Heimat

Abholdienst

Pov. Johannes

Ich ließ das Handy sinken und rieb  mir über die Augen. Das konnte jetzt nicht sein ernst sein.
Ok. Ok. Nur nicht durchdrehen. Egal was der Herr verzapft hat, du darfst ihn nicht umbringen. Das würde niemanden weiterhelfen.
Ich öffnete meine Augen wieder und sah 3 besorgte Augenpaare auf mir ruhen.
,,Was ist los?? Stimmt etwas nicht mit Jennifer?"
,,Geht es ihr gut?"
,,Nun sag doch was los ist!"
Ja wenn ich zu Wort kommen würde, würde ich das auch machen.
,,Jennifer geht es soweit gut. Nur wir haben ein neues Problem das auf denn Namen Wincent hört."
,,Wincent?? Ist er in Hamburg?"
,, Anscheind. Und im Krankenhaus."
Es musste wohl falsch rüber gekommen sein denn Jeanette setzte sich geschockt hin und sah mich mit großen Augen an.
,,Oh. Nein. Nein ihm geht es gut, nur er weigert sich zu gehen und soll abgeholt werden."
,,Sag das doch, ich hab mir schon Sorgen gemacht. Na dann los. Holen wir unsern Freund mal ab."
Sie straffte die Schultern und stand wieder auf. Wir gingen in denn Flur, zogen Jacken und Schuhe an und wollten uns auf denn weg nach unten machen. Weit kamen wir nicht, da ich schon nach dem aufmachen der Tür stockte.
,,Hey Kumpel. Johannes hat erzählt das du musikalischen Besuch hast, also können wir doch Musik machen."
,,Wollt ihr irgendwo hin??"
Das ist doch alles nicht wahr. Vor der Tür standen Max und Johannes. Wie sind die überhaupt in das Haus gekommen?
Ok. Ganz ruhig und logisch denken.
Ich atmete tief durch. Wir konnten unmöglich alle wincent abholen. Und die beiden Neuen würde ich auch nicht los werden.
,,Wir müssen Wincent abholen."
,,Winc? Warum Winc? Ist der auch hier?"
,,Nein."
,,Ich will auch mit ich hab ihn lange nicht gesehen. "
Sie fingen an durcheinander zu quatschen. Was wenig förderlich war.
,,Leute."
Nichts. Sie redeten weiter.
,,LEUTE!"
Auf einmal war es Mucks Mäuschen still. Geht doch. Da musste man erst laut werden um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
,,Es können nicht alle mitkommen. Und wir müssen da nicht alle auftauchen. Also Paddy. Dich würde ich gerne mit nehmen, du kannst ihn bestimmt etwas beruhigen. Max du kommst auch mit, du kennst ihn am längsten."
,,Geht klar boss."
,,Ok. Let's go''
,,Der Rest geht rein und wartet bis wir wieder da sind. Ina du weiß wo alles ist. Fühlt euch wie zuhause. Kommt Jungs."
Ich sah Ina noch kurz in die Augen und gab ihr einen kurzen Kuss. Sie lächelte und nickte mir zu und drehte sich danach wieder um.
Ich ging mit Paddy aus der Wohnung und lief gemeinsam mit ihm und Max nach draußen.

Der Weg zum Krankenhaus kam mir immer länger vor und doch so kurz.
Als mein Wagen endlich geparkt war stiegen wir aus und gingen Richtung Eingang. 
Jeder Schritt viel mir schwer in die Richtung. Kurz vor dem Eingang sah ich Wincent's Motorrad da liegen. Da schien es aber einer eilig zu haben.
,, Kann mich bitte jemand aufklären was hier los ist?"
Ich sah zu Max und Seufzte innerlich.
,,Wir erzählen es dir wenn wir wieder bei Johannes sind. Erstmal müssen wir wincent finden. "
Innerlich dankte ich Paddy so sehr. Max ließ dieses Thema dann auch ruhen und wir liefen weiter.
Im Krankenhaus war unser erster Anlaufpunkt die Informationspunkt. Wir wussten nicht wo wir als erstes nach ihm suchen sollten, daher wollten wir lieber fragen.
,,Guten Tag. Ich würde vorhin angerufen von einer Schwester Vanessa. Wir sind hier wegen Wincent weiss um ihn abzuholen."
Eine Altere Dame sah auf und lächelte uns an.
,,Ahh da sind sie ja. Ich bin Schwester Monika. Ich bringe sie zu ihm. Ein Moment."
Sie verschwand hinter einer Ecke nur um ein paar Sekunden später an unserer Seite zu stehen.
,, Folgen sie mir möglichst unauffälligst."
Sie lächelte uns an und lief an uns vorbei einen langen Flur entlang.
Schildert die ab und zu von der Decke hingen das wir anscheinend in die Richtung zur Intensivstation waren.

Weder Paddy noch Max sagten irgendwas. Wir alle waren anscheinend angespannt, was uns erwarten würde.
Ich weiß nicht wie lange wir unterwegs waren, doch irgendwann hörten wir was was meine Aufmerksamkeit sofort weckte.
,,Lassen Sie mich los."
,,Beruhgen sie sich."
,,Lassen sie mich zu ihr. "
Ich blieb stehen und wechselte schnell einen Blick mit Max und Paddy, danach rannten wir praktisch in die Richtung wo die Stimmen herkamen.
Endlich an der Tür blieb ich wie erstarrt stehen. Was war mit ihm passiert.
Er stand da, festgehalten von 2 security Männern und vor ihm wahrscheinlich eine Schwester, die versuchte ihn zu beruhigen. Sie schien wenig Erfolg zu haben, denn er wäre sich immer weiter.
Paddy war der erste der sich aus der Starre löste, er ging zu ihm und stellte sich direkt vor ihn hin.
,,Winc. Ganz ruhig."
,,Paddy. Was machst du hier?"
,,Oh ich bin nicht alleine."
Er sah zu uns und lächelte. Wincent folgte seinem Blick und bekam große Augen.
,,Was macht ihr hier?"
,, Wir sind hier um dich abzuholen." Meinte nun auch Max.
,,Ihr braucht mich nicht abholen. Ich will zu Jennifer. Also lässt mich los."  Ich ging nun auch zu ihm und nahm direkt seinen Blick auf.
,,Winc. Sieh mich an. Du kannst im Moment nichts tun für sie. "
,,Aber Johannes....."
,,Nein kein Aber. Was glaubst du wird sich ändern, wenn du bei ihr bist. Du kannst dir sicher sein. Wir wären alle gerne bei ihr um sie zu unterstützen. Aber wir werden nicht bei ihr sein wenn ihr das schaden  könnte."
Meine Worte schienen bei ihm anzukommen, denn er wurde tatsächlich ruhiger.