Ryder

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Meine Augen brannten von der Mischung aus Rauch, Abgase und Tränen.

Unbeholfen wischte ich mir mit dem Handrücken über die Augen. Verdammt nochmal Mona jetzt reiß dich mal zusammen!

Genervt schaute ich mich um. Wo war ich denn gelandet? In irgendeiner Seitengassen, dunkel und echt gruselig. Mist! Hätte ich nicht ausversehen in ein Bettengeschäft stolpern können?

Schluckend sah ich mich nach dem Ausgang um. Der stechende Abfallgeruch fiel mir erst jetzt auf.

In einer Richtung fing ich noch das schwache Licht der Straßenlaternen auf und machte mich auf dem Weg dorthin.

Hinter mir raschelte es seltsam bedrohlich, was mich animierte noch schneller zu laufen.

Hastig stolperte ich vorwärts und sah mich immer wieder nach hinten um. Normalerweise war ich gar nicht so ängstlich, aber das hier war extrem gruselig.

Fast geschafft!

Hechelnd drehte ich mich im Laufen nochmal nach hinten um. Nur Dunkelheit.

In meinem Inneren erregte es eine Flutwelle von Panik. Einfach nur weg von hier.

Leider hatte ich nicht ganz so viel Glück. Zwar schaffte ich es aus der Gasse, wie auch immer ich da hingekommen war, aber ich prallte mit irgendjemanden zusammen, sodass ich fast nach hinten gefallen wäre, wenn die Person mich nicht gepackt und wieder zurückgezogen hätte.

Erschrocken starrte ich in ein grünes Augenpaar.

„Na sieh mal einer an. Das Backpfeifen-Mädchen.", höhnte er.

„Ach werd ich jetzt so in der Bikergang genannt? So schnell wird mal also bekannt.", warf ich ein und versuchte meine Panik zu unterdrücken.

Der Kerl machte mir weshalb auch immer Angst.

Seine grünen Augen, die mich schonmal in ihren Bann gezogen hatten und das braune Haar, dass zu einem Boxerschnitt gekürzt worden war. Er sah damit irgendwie heiß aus.

Die Tatoos an beiden Armen machten ihn nicht viel sympathischer, im Gegenteil, er wirkte abweisend und irgendwie respekteinflösend.

Seine fichtenblattgrünen Augen glitzerten, als würden Regentropfen davon hinabrinnen.
Ich konnte gar nicht anders, als sie anzustarren.

Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht und er legte den Kopf schief.

„Du hast nicht vor mir auch noch eine Backpfeife zu verpassen oder?", fragte er belustigt. „Wie heißt du?", fügte er hinzu, als ich nicht antwortete.

„Mona.", flüsterte ich, völlig von seiner Präsenz eingenommen. Wie konnte man so eine Wirkung auf andere haben?

Mit dem schiefen Grinsen im Gesicht verschränkte er die Arme vor der Brust und sah mich von oben herab an.

„Ryder"

War das der Prototyp Bad boy oder was?

„Warum genau läufst du hier eigentlich alleine im Dunkeln rum? Ist ein bisschen gefährlich für ein Mädchen wie dich, findest du nicht?", wollte er wissen. Für einen Bad boy war er ziemlich gesprächig.

„Weil ich genau das sein wollte, allein!" Das war aber jetzt irgendwie gelogen. Seine Anwesenheit war weniger beängstigend als hier allein zu sein.

„Und was soll das heißen? Ein Mädchen wie ich?"

„Ach nur, dass du sehr jung und dünn bist. Ein leichtes Opfer.", meinte er locker. Hatten die von der Bikergang alle so ein großes Mundwerk?

„Bitte?", fragte ich empört.

Truth or KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt