Beschädigt

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Kaylen lehnte müde im Türrahmen und trug wieder eine Boxershorts.

Ich schreckte vom Kühlschrank weg und riss ihn dabei aus Versehen auf. Zum Glück!

"Mir was zu essen holen. Mitternachtssnack.", log ich und holte einen Apfel aus dem mittleren Fach.

Lächelnd hob ich ihn hoch.

"Hey, was macht denn der hier?" Sein Blick wanderte irgendwo hinter den Esstisch.

Im nächsten Moment drückte er sich vom Rahmen ab und holte den Schläger hervor.

"Ich dachte, der stünde in meinem Zimmer."

"Hab ihn zur Sicherheit mitgenommen.", erfand ich schnell.

"Zu einem Mitternachtssnack?", fragte er ungläubig und legte sich das schwere Ding leichtfertig über die Schulter.

"Ich fürchte mich extrem vor der Dunkelheit. Und wenns um
Geräusche geht, bin ich sehr paranoid." Herzhaft biss ich in den Apfel, damit ich endlich mit dem Reden aufhörte.

„Okay.", kommentierte er nur und zog einen Mundwinkel hoch. „Komm wieder ins Bett, wenn du fertig bist, ja?"

Ich nickte heftig und lächelte ihn an, während er das Wohnzimmer wieder verließ und in sein Schlafzimmer abbog.

Erleichtert atmete ich auf. Erst jetzt merkte ich, dass ich die Luft angehalten hatte.

Hastig nahm ich noch einige Bissen vom Apfel und schmiss ihn schließlich in den Müll, bevor ich zurück in Kaylen's Zimmer hechtete.

Obwohl ich mich wieder neben ihn kuschelte, was sich entspannend anfühlte, wusste ich, dass ich in dieser Nacht kein Auge mehr zutun würde.

^^^^^^
„Na, wie wars denn so?", fragte Ayanna gespannt vom anderen Ende der Leitung.

„Eigentlich fände ich es besser, dir davon persönlich zu erzählen. Hast du heute Mittag Zeit?", wollte ich wissen, während ich meine Liegeposition im Bett änderte.

Heute morgen hatte Kaylen mir noch Frühstück gemacht, bevor er mich nach Hause gebracht und wir uns verabschiedet hatten.

Ayanna hatte schon recht gehabt, dass Sex uns wieder annähern würde, jedoch blieb das mulmige Gefühl in meinem Bauch dennoch bestehen.

„Heute Mittag... ähm... bin ich eigentlich mit Bruce verabredet, aber ich denke, dass kann ich auch verschieben, wenn es dir wichtig ist-"

„Nein.", unterbrach ich sie. „Ich will dir echt nicht dein Date kaputt machen."

„Ach was, wir sind jetzt schon ein Weilchen zusammen, das können wir oft genug noch machen.", erwiderte sie. „Wär es denn schlimm, wenn er uns begleitet?"

„Falls er nichts dagegen hat, finde ich das eine gute Idee. Eine männliche Meinung kann nie schaden. Außerdem kenn ich ihn ja schon ewig."

„Gut, wie wärs denn mit 14:00 Uhr in dem Café im Central Park? Wie heißt das nochmal? Das, wo du einmal Ryder getroffen hast?"

Der Name versetzte mir einen Stich. "Ballfields Café."

„Gut, dann sehen wir uns da.", sagte sie noch und legte dann auf.

Truth or KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt