„Bist du jetzt verrückt geworden? Wir... wir können doch nicht einfach aufhören Freunde zu sein... ich...", stammelte ich.
„Ja, ich weiß schon, es ist scheiße, aber als großer Bruder ist Kaylen meine Priorität. Und dich mag ich auch viel zu sehr, um dich weiter so unglücklich zu sehen. Vielleicht kommt der Tag, an dem er endlich vernünftig wird und wir wieder Zeit miteinander verbringen können, aber wir müssen uns jetzt auf die Gegenwart konzentrieren.
Und die verlangt eben ein Opfer.
Das ist kein Abschied für immer. Sagen wir für eine Zeit lang, bis sich alles beruhigt. Aber du wirst noch spüren, dass es die richtige Entscheidung ist.
Außerdem willst du doch Kaylen wiederhaben, richtig?"
Seine Worte taten mehr weh, als ein Schlag ins Gesicht.
Ich war mir nicht mehr so sicher, ob ich Kaylen noch wollte, wenn ich dafür jemanden aufgeben musste, den ich ebenso liebte und trotzdem nickte ich.
„Dann fahr ich dich jetzt nach Hause." Ryder sprang auf und streckte mir die Hand hin.
Ich ergriff sie zaghaft und folgte ihm zurück zum Auto.
Wir fuhren in bedrückender Stille zurück zu meinem Penthouse. Es war schwer nicht einfach in Tränen auszubrechen.
Als wir ankamen, blieb ich erstmal eine Minute lang sitzen, weil ich noch nicht bereit war auszusteigen und ihn damit hinter mir zu lassen.
Schließlich umarmte ich ihn nochmal fest, nahm seinen Geruch wahr, der mich an laue Sommernächte erinnerte und spürte seine großen Hände an meinem Rücken.
Ganz ehrlich, ich würde ihn unfassbar vermissen.
„Auf Wiedersehen.", sagte er sanft lächelnd.
„Auf Wiedersehen.", erwiderte ich mit brüchiger Stimme und stieg aus dem Auto aus.
Als ich ihm den Rücken zudrehte und auf die Seitentür zusteuerte, brach ich schließlich doch in Tränen aus.
Mein Herz fühlte sich schwer an und ich musste mich regelrecht zum Aufzug schleppen. Zum Glück war ich alleine. Ich hasste es vor anderen Menschen zu weinen.
Oben angekommen öffnete ich schniefend die Haustür und wischte mir über die Wangen. Meine Mum sollte mich nicht so sehen.
„Hey, bin wieder da.", rief ich schnell und lief dann in mein Zimmer, um mein Gesicht ins Kissen zu drücken.
Die Tür ging kurz darauf auf und meine Mum steckte den Kopf rein.
„Na wie war's?", fragte sie.
Ich liebe dich Mum, aber kein guter Zeitpunkt!
„Super. Und wir haben wirklich nur gequatscht.", presste ich heraus. Meine Stimme was erschreckend fest.
„Ahja. Es gibt bald Abendessen." Dann schloss sie die Tür wieder und ich ließ so leise wie möglich alles raus.
In mir zog sich alles auf schmerzhafte Weise zusammen und ich konnte kaum glauben, dass ich ihn wirklich gerade aufgegeben hatte.
Von wegen richtige Entscheidung!
Aber gut. Jetzt musste ich einfach nochmal mit Kaylen reden, wenn er sich endlich mal zufrieden gab. Er war ja schon irgendwie eine kleine Dramaqueen.
War es also das alles wirklich wert? Und warum fragte ich mich das ständig? Unsicherheit? Ich hasste nachdenken!
Genervt unterdrückte ich einen Wutschrei. Naja, ich war wenigstens schon in Phase 2 der Trauer gekommen. Wut.
Meine Mutter rief mich irgendwann zum Essen, solange hatte ich da gelegen und Trübsal geblasen.

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Truth or Kiss
Teen FictionSpin-off von Dark Race! Schaut da auch mal vorbei, wenn ihr wollt😊 ❗️TW❗️Enthalten sind: Gewalt- und Sexszenen, sowie Bodyshaming (Ich vertrete die Aussagen und Meinung der Charaktere NICHT) ****** Wenn ich jetzt frage, ob ihr das Spiel Truth or Da...