Truth or Kiss

Preis

„Wie hast du mich gefunden?", wollte ich als erstes wissen.

„Ich habe meine Jacke vergessen, weil ich vorhin schon hier war." In seinem Blick lag etwas Sehnsüchtiges.

Und wo ist Nola jetzt?

Diese Frage verkniff ich mir lieber.

"Du hast dich also entschieden zu reden?", fragte ich bedacht. "Dann sollte ich vielleicht mal erklären, dass Ryder mich geküsst hat. Und nur, weil er in dem Moment einfach irgendjemanden gebraucht hat."

"Also lag eine Spannung in der Luft?", hakte Kaylen nach und biss die Zähne zusammen.

Was sollte ich darauf antworten?

"Es war ein komischer Moment und ich empfinde auch nichts für ihn oder so. Außerdem bereue ich es!"

"Bereust du den Kuss oder die Tatsache, dass ich es rausgefunden habe?"

Was waren denn das für Killerfragen?

"Kaylen, was... warum fragst du mich solche Sache? Ich...", stammelte ich schon wieder.

"Hör zu." Er biss sich auf die Unterlippe. "Du weißt, was du mir bedeutest und deshalb verzeihe ich dir."

"Oh mein Gott." Vor Erleichterung weinte ich fast. Aber er war noch nicht fertig.

"Beantworte mir nur eine Frage." Oh oh. "Seid dem Kuss, hast du je in Betracht gezogen, dass zwischen dir und meinem Bruder vielleicht doch mehr ist?"

Ich konnte nicht antworten, da ich ihn nicht belügen wollte, auch wenn es hieß ihn zu verlieren.

"Okay, das wars dann."

Er wandte sich von mir ab, um zu gehen, aber ich rannte ihm nach und stellte mich in seinen Weg.

Mir saßen die Tränen schon wieder kurz vor einem Ausbruch in den Augen.

"Bitte, Kaylen! Lass es nicht so enden. Das hat doch nicht mal etwas zu bedeuten..."

"Doch es hat eine Menge zu bedeuten." Seine Augen waren ebenfalls glasig. "Du wärst nicht bereit ihn aufzugeben, stimmst?Nicht mal wenn ich dich darum bitten würde."

"Ich muss Ryder aufgeben und du begnügst dich weiter schön mit Miss Heuchlerin? Dein Ernst Kaylen? Was wenn ich wollen würde, dass du mit ihr Kontakt abbrichst?", rief ich entsetzt. Jetzt war ich wütend.

„Ich würde es sofort tun.", antwortete er ohne Zögern. Das machte mich baff.

"Aber verstehst du nicht, dass ich nur mit dir zusammen sein will und mit niemand anderem?", brachte ich hervor.

"Aber wie lange noch?" Er nahm einen tiefen Atemzug. "Überleg doch mal. Wenn wir jetzt einfach so weitermachen würden wie bisher und du doch diese Unsicherheit Ryder gegenüber hast, was wenn du Gefühle für ihn entwickelst? Was dann? Es würde nur noch schlimmer als vorher sein."

"Aber ich habe Gefühle für dich!", erwiderte ich jetzt eher verzweifelt .

"Das schließt nicht aus, dass sich das ändern könnte. Ich möchte einfach nicht nochmal verletzt werden. Vor allem nicht von dir, das ertrage ich nicht."

Wir erreichten sein Motorrad und er zog den Helm auf.

„Tut mir leid, dass es so endet, aber es ist besser so, glaub mir. Für uns beide.", sagte er noch.

"Leb wohl."

Dann startete er den Motor.

Nein, nicht so eine Verabschiedung! Das konnte nicht unser Ende sein, nicht so.