Bekannt

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„Du magst keine Erdbeeren? Mit welchem Unmensch sitze ich hier unter einen Baum?", fragte ich empört und nahm mir eine Erdbeere.

„Die haben einfach eine seltsame Konsistenz. Ich halte mich da lieber an die Minidonuts.", antwortete Kaylen grinsend und schob sich einen der schokoglasierten Ringe in den Mund.

„Ich muss zugeben, dafür dass du mich genötigt hast, mit dir auszugehen, macht das echt Spaß.", gab ich lächelnd zu. „Aber hauptsächlich wegen dem Essen, nicht wegen deiner angenehmen Gesellschaft."

„Tja, ich weiß eben, wie man dich rumkriegt."

„Pfff, als ob das so einfach wäre.", gab ich etwas beleidigt zurück.

„Ein schönes Gesicht, Muskeln und Essen und du gehörst einem.", zählte er auf. Mir klappte die Kinnlage runter.

„Das klingt ziemlich billig und stimmt auch nicht.", verteidigte ich mich, obwohl es zu den Faktoren zählte.

„Auf Cody trifft das zu, aber ich würde niemals mit ihm ausgehen.", machte ich als Beispiel, um meine Aussage zu untermauern.

„Dann bin ich wohl was Besonderes." Grinsend nahm er sich eine Erdbeere und sprühte sie mit Sahne voll. „Das müsste gehen.", murmelte er dazu und betrachtete seine Kreation.

„Bild dir bloß nichts ein."

Er grinste mich an, doch dann fiel sein Blick hinter mich. Sein Mundwinkel sackten nach unten.

Bevor ich mich umdrehen konnte, drückte er mir die Erbeere ins Gesicht, sodass um meinen Mund ein bisschen Schlagsahne hängen blieb.

„Du hast da was." Er lächelte ein wenig zurückgeblieben und strich mit seinem Daumen sanft über meinen Mundwinkel, bevor er mich leidenschaftlich küsste.

Da wusste ich, was er gesehen hatte: Seine Clique, der er beweisen musste, wie echt unsere Beziehung war.

Mit einem unbehaglichen Gefühl erwiderte ich den Kuss.

Kaylen löste sich erst von mir, als wir von Cody's nervigem Gerede unterbrochen wurden. Ich hatte den Kuss nicht genießen können und trotzdem fehlte jetzt etwas auf meinen Lippen.

„Ach schön. Junge Liebe.", höhnte  Cody und ließ sich doch tatsächlich auf der Picknickdecke nieder. Wie dreist.

Dafür erntete er auch einen abwertenden Blick von Kaylen, der ihm nun gegenübersaß.

Skeptisch betrachtete er die Erdbeeren und griff dann nach den Donuts, als er sie zufrieden entdeckte. Allmählich wurde mir bewusst, warum sich die beiden immer so verbunden gefühlt hatten. Ich wettete, dass ihre Vorlieben beim Essen nicht ihre einzige Gemeinsamkeit waren.

Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, kamen auch schon die anderen. Außer Lio und Maja. Die beiden lehnten mal wieder fest aneinander gedrückt an einem Baum.

Olive entdeckte ich nirgends, nur Max. Jason und Peter waren wohl auch nicht mitgekommen, denn sie fehlten ebenfalls.

„Hab ihr auch Sandwiches?", fragte Max und setzte sich neben Kaylen. Manieren hatte wohl keiner von denen.

Mit einem genervten Stöhnen holte Kaylen mehrere Schinken-Gurken-Sandwiches aus dem Picknickkorb und reichte Max eines.

Genüsslich biss dieser hinein. Weil mir das Ganze einfach unangenehm war, nahm ich mir aus dem Korb ein bisschen Mango, um auch etwas zu essen.

„Was macht ihr hier?", fragte Max dann irgendwann.

Blöde Frage, obwohl ich ihn eigentlich für intelligent hielt. Wahrscheinlich wollte er nur Konversation führen.

Truth or KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt