Gürtellinie

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Es war noch Nacht als ich zwischendurch aufwachte. Totenstille umgab mich und als ich mich langsam in Kaylens Arm drehte, konnte ich sein Gesicht nur schwer erkennen.

So ein schönes Gesicht.

Ich wollte es gerne mal einfach nur betrachten. Vielleicht auch die ganze Nacht lang. Langsam wurde mir etwas bewusst, was ich nie gesehen hatte.

Tiefe und richtige Gefühle, ehrliche Gefühle entwickelten sich in mir - für ihn. Was auch immer er an sich hatte, es entzückte mich, es machte mich glücklich.

Eigentlich wollte ich dagegen ankämpfen, es leugnen, bis es verschwand, damit es nicht schlimmer wurde, weil ich ihn nicht haben konnte, aber als ich ihn einfach nur da liegen sah, konnte ich nicht anders als es zu genießen.

Das Gefühl in seiner Nähe zu sein, sein schönes Gesicht vor mir zu haben, ihn berühren zu können...

Als hätte meine Starrerei etwas in ihm ausgelöst, schlug er plötzlich die schönen grünen Augen auf.

"Mona? Bist du wach?", flüsterte er leise. Wir lagen so nah beieinander, dass es nur ein Hauchen sein musste, um es zu verstehen.

"Ja." Mit dem Antworten ließ ich mir etwas Zeit.

Ob es der Rest des Alkohols war oder ob es einfach an der Situation lag, konnte ich nicht sagen, aber im nächsten Moment musste ich mich einfach vorbeugen und ihn küssen.

Der ganze Streit, die Probleme, all das war mir egal, vielleicht kümmerte ich mich morgen darum, jedoch war alles, was für mich in diesem Moment zählte, sein Geschmack, seine Lippen, das Gefühl.

Ich brauchte es gerade einfach.

Und er stieß mich nicht weg, nein, er drückte mich an sich.

Mit einem leichtem Hieb schwang ich irgendwann mein Bein über ihn, sodass ich auf ihm saß und mir vornüber beugte, um ihn zu küssen.

Seine Hände erkundeten meinen Rücken und meinen Hintern. Ich war ja bereits halbnackt, nur in meinem weißen BH und dem hautfarbenen Tanga.

Um fair zu sein, griff ich nach dem Saum seines Shirts und zog es ihm über den Kopf. Es landete irgendwo auf meinem Teppich. Danach verabschiedete sich seine Jeans.

Meine Haut prickelte, als sie auf seine traf, noch mehr, als wir beide an der Brust nichts mehr anhatten.

Sein Mund wanderte ebenfalls weiter. Meinen Hals hinab, hinunter zu meinen Brüsten, an denen er ganz sanft saugte, bis er schließlich wieder zu meinen Lippen zurückkehrte.

Mein Atem ging stoßweise. War es jetzt also so weit?

Zwischen meinen Beinen spürte ich, wie seine Erektion an mich gedrückt wurde, weil wir so eng verbunden waren.

Seine Finger fuhren zwischen meine Beine an meiner Unterhose entlang, vorsichtig über den Stoff. Ich hielt den Atem komplett an, während er mit den Lippen wieder meinen Hals streifte.

Eigentlich wollte ich ihm gerade die Boxershorts abstreifen, aber da stoppte er mich.

"Wir sollten nicht weiter gehen.", brummte er und sah mir direkt in die Augen. "Du hast immer noch Alkohol im Körper und würdest das bereuen. Aber das will ich nicht."

"Keine Sorge ich will es.", versicherte ich ihm mit meinen Händen an seinen weichen Wangen. Für diese Antwort küsste er mich sanft.

"Wir kommen darauf zurück, aber nicht heute Nacht." Langsam schob er mich wieder neben sich. Sein Arm lag um mich geschlungen.

"Wir haben noch Dinge zu klären und ich fühle mich dann, als hätte ich dich benutzt.", erklärte er und bestärkte mich nur in dem Glauben, dass er absolut der Richtige gewesen wäre.

Truth or KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt