen trieb.
,, Wir waren zuhause 5 kinder. Ich habe 2 Schwestern und 2 Brüder. Meine Eltern sind beide Ärzte auch einer meiner Brüder ist Arzt geworden. Die anderen Lehrer, nur ich habe einen anderen Weg genommen. Meine Mutter hatte schon früh erkannt das ich Musikalisch was drauf habe und hat das gefördert."

Etwas schlungen sich um mein Herz und drückte es. Der berühmte herzschmerz.  ,,Mitlerweile sehe ich sie alle selten. Hamburg ist nicht gerade um die ecke von meinem heimat Dorf, aber sie verstehen das und sind nicht böse deswegen.
Und was Ina angeht, da habe ich das große los gezogen."
Ich merkte nicht wie ich vor mich hin grinste. Nur Jennifer bemerkte es.
Sie lächelte mich an und meinte. ,, Du bist noch richtig verliebt in sie."
Da es ehr eine Tatsache als eine Vermutung war, nickte ich nur.
,,Wie habt ihr euch kennengelernt? Du und deine Ina."
,,Das ist fast 10 Jahre her. Mein erstes Album war seit kurzen draußen, aber niemand wollte mir beim Radio eine Chance geben. Also habe ich die CD auch an Fernsehsender geschickt und hatte glück. Ina hatte damals schon ihre Sendung und war begeistert von dem Album. Sie wollte das ich in ihre Sendung komme. Ich hatte eigentlich keine Lust auf denn Talk denn sie mit mir geführt hatte und wollte einfach nur spielen."
Bei denn Erinnerungen daran musste ich wieder lächeln.
,,Sie sagte mir das ich schuld sei, das sie 4 mal geblitzt worden war, weil sie meine Musik im auto gehört hatte."
Jennifer brach in Gelächteraus und sah mich mit großen Augen an.
,,Ernst haft? Na das hat ja super mit euch angefangen. Und wie seit ihr nun zusammen gekommen?"
Es wirkte so als wenn es sie wirklich interessierte.
,, Wir blieben nach der Sendung in Kontakt und irgendwann fragte sie mich ob ich als vorband mit ihr auf Tour gehen will. Nun ja und der Rest hat sich nach und nach entwickelt. Von wir sitzen noch etwas zusammen und machen musik, bis hin zu das wir gemeinsam etwas unternommen haben."
Wir redeten die ganze fahrt über und die Unterhaltungen und Geschichten die sie schon erlebt hatte ließen mich für eine Zeit lang sogar meine Müdigkeit vergessen.

Erst eine Nachicht von Ina lenkte meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes. Ich nahm mein Handy aus der Tasche und las mir ihre nachicht durch.

>>Hey Liebling, ich mach mich auf denn weg dich vom Bahnhof abzuholen. Freue mich schon bis gleich. <<
Wenn sie sich jetzt schon auf denn weg machte würde es nicht mehr lange dauern bis wir Hamburg erreichen was mir die Anzeigetafel im zug auch bestätigte.
》Ok. Ich freue mich mehr auf dich und bis gleich.《

,,Na schreibt deine Liebste dir?"
Ich sah von meinen Handy hoch genau in die Augen von Jennifer.
,,Ja. Sie schreibt das sie sich auf denn weg zum Bahnhof macht um mich abzuholen. Wo musst du eigentlich hin?"
Sie sah mich verwirrt an, aber beantworte meine frage.

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