Wo bleibt die Predigt

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Pov. Wincent

Ich hörte auf mich zu wehren. Ich könnte mit meiner Anwesenheit Jennifer Schaden? Ich wollte doch nur bei ihr sein und ihr nicht schaden. Ich ließ meinen Kopf ganz nach unten fallen.
Das konnte doch nicht passieren oder?
Sie wahr doch vor ein paar Tagen noch gesund und so fröhlich beim Treffen. Sie konnte doch nicht sich so verändert haben, das es ihr schaden kann. Ich wollte ihr doch nur helfen, ihr beistehen damit sie so schnell wie möglich gesund wird. Ich merkte wie die arme die mich festhielten verschwanden, aber wichtig war es für mich nicht.

Ich sah aus dem Augenwinkel wie sich eine Person näherte, erst als sich Schuhspitzen fast mit meinen berührten sah ich auf. Direkt in die Augen von Paddy. In seinen Augen lag so eine Ruhe und Entspanntheit, als wenn die Welt nichts erschüttern könnte. Ich erwartete schon einen Vortrag von ihm und bereitete mich Innerlich drauf vor in dem ich denn Kopf wieder senkte und mehrmals tief durchatmete , aber nichts geschah. Auch nach mehreren Augenblicken sagte er nichts. Ich sah wieder auf und sah ihn verwundert an. Wo bleibt die Predigt, die Rede das wir jetzt ohne wieder worte nachhause gehen oder ich nichts tun konnte wenn ich mich so aufführte.

,,Ich werde dir keine Predigt halten, wenn du das jetzt dachtest."

Woher wusste er das. Konnte man es mir so sehr aus meinem Gesicht ablesen?

,,Ich hatte dir keine Predigt, weil ich denke du weißt was ich, was wir sagen wollen, Und du weißt es für dich selber auch, was im Moment das beste für dich und Jennifer ist. Ich werde dich nicht überreden irgendetwas zu tun was du nicht willst. Wenn du hier bleiben willst dann werde ich dich nicht daran hindern, aber dafür musst du dich beruhigen ansonsten liegst du gleich auch auf einem Zimmer und wir mach uns dann auch um dich sorgen, nicht nur um Jennifer."

Ich wollte nicht das sie sich sorgen machten. Ich wollte doch nur zu ihr und den anderen nicht noch mehr sorgen. Wir wollten doch alle nur das beste im Moment für sie. Aber es wollte auch einfach nicht in meinen Kopf warum ich oder wir ihr schaden könnten. Wir wollten doch sie unterstützen, sie beschützen und nicht schaden.

,,Ich will doch nur für sie da sein. Warum sollte ich ihr dann mit meiner Anwesenheit schaden? Das ergibt doch alles keinen sinn."

Ich sah ihn Ratlos an.

,,Wir wissen das. Wir alle."

Er sah hinter sich. Erst jetzt viel mein blick wieder auf Johannes und Max. Moment Max warum war er noch mal hier?

,,Es gibt einen einfachen Grund warum wir die Tage nicht unbedingt zu ihr sollen. Sie auf das Schild da oben. Was steht da? Intensivstation. Das bedeutet das dort besonders strenge Schutzmaßnahmen herrschen. Sie dir das Wetter draußen an. Du weißt selber was gerade alles an Erkältungen und Grippen umherfliegt und wie schwierig es ist sich manchmal nicht anzustecken."

Das Ergab tatsächlich sinn. Ich lag oft um, besonders in dieser Jahreszeit. Auf einmal war die Anspannung weg. So als wenn jetzt alles von meinen Schultern abfiel. So als wenn es Einfall alles weg wäre. Nur ein Gefühl war in diesem Moment da. Müdigkeit. Ich war einfach nur noch müde.

,,Ich glaube es ist zeit zu gehen. Kommst du mit?"

Ich nickte einfach nur und ließ mich kraftlos in die arme von Paddy fallen.

Ich wusste nicht wie ich ins Auto von Johannes gelang, mich anschnallte oder wo wir langfuhren. Alles Rauschte an mir vorbei. Ein paar mal fiel ich auch in eine Art sekundenschlaf ab, aber nie so das ich die stimmen um mich rum nicht mehr hörte. Was sie sagten war mir relativ egal, richtig zuhören tat ich nichts. Erst als ich Häuser und Straßenschilder erkannte die ich kannte fing ich an die Umgebung um mich wieder wahrzunehmen. Ich kannte die Gegend, unzählige male war ich hier unterwegs. Sei es als ich hier in der nähe mit Max eine WG hatte oder ihn später als ich schon weggezogen war besuchte oder Johannes denn ich öfter mals besuchte und natürlich Ina gleich mit. So lange kam mir die Fahrt gar nicht vor, bis wir anhielten. Erst jetzt viel mir auf das dieses Haus mir sehr bekannt vorkam. Ich sah es mir an, ganz genau sah ich mir das Haus an, mit jedem seiner Ziegelsteine und seinen Fenstern. Aus meinen Beobachtungen wurde ich gerissen als die Tür an die ich mich anlehnte weg war.

,,Hey, Hey. Fall uns nicht auch noch um. Ansonsten können wir gleich wieder zurück fahren. Nein jetzt mal Spaß bei Seite, lass uns hoch gehen. "

Ein grinsender Max hatte mich aufgefangen und stellte mich wieder auf meine eigenen Beine. Ich sah ihn Dankend an und folgte ihn zum Eingang. Der weg hoch zur Wohnung verlief schweigend, was schön war. Die Ruhe wäre wahrscheinlich oben vorbei. Der Wohnungsschlüssel war noch nicht mal wieder aus dem schloss gezogen als plötzlich mehrere Personen in den Flur kamen und sich arme um mich schlangen und mich in eine Umarmung zogen.

,,Was machst du denn für Sachen?"

,,Ich hab dich auch vermisst Ina. Schön dich zu sehen."

Sie end lies mich aus ihren armen, sah mich mit einem kleinen lächeln an und wuschelte mir durch meine Haare. Eigentlich mochte ich das nicht, aber mir war es im Moment egal ich wollte mich einfach nur noch hinlegen und schlafen.

,,Wärt ihr mir böse wenn ich jetzt gerne schlafen würde ich bin vorhin eine relativ weite strecke gefahren und bin etwas fertig."

,,Ja das glaube ich dir und wahrscheinlich nicht nur davon." Nuschelte Ina vor sich hin.

,,Nein kein Problem leg dich hin du weißt wo das 2 Gästezimmer ist. Es ist alles fertig bezogen. Du brauchst dich nur noch reinlegen."

Ich lächelte Johannes dankend an wünschte den anderen eine gute Nacht und verschwand in dem Zimmer.

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