Prototypteenagerin

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„Wie, was soll das heißen?", fragte ich entsetzt.

„Du hast zugestimmt" Er beugte sich gefährlich tief zu mir runter. „Jetzt musst du es auch zu Ende bringen."

„Das... ich will nicht..."

„Niemand wird es rausfinden. Niemand weiß es, außer uns beiden.", versuchte er mich zu besänftigen und lehnte sich wieder zurück.

„Aber Ayanna... ich muss... sie ist...", stammelte ich.

Er unterbrach mein Gestotter erneut mit einer Handbewegung. „Du kannst ihr nichts sagen. So verliebt wie sie ist, würde sie es Cody sofort erzählen."

„Sie ist meine beste Freundin." Mein Gehirn hatte wohl wieder angefangen zu arbeiten. „Denkst du echt, sie stellt ihn über mich?"

„Das kann keiner von uns sagen, schließlich könnte sie irgendwann mal so sauer auf dich sein, dass sie es ihm verrät.", warf er genervt ein und fixierte mich mit den hellen Augen.

"Ich kann selbst entscheiden, wem ich vertraue.", kreischte ich beinahe und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Hier geht es aber nicht nur um dich, schon vergessen?"

"Gut, dann beenden wir es, dann ist es kein Problem mehr.", konterte ich und wandte mich schon zum Gehen, aber er zog mich unsanft zurück. Plötzlich war er mir so nah, dass ich seinen Atem spürte.

Seine Augen glitzerten gefährlich, wie die Scherben einer Wirsching Weinflasche aus dem Jahre 2006.

"Also willst du, dass Cody dich solange nervt, bis du aus Verzweiflung mit ihm schläfst und deine besten Freundin dann noch viel wütender ist?", fragte er bedrohlich leise und mir blieb die Spucke weg.

Wenn ich die Möglichkeit, dass dies eintrat abwog, kam ich auf das Ergebnis, dass er verdammt richtig lag.

Einen langen Moment nahm ich mir zum Nachdenken Zeit.

"Du weißt, ich habe recht." Er ließ meinen Arm los und sah mich an. "Mona..."

"Versprich mir, dass egal was passiert, du mich nicht einfach wie ein Stück Dreck fallen lässt. Dass du mich beschützt, vor Cody, als auch davor, als Schlampe abgestempelt zu werden und dass du mich nicht hintergehst.", platzte ich heraus und sah ihn schon fast wehmütig an. Was tat ich denn hier?

"Was würde mir das bringen, dich zu hintergehen? Ich beschütze dich, versprochen.", antwortete er ernst.

"Woher weiß ich, dass ich dir vertrauen kann?", warf ich ein. Die ganze Sache war mir viel zu unsicher, ich konnte sie nicht kontrollieren und wollte mich nur raus schlängeln, aber das hier, war das kleinere von zwei Übeln.

"Weiß du nicht, du musst mir einfach vertrauen. Ich weiß zum Beispiel auch nicht, ob du auf meiner Seite stehst, aber komischerweise, trotz so kurzer Zeit, erweckst du einen loyalen Eindruck.", meinte er scharf.

Verwirrt schaute ich zu ihm hinauf. "Seite?" Was meinte er mit seiner Seite? Ich verstand gar nichts.

"Ist nicht wichtig. Wir müssen uns einfach vertrauen, schließlich wollen wir dasselbe." Prüfend musterte er mich.

"Was ziehst du eigentlich am Freitag an?" Sein Blick überging meine Shirt-Jeans-Kombi.

Über den plötzlich Themenwechseln war ich so überrascht, dass ich kurz brauchte, um mich zu ordnen.

Um mal zusammenzufassen, ich hatte keinen meiner Vorsätze durchsetzen können.

"Keine Ahnung. Irgendwas Bequemes." Ich zuckte beiläufig mit den Achseln.

Truth or KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt