Taub

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Wir standen im Mittelpunkt, denn alle beobachteten uns interessiert, vor allem Kaylen schaute mich misstrauisch von der Seite an, aber ich ignorierte es.

„Naja, haben es dir deine Eltern nicht erzählt? Ich darf endlich von dieser Spießerschule auf eure High School wechseln. Gestern habe ich mich da umgesehen und mich mit den Jungs hier angefreundet.", erklärte er und deutete hinter sich auf die im Kreis sitzenden Teenager.

„Weil ich nach den Ferien bei euch bin, haben sie mich eben auf die Party eingeladen. So als Einführung in diese Gesellschaft."

„Das ist echt toll!", rief ich freudig aus. Er war echt einer meiner Lieblingsmenschen. Sein Herz war riesig und als Freund war er schon immer super zu mir gewesen.

Erneut schloss ich ihn in meine Arme.

„Aber du machst jetzt keinen auf Beschützer und verbietest mit was zu trinken oder?", fragte ich vorwurfsvoll, worauf er lachte und den Kopf schüttelte.

Dann zog er mich zu sich auf den Sitzsack und reichte mir ein Bier.

Kaylen blieb den Bruchteil einer Sekunde wie angewurzelt stehen, bis er sich fing und zu den anderen auf die Couch setzte. Hatte nur ich das bemerkt?

Ayanna hockte sich neben Bruce ebenfalls auf einen Sitzsack. Auch ihr gab er ein Bier.

Vielleicht wurde diese Party ja auch gar nicht so schrecklich, wie ich erwartete hatte. Endlich mal eine gute Wendung.

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Die Wirkung des Alkohols spürte ich, als das Fußballspiel schon längst vorbei war und Malcolm auf einen Musik-Kanal umgeschaltet hatte. Inzwischen knutschten Lio und Maja nicht mehr wie wild, jetzt saß sie auf seinen Schoß und die beiden hielten Händchen.

Außer uns war sie das einzige Mädchen.

Jedenfalls bekam ich nur noch verschwommen Sachen mit und mir war auch schon schwindelig, was vielleicht auch an dem ganzen Qualm hier lag.

Also stand ich auf, weil ich sowieso auf die Toilette musste und trug mich auf Puddingbeinen nach draußen.

Jetzt musste ich eben noch die Toilette finden.

Ein paar mal zwinkerte ich und atmete tief ein, bevor ich mich umsah.

Einige Türen waren verschlossen, als ich daran rüttelte, also lief ich weiter. Weitere waren nur Gästezimmer, in denen ich Pärchen aus Versehen beim Küssen störte - Gott sei Dank nur dabei.

Irgendwann kam ich zurück in den Hauptflur und taumelte zu der Kurve, die nach rechts direkt in das riesige Wohnzimmer führte.

Es gab dort einen Art kleine Erhöhung, wo Menschen in einem Indoorwhirlpool mit Martinis chillten und auf der anderen Seite war eine große Glastür, die wahrscheinlich in den Garten führte.

In der Mitte tummelten sich tanzende Menschen in spärlichem Licht und es gab noch eine Bar mit gefühlt unendlichem Alkohol in dem Regal dahinter. Neben der Bar führte ein Gang weiter nach hinten und ich taumelte dorthin.

Tatsächlich hatte ich die Toilette endlich gefunden und erleichterte mich, bevor ich mich auf den Weg zurück machte.

Jedoch schien ich falsch abgebogen zu sein, denn auf einmal fand ich mich auf dem oberen Absatz einer Treppe wieder.

Verwirrt schaute ich mich um. Hier oben war das Licht genauso gedimmt.

Es gab schon wieder zwei verschiedene Gänge und aus einem schwankte mir jemand direkt in die Arme.

Truth or KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt